aufgewacht

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Maxim blinzelt, als ein Sonnenstrahl auf sein Gesicht fällt. Iven liegt noch immer in seinem Arm. Maxim streichelt über Ivens Blondschopf und küsst sanft seine Wange. Er hofft, dass Iven es nicht mitbekommen hat und löst die Umarmung.

Als er aufsteht, schaut er den schlafenden Jungen intensiv an. "What the fuck geht hier nur ab", seufzt er leise. "Zeit zur Normalität zurückzukehren."

Unsanft weckt er Iven, indem er ihn schüttelt: "Aufstehen! Wir müssen mal los!"

Iven schlägt seine Augen auf. Als er Maxims Gesicht sieht, lächelt er ihn trotz des krassen Aufweckens an: "Guten Morgen!"

Maxim reagiert nicht darauf, sondern wirft Iven seine Sachen hin: "Los, beeil dich. Hab keinen Bock mehr, mit dir rumzuhängen."

Die Worte versetzen Iven einen tiefen Stich. Er fand die letzte Nacht schön und hatte gehofft, dass sie doch so etwas wie Freunde oder mehr sein könnten. Doch die Blöße, seine wahren Gefühle  zu zeigen, will er sich auch nicht geben. Also sagt er bockig: "Was glaubst du wie froh ich bin, wenn ich deine blöde Fresse nicht mehr sehen muss."

"Da sind wir uns ja einig, du Penner",ätzt Maxim.

Schnell ziehen sich beide an. Maxim löscht das Feuer. Dann brechen sie wortlos auf und suchen den Weg zurück von der Teufelszinne. Maxim geht vor und sucht den einfachsten Weg in der gefährlichen Schlucht, Iven trottet hinterher.

Nach einstündigen, beschwerlichen Weg, kommen sie dort an, wo sie sich gestern getroffen haben.

"Ich weiß dass du babyhaft bist, aber von hier aus schaffst es es ja wohl allein", sagt Maxim.

Ohne etwas zu antworten, dreht sich Iven weg und geht los. Er will nicht, dass Maxim sieht, dass sich Tränen in seinen Augen bilden. Zu Hause wird Iven von seiner Mum empfangen. "War es schön bei deinem Freund?", fragt sie.

Iven antwortet: "geht so."

"Du riechst ganz schön nach Rauch und siehst etwas dreckig aus", meint seine Mum streng.

"Nur ein kleines Feuerchen", antwortet Iven. "Gehe auch sofort duschen."

Er fühlt sich wirklich dreckig. Nicht nur durch Rauch und Erde. Sondern auch wegen Maxim. Das warme Wasser tut aber gut und er ist froh, als er frisch geduscht in seinem Zimmer ist.

Iven versucht sich abzulenken. Scheiß-Hausaufgaben muss er auch noch machen. Er denkt an die Winterkrone. "Ich werde sie gewinnen und Emily begleiten. Maxim werde ich es so richtig heimzahlen!"

Er kritzelt auf ein Blatt Papier Emilys Namen und versieht den i-Punkt mit einem Herz. Das will er auf einem neuen Zettel nochmal schöner versuchen, doch es kommt Maxim mit einem i-Punkt-Herz heraus. Er stützt seinen Kopf auf seine Hände. "Warum geht mir dieses Riesenarschloch nicht aus dem Kopf", flucht er leise.

In diesem Moment kommt seine kleine Schwester ins Zimmer. Schnell faltet er das Blatt zusammen. Doch die Kleine ist ganz schön flink und reißt es ihm weg.

"Gib das sofort zurück", schreit Iven.

"Was bekomme ich dafür?", fragt die Kleine kokett.

Er weiß, dass es wieder einen Riesenbeef mit seiner Mum geben würde, wenn er es sich mit Gewalt zurückholen würde und denkt  "Nen Arschtritt hättest du kleines Miststück verdient", sagt dann aber leise: "Ein Eis vielleicht?"

"Du sollst mit mir Slitten fahren", bettelt Mia.

"Fuck, darauf habe ich unter Null Bock", denkt Iven. "Okayyyy", murmelt er dann doch leise.

Aber Mia hat den Zettel schon auseinandergefaltet.

Kampf um die WinterkroneWhere stories live. Discover now