Drittes Kapitel - Die Tücken der Kommentare

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Feedback

Als Autoren ist es für uns essenziell. Wir brauchen es, so wie Sauerstoff.

Ich habe sechs Monate daheim verbracht, schreibend, umschreibend und wieder umschreibend, was ich am Ende auf Wattpad gepostet habe, unter dem Namen „Stolen Hearts". Ich glaubte, dass es solide geworden ist, aber nicht so großartig, dass ich es entgeltlich veröffentlichen sollte. Wattpad war eine gute Gelegenheit, ein idelaer Mittelweg.

Als ich es postete, war ich ein unerfahrener neuer Autor, es war mein erstes Werk. Da die Aufruf- und Leserzahlen gering waren, bekam ich anfangs nicht viel Feedback.

Ein paar Monate später, ich hatte gerade begonnen das Sequel zu posten, war meine Geschichte „Stolen Hearts" unter den Finalisten im Watty's Award, was half, meine Leserschaft zu erweitern.

Ich hatte genau geplant, wie das Sequel aussehen sollte, und als ich die Kapitel postete, bekam ich Feedback, viel mehr, als ich zuvor jemals hatte. Leser fragten mich ungemütliche Fragen, welche ich mir selbst nie gestellt hatte. Sie erwähnten Dinge, die mir selbst nie aufgefallen waren. Sie hatten Vorschläge gemacht, die ich von mir aus nie in der Geschichte erwähnt hätte, wichtige Dinge, die wirklich wichtig waren. Da bemerkte ich, dass ich damit anfangen sollte, wie ich meine Geschichte verbessern konnte, sie verbessern konnte. Durch das Feedback wurde „Love you forever" kein wirres Chaos mit Lücken in der Storyline und unbeantworteten Fragen.

Doch das große Problem ist, dass noch weniger Leser kommentieren als abstimmen.

Ein Grund dafür ist, dass viele Leute nicht wissen, wie man kommentiert, oder ihnen der Aufwand schlicht zu hoch ist. Selbst ich habe Probleme, Autoren zu helfen, auch wenn ich weiß, wie wichtig es ist. Mir fällt es schwer, die passenden Worte für die Geschichten zu finden, die ich mag. Noch schwerer ist es bei Geschichten, die mir nicht gefallen. Ich möchte konstruktives Feedback geben, ohne den Autor zu entmutigen.

Manche Leser kostet es Überwindung, sich direkt an den Autor zu wenden, da sie nicht wissen, wie er reagieren wird. Für die meisten Leser dieser Übersetzung ist Englisch nicht die Muttersprache, sie wollen keine Kommentare voller Fehler absenden. Oder sie finden es sonderbar, dass zu Geschichten Kommentare abgegeben werden können, dass sie nicht auf die Idee kommen, es zu tun.

Wie bekommt man also Feedback? Mein erster Tipp ist, die „authors notes" zu benutzen.

Es gibt sicherlich Leute, welche die „authors notes" hassen, aber ich bin ein großer Fan von ihnen. Die meisten Leser wissen nichts über einen, wenn sie auf seine Geschichte stoßen. Selbst wenn sie deine Geschichte in der Bibliothek „abonniert" haben, sind die Kapitel die einzige Kommunikation, die sie von dir bekommen. Ein paar Worte am Anfang oder Ende deiner Geschichte oder deines Kapitels können zu einer Beziehung zwischen den Lesern und dir führen, und sie vielleicht zum Kommentieren bewegen.

Wie du bereits bemerkt hast, bin ich sehr kommunikativ, wenn ich ein neues Werk beginne, also sind die „authors notes" wie für mich gemacht, aber ich weiß auch, dass ellenlanges Laminieren über einen selbst den Leser zu langweilen vermag. Sei informativ und offen, aber fasse dich kurz!

Wenn du nicht weißt, wie du anfangen sollst, beginne damit, dich bei ihnen zu bedanken. Fürs Lesen. Ermutige sie zum Abstimmen, wie ich oben bereits ausgeführt habe. Stelle ein paar Fragen zum Ende, um den Leser zum Mitdenken anzuregen und die Kommunikation zu erleichtern. Sie geben dem Leser einen Grund, zu kommentieren.

Sollte sich jemand die Mühe gemacht haben, dir zu kommentieren, stelle sicher, dass du ihm antwortest. Dies ist sehr wichtig! Wenn Leser viele unbeantwortete Kommentare sehen, vermuten sie, dass dem Autor das Feedback gleichgültig ist.

Bedanke dich bei deinem Leser, dass er sich die Zeit genommen hat, dein Kapitel zu kommentieren und stelle klar, wie dankbar du dafür bist. Es verdoppelt nicht nur die Anzahl an Kommentaren, es führt mit Sicherheit, ich garantiere es dir, auch dazu, dass der Leser geneigt ist, auch deine nächsten Kapitel zu kommentieren. Wenn sie einen Fehler bemerken, verbessere ihn sofort! Es zeigt ihnen, dass du dir ihre Ratschläge zu Herzen nimmst.

Was, wenn sie abstimmen, aber nie kommentieren? Dann ist das Bedanken fürs Lesen und Abstimmen der richtige Weg. Es gibt ihnen die Gelegenheit, dir zu antworten, was dir das Feedback gibt, dass du so sehr benötigst.

Einer meiner treuen Leser, S_for_Spirited hat dieses Kapitel – in der englischen Originalversion – kommentiert. Ich dachte, dass es ein wunderschönes Beispiel dafür ist, wie sehr die „author notes" funktionieren. Hier ist ihr Leseerlebnis (mit freundlicher Genehmigung):

Ich dachte, dass ich dich hier unterstütze, weil alles, was du gesagt hast, hat mich als Leser geprägt. Stolen Hearts war das erste Buch, bei dem ich jedes Kapitel kommentiert habe. Ich war neu und schüchtern hier, normalerweise habe ich nie kommentiert, oder nur gesagt, dass ich das Buch genossen habe, weil ich nicht wusste, wie der Autor reagieren würde. Ich hatte Angst, mich selbst zu verraten. Aber du wirktest freundlich, und ich habe deine Geschichte wirklich genossen, also gab ich der Sache einen Versuch. Es war ein aufregendes Gefühl, als du schnell und höflich geantwortet hast. Unsere Diskussionen gefielen mir, also habe ich weitergemacht, dir Feedback zu geben. Wären deine Reaktionen anders gewesen, hätte ich auch anders reagiert. Also Autoren, seid nett zu eueren Lesern. So sind alle glücklich.

Als sie „Stolen Hearts" las, hatte ich es schon fertiggestellt, aber die „authors notes" hatte ich nicht gelöscht. Ich bin froh darüber. Denn auf fertige Geschichten Kommentare zu bekommen, ist viel schwieriger als auf diejenigen, die noch in der Entstehung sind. Weil die Leser im Lesefluss sind, und nicht zum Kommentieren unterbrechen wollen. Doch mit den „authors notes" haben die Leser Freude daran, während des Lesens mehr von einem zu erfahren. Das könnte der kleine Ansporn sein, einen Kommentar zu hinterlassen.

Ich habe viele Geschichten auf Wattpad gelesen, die keine „authors notes" hatten, und die Anzahl der Kommentare war überschaubar. Ich strafe die Autoren nicht für ihre Entscheidung ab, aber ich rate extrem dazu, da Feedback wichtig ist.

Eine weitere Möglichkeit, Feedback zu erhalten – Danke an meinen guten Freund neerunni an dieser Stelle – ist deinen Lesern, die ebenfalls schreiben, Feedback zu ihren Geschichten zu geben. Es ist eine großartige Möglichkeit, eine Beziehung zu ihnen zu schaffen. Es könnte sie dazu verleiten, auch dir Feedback zu geben.

Was ist, wenn nichts von ihnen zurückkommt? Lass dich nicht entmutigen! Immerhin lesen sie deine Geschichte. Echte Menschen, die dich nicht einmal kennen, nehmen sich die Zeit, um deine Geschichte zu lesen!

Das letzte, was ich adressieren will, sind Trolle. Ich hoffe, dass du niemals mit einem Troll Bekanntschaft machst. Man erkennt ihn daran, dass man sich entweder gelähmt oder wütend fühlt.


Es gibt sie im ganzen Internet, auch auf Wattpad, auch wenn sie bei uns nicht so gewöhnlich sind. Sie wollen nichts anderes, als dich, und dein Selbstvertrauen, zu zerstören. Es gibt Menschen – ich auch – die tagelang nichts mehr schreiben konnten, nachdem sie einem Troll zum Opfer wurden.

Was sollte man also tun? Mein Ratschlag ist, sich niemals auf sie einzulassen! Das zieht sie lediglich magisch an, sie werden „weitertreten".

Ich rate dir, den Kommentar zu löschen, ihn stummzuschalten und mit Freunden in Kontakt zu treten, die dir dabei helfen, dich besser zu fühlen. Der „mute"-Knopf (stummschalten) sorgt dafür, dass sie nicht mehr mit dir in Kontakt treten. Um ihn stummzuschalten, klicke auf das „..." gleich neben der Nachricht.

Trolls sind Menschen, die ein miserables Leben haben. Die einzige Möglichkeit, sich besser zu fühlen, besteht darin, dafür zu sorgen, dass es anderen genauso schlecht geht, wie ihnen. Du andererseits hast eine Geschichte geschrieben, welche Leser weltweit genießen. Hör nicht auf zu schreiben.

Du merkst, ich sehe die Welt in einem positiven Licht. Es ist ein Abwehrmechanismus. Wenn ich mich nicht auf das positive konzentrieren würde, würde ich mich schnell deprimiert fühlen.

Erlaube dir niemals, dich traurig zu fühlen, wenn es nicht läuft, vor allem, wenn es Zeit braucht, um eine Leserschaft aufzubauen. Ich habe niemals aufgehört, zu schreiben. Das hat mit dem Erfolg zu tun, den ich hatte – und mit allen anderen Dingen, über welche ich hier geschrieben habe.

Übersetzung "How To Get Reads, Votes, and Comments - A Guide"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt