KAPITEL 4

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KAPITEL 4

Sirius

Das Gespräch mit Remus und James im Schlafsaal habe ich natürlich mitangehört und bin ein wenig verletzt und eifersüchtig. Klar, es ist nicht viel passiert. Aber sie haben zu zweit den Schlafsaal verlassen und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Remus sich von mir entfernt.

Im Grunde ist es meine Schuld. Alles ist meine Schuld. Wenn ich meine verdammten Gefühle besser kontrollieren könnte, wäre das nie passiert. Aber so habe ich es irgendwie geschafft, Remus von mir zu stoßen. Nicht viel. Aber genug, dass er es merkt. Und wenn ich nicht aufpasse, werde ich ihn ganz verlieren.

Das darf ich unter keinen Umständen zulassen.

Am nächsten Morgen bin ich früh wach, bleibe allerdings länger liegen als notwendig. Zu meiner Überraschung sind nämlich Peter und James die ersten, die aus dem Bett kommen. Remus ist gestern lange wach geblieben. Ich habe gehört, wie er sich oft hin und her gewälzt hat und ich vermute, dass er den Schlaf jetzt nachholt. Also bleibe ich genauso lange liegen.

Erst als er den Schlafsaal Richtung Badezimmer verlässt, rappel ich mich auf und folge ihm. Wie ich gestern weiß auch er sicherlich von meiner Anwesenheit, aber er lässt es sich nicht anmerken. Stattdessen beendet er sein Zähneputzen und wäscht sich sein Gesicht. Erst dann schaut er hoch in den Spiegel und seine Augen treffen auf meine. Für einen Moment raubt mir die Intensität den Atem, dann habe ich mich wieder im Griff und schaffe es, meine Mundwinkel zu einem anzüglichen Grinsen zu verziehen.

"Wie sieht's aus?"

Meine Worte sind vage, aber die Bedeutung ist genauso klar wie bei ihm gestern. Remus zieht nur eine Augenbraue hoch und mustert mich skeptisch durch den Spiegel. Er scheint nicht zu glauben, dass ich es ernst meine. Ich kann es ihm nicht verübeln. Um meine Absichten zu verdeutlichen schreite ich auf ihn zu, stelle mich hinter ihn und lege meine Hand auf seine Hüfte. Dabei halte ich die ganze Zeit über den Blickkontakt im Spiegel. Seine Augen bohren sich in meine, verschlingen diese nahezu, während es sich anfühlt, als würde die Zeit stehen bleiben.

Ein kleines, nahezu unscheinbares Nicken ist alles, was ich brauche, um meine Hand unter seine Boxershorts wandern zu lassen. Sobald meine Finger seine Länge umfassen, stöhnt Remus leise auf und schließt seine Augen. Innerhalb weniger Sekunden wird er hart und ich beginne, langsam auf und ab zu streichen. Das geht so lange, bis Remus seine Lider hebt und mich aus leidenschaftlichen Augen heraus fordernd anfunkelt. Mein Grinsen wird breiter, aber ich komme seinem stummen Befehl nach und verteile erstmal den Lusttropfen, der sich auf seiner Spitze gebildet hat, bevor ich ihn mit meiner Hand umschließe und meine Bewegungen verschnellere. Zufrieden lässt Remus seine Augen wieder zufallen, während sich seine Hände am Waschbecken festkrallen. Meine freie Hand wandert zu seiner Hüfte, um ihn etwas zu stabilisieren.

Im Spiegel beobachte ich ihn. Er sieht so schön aus. Seine Stirn ist gerunzelt, seine Augenbrauen angestrengt zusammen gezogen. Sein Mund leicht geöffnet, seine Atmung unregelmäßig und hektisch. Leises Keuchen kommt in unregelmäßigen Abständen über seine Lippen und bringt mich dazu, ihn noch ein fester zu umfassen.

Fasziniert widme ich meine Aufmerksamkeit seinen Muskeln, die deutlich angespannt sind und sich unter seiner weichen, mit Narben verzierten Haut abzeichnen. Kurz lasse ich meinen Blick an seinem Körper hinabgleiten und bleibe an seinen Fingern hängen, deren Knöchel weiß hervortreten. Ich weiß, wie geschickt er mit diesen umgehen kann.

Ein gestöhntes "Sirius!" reißt mich aus meinen Gedanken und ich verstärke erneut leicht meinen Druck. Remus ist nah, das spüre ich und kann es auch in seinem Gesicht ablesen. Er beißt sich dann immer auf die Lippe und ich finde das mehr als süß. Und heiß. So heiß, dass ich spüre, wie sich bei mir da unten auch langsam etwas regt.

Gleich darauf merke ich, wie sich Remus in meiner halben Umarmung versteift, bevor er leicht gegen meine Brust sackt. Sanft entferne ich meine jetzt klebrige Hand aus Remus' Boxershorts, drehe kurz am Wasserhahn und halte sie unter den kalten Strahl.

Erschöpft stützt sich Remus auf dem Waschbecken ab. Dabei finde ich genug Zeit, um unauffällig seinen Duft einzuatmen. Er hat einen speziellen Geruch, von dem ich nicht genug bekommen kann.

Bevor Remus merkt, dass ich ihn quasi beschnüffel, trete ich schnell einen Schritt zurück.

"Alles gut?", frage ich leicht besorgt und hoffe, dass er die versteckte Botschaft versteht. Es geht nicht nur um seinen jetzigen Zustand, es geht vor allem darum, ob zwischen uns beiden alles im grünen Bereich ist.

Remus blinzelt, bevor er seine Augen komplett öffnet und mich durch den Spiegel ansieht. Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen und ich weiß, es ist okay.

Zumindest im Moment.

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written by CastleeltsaC

more than just friends - wolfstarWhere stories live. Discover now