Fairness

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Dream versucht, mehr über Georges Traum herauszufinden und realisiert etwas.

———

"Weißt du", sagt George "Ich habe auch einmal von dir geträumt"

"Wirklich?" Dream lehnt sich in seinem Stuhl nach vorne, ein selbstgefälliges Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. "Worüber war er?"

"Ich kann dein Ego hören, wie es sich gerade aufbläst"

"Nein, kannst du nicht", verteidigt sich Dream schnell. Vielleicht waren Mitternachts Besuche eine universelle Erfahrung. Sapnap sagte, dass er auch von ihnen geträumt hat. Er kann sich nicht helfen und—was war es?—Erleichterung zu fühlen. Erleichtert, dass George an ihn dachte? Für einen Moment, beginnt eine Hitze, so heiß wie brennende Kohle, in seinem Schädel zu rauchen: er muss wissen, wovon George geträumt hat.

Warum hat er es mir nicht schon früher erzählt? Er zuckt von der Wildheit dieses Gedanken zurück.

"Doch, kann ich. Ich glaube, du schuldest mir eh was, wenn man bedenkt, wie du mich in meinem Stream behandelt hast", sagt George in spielerischem Ton, den Dream nur zu gut kennt.

"Ich schulde dir etwas?", testet Dream seine Grenzen aus. "Was genau willst du von mir?"

"Ich will nur, dass du ein bisschen freundlicher bist, komm runter", lacht George nervös. "Freak"

Dreams Herz rast. "Du liebst mich", murmelt er. "Komm schon"

"Hör auf so was zu sagen", sagt George. "Das ist genau der Grund, warum ich dir nie davon erzählt habe"

"Naja, du hast zuerst von mir geträumt!"

"Was? Du bist so ein Heuchler—oh mein Gott. Egal Dream"

"George, nein", sagt Dream und versucht, seinen ernsten Ton wieder zu erlangen, obwohl er von der Wendung ihrer Unterhaltung mehr als nur amüsiert ist. "Ich wollte dich nicht aufregen, ich versprechs"

George glaubt es ihm kein bisschen. "Weißt du, ich glaub ich sags dir nicht. Das ist eine bessere Bestrafung"

"Oh, eine Bestrafung?", wiederholt Dream, unfähig sein Lachen weiter zu unterdrücken.

George stöhnt. "Das wars, hab noch einen schönen Tag, ich hab genug von dir"

"Warte, nein—" Dream wird von dem Klang unterbrochen, der verrät, dass George den Call verlassen hat. Er hebt eine Hand zu seinem Mund. Er möchte dagegen ankämpfen—gegen sein Grinsen, das Flattern in seinem Magen, das Bedürfnis, Georges Stimme wieder zu hören—aber er kann nicht. Seine Wangen sind warm und rot angelaufen. Er fühlt sich selbst immer tiefer in den Abgrund rutschen, der seinen Namen ruft. Es fühlt sich wie ein Verlangen an, wie eine Herausforderung. Es fühlt sich so vertraut an.

Scham mischt sich unter sein Glück. Er wird George ausnutzen, während er ihm die Wahrheit mithilfe von Witzen vorenthält. Seine Bemerkungen kamen sonst immer locker aus seinem Mund, George, der sich meistens beschwerte oder nur grinste. Jetzt wird er von einem Sturm aus Emotionen und Gedanken verspottet, die darauf folgen—die Linie zwischen Spaß und Realität wird immer trüber und verzerrter. Es ist nicht fair, oder?

Er prüft die Temperatur auf seinem Handy: 38°C. Er stöhnt.

Er öffnet Twitter und beginnt langsam zu tippen

Unterschätzt niemals die Kraft einer Hitzewelle, tweetet er schließlich.

Er scrollt noch ein paar Minuten, während er Tweets favt oder seinen Followern antwortet. Er sieht ein paar Tweets über ihr chaotisches Schachspiel in denen er getaggt wurde. Viele Zuschauer fragen sich, warum George einen so simplen Fehler während so einem intensiven Spiel machen würde und antwortet mit einem das habe ich mich auch gefragt.

Heat Waves - DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt