Besuch

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POV.:Shuichi

Vor mir stand wirklich ein grinsender Kokichi!

Überrascht sah ich ihn an.

"Willst du mich nicht reinbitten, Saihara-chan?", fragte er. Man konnte ihm ansehen, wie belustigt er über meine Reaktion war.

"Ehm...klar, komm rein.", sagte ich immer noch perplex und ging einen Schritt zur Seite um den Weg freizumachen.

Er trat einfach ein, als wäre es das Normalste was passieren könnte. Ich fasste mich wieder, schloss die Tür und folgte ihm.

In der Küche angekommen, empfing er mich auch schon mit einem:"Du kannst wahrscheinlich schon denken, warum ich hier bin."

Ich nickte leicht. Ich setzte mich ihm gegenüber an den Tisch und sah ihn an.

"Was ist passiert, nachdem ich weg war?"

"Nicht so schnell, erst bin ich an der Reihe!", meinte er. "Warum hast du dich nie gemeldet? Bei keinem von uns? Ich gehe mal nicht davon aus, dass du alles nur gespielt hattest. Ich erkenne Lügner, wenn sie vor mir stehen, und du bist offensichtlich keiner. Also? Ich höre."

Ich blickte auf meine Hände.

"Es ist schwer zu erklären.", fing ich an. "Nachdem ich herausfand, dass nicht alles echt ist, wollte ich wissen, was mit denjenigen passiert, die bestraft wurden. Ich meine, die Opfer waren offensichtlich tot. Aber die Bestrafungen liefen immer über einen Bildschirm. Als ob.....man etwas verschleiern wollen würde. Mit der Zeit habe ich noch mehr Hinweise gefunden. Aber es war nie hundert Prozent sicher. Ich musste es herausfinden. Es tut mir leid, dass ich euch wehgetan habe."

Er sah mich an. "Das ist ja alles schön und gut, aber das ist keine Antwort auf meine Frage!"

Ich sah wieder auf. "Ich wollte mich möglichst auf meinen Job konzentrieren, das alles vergessen! Den Rest habe ich dir ja schon gesagt.... reicht das als Antwort?"

Er sah mich an. Er sah etwas traurig aus, grinste dann aber wieder. "Das ist alles was ich von dir hören wollte."

"Also, jetzt du. Was ist passiert, nachdem ich weg war?"

SPOILER

"Hast du es dir nicht angeguckt? Also, es waren ja dann noch Keeboy, Himiko, Kaito, Tsumugi und ich. Schwer, mit einem solchen Haufen Idioten zu handeln. Nun ja, also, Tsumugi stellte sich letztendlich als Mastermind heraus. Daraufhin gabs wieder heftige Diskussionen. Viel mehr gibt es nicht zu wissen. Der Rest wäre zu kompliziert für dich. Aber alle außer Tsumugi haben überlebt!"

SPOILER ENDE

Was meint er mit zu kompliziert?

"Gut zu wissen, dass nichts zu schlimmeres passiert ist.", sagte ich leicht lächelnd.

Still saßen wir da, schauten einander an. Ich hatte ihn vermisst, sehr sogar.

Ich gebe zu, ich hatte schon vor meiner Execution Gefühle für ihn gehabt. Das machte es auch so hart für mich, ihn dort weinen zu sehen.

Ich musste ihn angestarrt haben, denn er fing an, mit der Hand vor meinem Gesicht zu wedeln. Ich blinzelte einmal und wurde leicht Rot. Er kicherte als er das merkte.

"Nishishi, worüber hast du denn Nachgedacht?", fragte er, und sah mich pervers grinsend an.

"N-nicht über das, an das du grade denkst!", stotterte ich und wurde so nur noch röter.

Er kicherte nun noch mehr. "Bleib ruhig, Mr Detectiv! Das war ein Scherz!"

"Du siehst niedlich aus, wenn du rot bist.....", nuschelte er so leise, dass man es kaum hören konnte.

Doch ich hörte es. "Uhm.Danke...denke ich mal?"

Jetzt war es an ihm, Rot zu sein.

Ich war froh, dass die Stimmung nicht mehr so angespannt war wie anfangs.

Doch da war eine Sache, die mich beschäftigte....

"Kokichi, warst du damals derjenige, der für dich gevotet hat?"

"Wer sonst. Da brauch ich gar nicht zu lügen, damit du das merkst."

"Aber warum?", fragte ich verwirrt.

"Weil es so doch viel lustiger ist!", meinte er grinsend.

Ist das jetzt die Wahrheit oder lügt er wieder?

Ich beließ das Thema damit.

Mir fiel ein, dass ich noch einkaufen gehen musste. Sollte ich ihn einfach kurz hier alleine lasse. Er könnte alles mögliche anstellen.

"Kann ich dich hier kurz alleine lassen?", fragte ich ihn einfach.

"Wo willst du denn hin?"

"Einkaufen.", sagte ich ein wenig missmutig. Ich mochte einkaufen nicht.

"Ich bleibe hier, wenn du mir sagst, wo ein Feuerzeug ist!", meinte er gemein grinsend.

Aber warum mochte ich dieses Grinsen so sehr?

"Wofür?", fragte ich dennoch misstrauisch. Ich würde es gerne vermeiden, dass er das gesamte Haus abfackelt.

"Nur für die Kerzen.", grinste er scheinheilig.

Ich gabs auf. Ich zeigte ihm die Feuerzeuge und ging einkaufen.

Er wird schon keine Dummheiten machen...

Trues and Lies [Saioma]Où les histoires vivent. Découvrez maintenant