Kapitel 1

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Alle Wege fangen mit
dem ersten Schritt an.

Rose

„Ich kann nicht glauben das du mich hier her geschleppt hast." lache ich und lasse mich aufs Sofa fallen. Ich war seit Jahren nicht mehr auf einer Party - schon gar nicht auf einer Hausparty.
„Wird langsam Zeit das du bisschen Realität abbekommst. Ich hab gehört, es sei ungesund ständig Bücher zu lesen!" sagt meine Mitbewohnerin Rebecca und lässt sich neben mich fallen.
„Ah ist das so?" frage ich gespielt woraufhin sie sicher nickt.
„Na dann hab ich ja ein Riesen Glück, dass ich dich habe!" lache ich und sie stimmt mit mir ein.
„Siehst du den Typen dort drüben?" sie zeigt mit dem Finger auf einen blonden, gut gebauten Typen, der sich gerade mit anderen unterhält. Er war früher wahrscheinlich Team Capitan von einer Football Mannschaft und hat tausende von Herzen gebrochen. Wahrscheinlich macht er das zweite heute immer noch.
„Ich geh jetzt zu ihm rüber, und mach ihn mir klar." sagt sie während sie sich aufrichtet und ihr viel zu kurzes Kleid glatt streicht.
„Das solltest du im Übrigen auch mal machen." sie dreht sich um und stolziert mit ihren roten High heels zu ihm hin. Eine Zeit lang beobachte ich die beiden und bemerke schnell, dass ich heute wohl alleine nachhause gehen muss. Seine Augen verraten ihn. So wie er sie anschaut, kommt es rüber, als würde er ihr gleich die Klamotten vom Körper reißen wollen.
Rebecca legt daraufhin ihre Hand auf seine Schulter und lächelt ihn verführerisch an.
Sofort greife ich nach einem Drink welche auf dem kleinen Tisch vor mir steht und trinke ihn mit einem Schluck aus. Die Erinnerungen an früher sind wieder da. Die Erinnerungen an ihn. Sofort greife ich nach noch einem Drink. Und dann noch einen. Und noch einen. Und...
„Da lässt es jemand aber richtig krachen." sagt jemand neben mir, bevor ich zum nächsten Becher greifen kann. Ich ziehe meine Hand zurück und blicke neben mich. Auf einem Sessel 3 Meter weiter Sitz ein Typ, welcher mich mit seinen fast schon grünen Augen anschaut und dabei lächelt. Er trägt eine lockere graue Jogginghose und ein enges schwarzes T-Shirt, welches seine leicht trainierten Muskeln betont. Seine Haare sind leicht gewellt , sodass er wirklich freundlich wirkt. Die vielen Tattoos an seinen Armen jedoch, lassen das Bild von Freundlichkeit sofort zerplatzen und jetzt sehe ich einen Typen vor mir, der mit seinen Süßen Wellen  und dem netten Lächeln, jedes Mädchen was er will, ins Bett bekommt.
„Ist alles in Ordnung?" fragt er auf einmal und mir fällt auf, das ich ihn zu lange angestarrt habe. Ruckartig stehe ich auf, doch dabei merke ich schnell, dass ich schon zu viel Alkohol im Blut haben muss, denn für einen kurzen Moment fängt alles an sich zu drehen.
„Alles gut, danke." sage ich und versuche ohne hinzufallen oder in jemanden rein zu laufen, Richtung Tür zu gehen. Wie viele Drinks hatte ich? Was war da überhaupt drinnen?
„Pass doch auf!" höre ich aus allen Ecken rufen.
Plötzlich spüre ich zwei Hände an meinem Köper, die mir helfen nach draußen zu gelangen und mich dort auf einem Stein abzusetzen.
„Du schhhon wieder." nuschel ich und sehe in die grünen Augen von vorhin.
„Du verträgst wohl nicht viel?" lacht er und streicht mir mein Haar hinters Ohr.
„Soll ich dich nachhause fahren?" fragt er nach paar Minuten Stille zwischen uns.
„Nein ich...ich find schon...ich komm schon..." versuche ich zu sagen doch bevor ich überhaupt aussprechen konnte, werde ich von seinen starken Armen nach oben gezogen und über die Schulter geworfen, als wäre ich federleicht.
Wütend schlage ich mit meinen Händen auf seinem Rücken herum, doch er lässt mich nicht runter.
„Hilfeee! Ich werk enkfürkt...bit..." schreie ich doch merke selbst, das mich niemand versteht. Ich schlage weiterhin auf seinen harten Rücken ein, bis ich plötzlich das Gefühl verspüre mich übergeben zu müssen. Und genau das tue ich dann auch. Direkt auf seinen Rücken, jedoch macht er immer noch nicht den Anschein, mich runterlassen zu wollen.
Irgendwann kommen wir endlich an einem Auto an, welches seins sein müsste. Er öffnet die hintere Tür und lässt mich vorsichtig ab. Das wäre der Moment in dem ich schnell durch die andere Tür wieder raus gehen könnte, doch mein Körper ist wie gelähmt.
„Kotz mir bitte nicht mein Auto voll." kurz wirkt er ernst, doch dann legt sich wieder ein freundliches lächeln auf seine Lippen.
Er schließt die Tür und steigt selbst ein. Dann startet er den Motor und fährt los.
Wohin? Weiß ich nicht.
Warum? Weiß ich auch nicht.
Und wer er ist? Weiß ich erst recht nicht.
Ich kann nur hoffen, das dass alles nur ein böser Traum ist und ich morgen in meinem warmen Bett wieder aufwache.
Ich kann wirklich nur noch hoffen.

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