Kapitel 25

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Mein Herz blieb für einen Moment stehen, mir klappte die Kinnlade runter und mein Herz begann vierfach so schnell wie vorher zu schlagen. Jedenfalls kam es mir so vor. Ich ließ meine Hände in meinen Schoß sinken. ,,Ähm, was?" fragte ich perplex. Rod und Bela fingen an zu grinsen, Jan lächelte mich verträumt an. Bela sagte: ,,Willst du mit uns auf Tour gehen? Du kannst mit uns auf der Bühne Duette singen und/oder als Crewmitglied arbeiten." 

Mein Kinnlade war wieder nach unten geklappt und ich wusste beim besten Willen nicht, was ich jetzt sagen sollte. Mein Gehirn sprang langsam wieder an und ich klappte zuerst meinen Mund wieder zu. Dann gelangten die Worte vollständig in mein Gedächtnis und ich war wieder drauf und dran meinen Mund zu öffnen, ließ ihn aber geschlossen. Mein Gehirn ratterte so laut, dass ich Angst hatte, die anderen könnten es hören. Oder alle in der Bar könnten es hören.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der mich die drei erwartungsvoll ansahen fing ich langsam an zu grinsen: ,,Meint ihr das wirklich ernst? Veräppelt ihr mich grade?" Jan sah mich an und sagte: ,,Todernst. Warum sollten wir dich veräppeln, wir meinen es wirklich todernst, sonst hätten wir doch nicht gefragt." 

Da fiel mir wieder seine Hand um meine Hüfte ein, nur hatte seine linke Hand sich nun mit meiner rechten Hand verschränkt. Oh nein. Das konnte ja spaßig werden. Wie sollte ich so denken? Warum hatte er meine Hand genommen, so konnte doch kein normaler Mensch einen klaren Gedanken fassen. Ich wollte seine Hand nicht loslassen, wer wusste wann er wieder meine Hand nahm, vermutlich nie da wir nur Freunde waren. 

Aber dann hätte er doch nicht meine Hand genommen, oder? Ich ließ langsam und vorsichtig seine Hand los und griff nach meinem Wasser und trank einen Schluck. Mein Hirn ratterte nun etwas schneller aber immer noch laut. Mein Herzschlag versuchte sich zu verlangsamen was mit Jans Hand, die vorher noch verschränkt mit meiner Hand gewesen war, nicht gerade gut funktionierte. 

Sie sahen mich immer noch an und ich nickte: ,,Wisst ihr, ich sage zu, wer hat den schon mal die Chance mit seinen Idolen zu singen?" Sie lachten und ich konnte nicht anders und musste ebenfalls lachen. Jans Arm war noch immer um meine Hüfte gelegt und ich versuchte diese Tatsache ein wenig zu verdrängen da es mir schon schwer gefallen war seine Hand loszulassen aber leider konnte ich anders keinen klaren Gedanken fassen. 

Meine Schmetterlinge wollten sich einfach nicht beruhigen und waren schon dabei eine weitere Vorführung zum besten zu geben was mich fast entnervt schnauben ließ, ich hielt mich allerdings zurück. Die anderen wussten schließlich nicht, was in mir drin vor sich ging. 

Wir saßen noch eine weitere Stunde da und es war schon nach 23 Uhr als wir bezahlten wobei Bela für alle bezahlte und ich mich wieder bedankte. Dann verabschiedeten wir uns, tauschten unsere Nummern aus, wobei die anderen ihre hatten und ich nicht. Also gaben sie mir ihre Nummern und ich ihnen meine. 

Ich lief zu meinem Auto als Jan mir etwas hinterherrief, allerdings verstand ich nicht was, da ich immer noch den Gedanken und das Gefühl von Jans Arm um meine Hüfte hatte und auch noch, dass ich mit den ärzten auf Tour ging. Fast konnte ich seinen Arm noch spüren. Ich musste am Montag unbedingt mit Katrin sprechen und sagen, dass ich dann zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in der Bücherei arbeiten konnte. Hoffentlich nahm sie das gelassen hin, vielleicht stellten sie auch jemand neues ein. Aber was würde Kati sagen?

Ich drehte mich um und sah wie Jan auf mich zulief. Ich lächelte und fragte: ,,Was hast du gesagt?" Er grinste: ,,Ich hab geschrien: Warte!" ,,Und worauf soll ich denn deiner Meinung nach warten, um diese Uhrzeit?" fragte ich frech. Er grinste mich an und sah zu seinen Händen. Er blickte wieder mich an und ich versank (mal wieder) in seinen wunderschönen Augen. 

Er sah mich ein wenig unsicher an und die Schmetterlinge fingen erneut an zu tanzen. ,,Ähm, also, ich muss dir noch was sagen." ,,Oh, ähm, was denn?" fragte ich ein wenig unsicher. Er sah kurz zu Boden und blickte wieder in meine Augen. Ich schmolz förmlich dahin und er begann zu reden: ,,Ähm, ich-, ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll, aber ich hab mich seit dem wir uns das erste Mal gesehen haben irgendwie, irgendwie, in dich verknallt. Und es ist total okay wenn du jetzt einfach gehst und nie wieder mit mir sprichst." 

Er flüsterte nur noch.

Die kleine Überraschung im LebenWhere stories live. Discover now