Kapitel 7

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Es war Leon, der mir gegenüber saß.
Der Leon? Ja, es war der Leon, der mir vorhin im Bus erst mit einer Umarmung Tschüss gesagt hatte. Der Leon, der mit meinem Bruder in einer Klasse war.
Ich war so glücklich, dass ich tatsächlich noch jemanden kannte, der ins IFÜ fuhr, dass ich Leon kurzer Hand um den Hals fiel und ihn fragte, ob das hier alles echt sei.
Bevor er mir antworten konnte, fuhr die kleine schwarze, undurchsichtige Scheibe zwischen Fahrerraum und unserem Bereich runter und Dewey streckte seinen Kopf hindurch, um uns angucken zu können.

,,Also, nur für euch zur Info, wir werden eine lange Fahrt vor uns haben. Ungefähr 7 Stunden, also macht es euch bequem. Für unsere Schüler wollen wir nur das beste, wesshalb ihr hier so gut wie alles mögliche habt. Dort, neben Luca, in dem kleinen Schränkchen, dass müsst ihr einfach nur aufmachen, mit dem Gedanken an das Getränk, was ihr euch wünscht und es ist dort drin. Falls ihr etwas essen wollt, schreibt es bitte auf einen der Zettel, die vor euch liegen und werft den Zettel dann auf den Tisch, an die Stelle wo euer Essen erscheinen soll.
Solltet ihr euch hinlegen wollen, drückt bitte den grünen Knopf an eurer Sitzbank, dann fährt sie sich von selbst aus und ihr könnt euch hinlegen. Den roten Knopf betätigt ihr bitte, wenn ihr mit mir oder dem Fahrer Levin reden wollt. Der letzte und blaue Knopf ist dafür da, falls ihr eure Ruhe haben wollt. Drückt ihr diesen, werdet ihr automatisch in eine passende Position versetzt und um euch herum schließt sich eine undurchsichtige schwarze Scheibe, wie die, die den Fahrerraum abgrenzt. Solltet ihr diese Scheibe wieder öffnen wollen, drückt einfach erneut den blauen Knopf."

Leon und ich sahen beide verdammt geschockt aus und fragten uns in dem Moment sehr wahrscheinlich beide, ob wir hier wirklich auf dem Weg in ein Internat gelandet waren.

,,Nun ja, habt ihr alles verstanden oder hat einer von euch noch eine Frage?", fragte Dewey und nach kurzem Überlegen nickten Leon und ich beide, um Dewey zu verstehen zu geben, dass wir verstanden hatten.
,,Na also, das freut mich. Aber nun erzählt doch mal ihr beiden, wie geht es euch?", meinte Dewey und guckte uns aufmerksam an.
Leon fing an zu erzählen uns meinte, ihm ginge es den Umständen entsprechend gut. Es wäre ihm schwer gefallen, vorerst Abschied von seinen Eltern zu nehmen und er hätte auch ein wenig Sorge, dass ihn das gleiche Schicksal wie seine Vorfahren erwarten würde, aber wäre zuversichtlich, dass alles glatt gehen würde.
Was genau er mit dem Schicksal seiner Vorfahren meinte, wusste ich nicht so genau, doch ich nahm mir vor ihn später am Tag zu fragen, soweit ich dazu kam.
,,Und wie siehts bei dir aus Olivia? Ging bei dir alles gut?", fragte Dewey nun auch mich.
,,Nun ja, es gab ein paar Komplikationen würde ich sagen... Meine Eltern wussten nicht, dass ich mitfahren würde, weil sie es nicht wollten und glaubten, dass das alles nur eine Verarsche wäre. Doch sie wissen nicht, was ich weiß. Ich habe gespürt, dass ihr die Wahrheit gesagt habt und konnte es sogar.... hören?", meinte ich etwas unsicher.

,,Hören? Wie genau meinst du das?", fragte Dewey stutzig und guckte mich grübelnd an. Sollte ich ihm davon erzählen? Früher oder später würden sie es sowieso herausfinden..
,,Nun ja, zuerst kam es ungewollt, doch als ihr bei mir wart, konnte ich es bewusst hevorrufen. Ich stelle mir eine Frage in meinem Kopf, wie zum Beispiel als ihr da wart "Sagen sie die Wahrheit" und als dann diese Stimme in meinem Kopf war, sagte sie zwei Sätze. Wenn ich mich richtig errinere, waren es die Sätze "Das ist der beste Prank den wir jemals durchgezogen haben! Und die glauben das auch noch!!" und "Sie wissen das es die Wahrheit ist. Sonst würden sie uns nicht anhören. Sie werden die richtige Entscheidung treffen.", erzählte ich. Ich wartete kurz Dewey's Reaktion ab, doch nachdem er nichts sagte fuhr ich fort.
,,Es war nur diese eine Stimme in meinem Kopf, doch irgendwo her wusste ich, dass sie Recht hatte. So, als würde sie mir eine Aussage geben, doch ebenfalls genau das Gegenteil dieser Aussage, und ich müsste entscheiden, was wahr und was falsch war.", beendete ich meine Erzählung.

Verrückt Oder Magie?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt