Scene 2

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-Killian-
„Du musst nicht mit mir lernen, ich schaffe das alleine. Ich bin ein großes Mädchen weißt du?", kicherte sie.

Ihre honigbrauen Augen reflektierten das Sonnenlicht.
Außer Licht reflektierten sie jedoch nichts Anderes.

Eifersucht, keine Spur.
Wut, keine Spur.
Nervosität oder Angst, keine Spur.

Sie war gegenüber Rose noch nie unsicher. Ist es, weil sie mir vertraut, sieht sie Rose nicht als Konkurrenz, oder ist es möglicherweise-

„Hörst du mir zu?", fragte sie und nahm meine Hand.

„Was beschäftigt dich so?", ihr Blick war intensiv und analysierend.

So war sie schon immer.
Aufmerksam und vorsichtig. Gegenüber jedem freundlich, jedoch nicht wirklich offen, selbst gegenüber mir fühle ich immer wieder eine gewisse Distanz.

Sie denkt wahrscheinlich ich merke es nicht, sie denkt wahrscheinlich sie kann die ganze Maskerade auch mir bei abziehen. Die Neugier, die sie in mir weckt, das macht sie so interessant und ich verliebe mich jeden Tag auf ein Neues in sie.

Viola, egal was du hinter der Mauer die du aufgerichtet hast verbirgst.

Ich schwöre dir, dich auch dann zu lieben, wenn du deine echtes Inneres preisgibst, denn immerhin gehörst du zu mir, an meine Seite.

Sie ist hier neben mir, ich halte ihre Hand. Ich berühre sie und halte sie so nah an mich wie ich kann, dennoch ist da ein Abstand zwischen uns, sie fühlt sich fern an.

„Versprich mir, dass du nicht wieder in der Bibliothek einschläfst. Geh nach Hause wenn du müde wirst.", sagte ich und zog sie an mich ran.

Ihr Blick war liebevoll.

Liebevoll gespielt.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Ich ruf dich an, mach dir keine Sorgen.", sagte sie und stellte sich auf ihre Zehenspitzen um meine Lippen erreichen zu können.

Möglicherweise, ist es nicht echt.
Auch wenn es so wäre, was würde es für eine Rolle spielen?

Sie hat mich um ihren Finger gewickelt.

-Viola-
Ich blätterte durch die Seiten des Buches und fragte mich ob ich das Wissen, welches diese Seiten beinhalten, nach der Prüfung jemals wieder anwenden muss.

„Definitiv nicht.", seufzte ich.

Ich frage mich was er gerade macht.


„Bitte geh nicht. Ich habe niemanden außer dich.", ich schmiegte mich fest an seinen Arm, um ihm so nah wie möglich zu sein.

Wenn ich nicht loslasse, vielleicht bleibt er dann bei mir.

Wenn ich ihn fest genug halte, vielleicht kann er dann nicht fortgehen.

„Viola, es tut mir leid. Meine Eltern-"

„Nein!", unterbreche ich ihn.
Er sah mich mit einem mitleidigen Blick an.

Wieso sehe ich keine Tränen, bin ich die Einzige die leidet?

„Ich will nichts davon hören, bitte."

„Viola, guck mich an. Ich-"

-Killian-

„Vi! Wach auf.", sagte ich und versuchte sie aus ihrem Traum zu erwecken.
Sie hat oft solche Träume. Träume bei denen sie Tränen überströmt aufwacht.

Aus einem besonderen Grund beruhigt sie der Duft der Bücher.

Sie klagt oft über Schlafprobleme, jedoch findet sie innere Ruhe in der Bibliothek.

Dass sie einschlafen würde war mir bewusst, ich kenne sie besser als jeder andere.
Sie riss ihre Augen auf und richtete sich auf, dass es nur ein Traum war, war ihr sofort bewusst.

Jedes Mal ist es dasselbe.

„Wieso?", murmelte sie verwirrt vor sich hin.

„Solltest du nicht froh darüber sein, dass ich so ein guter Freund bin und dich abhole?"

Sie nickte verschlafen. „Danke.", flüsterte sie leise.

Ihr Anblick macht mich noch wahnsinnig, das sind die seltenen Momente ihrer Verletzlichkeit.
Ich beugte mich runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Hör auf zu weinen.", wieder mal nickte sie nur als Antwort.

„Ich warte draußen auf dich Vi.", sagte ich und wandte mich zum Gehen, doch ich blieb stehen, als ich spürte wie sie hinten an meinem Shirt zog.

„Ein kleines bisschen noch.", sagte sie leise.
„Halt mich, bitte.", es war fast schon ein flehen.

Ich spürte wie mein Herz anfing zu rasen. Wie schafft sie es mich immer wieder in ihren Bann zu ziehen?

Dieses Mädchen, ist erbarmungslos.

Don't even try to make me fall for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt