Prolog

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Auf dünnen, wackeligen Beinen stakste ein junges Fohlen aus dem Teich. Sein Fell war nass und schwarz, seine Mähne binsenartig. Es hielt sich dicht bei seiner Mutter und gemeinsam liefen sie auf ein junges Mädchen zu, das auf der Wiese vor dem Teich stand. Kurze Hosen mit blauen Schienbeinen, ein verwaschenes grünes T-Shirt, lange Haare, die ihr zerzaust über den Rücken reichten. In der Hand hielt sie ein Knotenhalfter aus dünnen Seilen.

„Hallo Arma.", flüsterte sie und stich der verwahrlost aussehenden Mutterstute über den Hals.
Dann beugte sie sich nach unten zu dem Fohlen, was beim Anblick des Halfters erschrocken zurückwich, als wüsste es instinktiv, was es bewirken würde. Sie streckte die freie Hand aus und wartete. Das Fohlen sollte zu ihr kommen.
Langsam machte es zwei staksige Schritte nach vorne und schnupperte an ihrer Hand.
„So ist's gut.", wisperte das Mädchen und strich dem Fohlen über die Stirn. „Es tut nicht weh."
Mit einer langsamen Bewegung streifte sie dem Fohlen das Halfter über den Kopf. Ein kurzes Beben durchlief seinen kleinen, dürren Körper, dann stand es still und sah mit einem fragenden Blick zu seiner Mutter. Diese schnaubte leise und führte das Fohlen wieder zurück in den Teich.

Kelpie || HP/Rumtreiber FFWhere stories live. Discover now