Kapitel 7

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Ich fuhr mir mit meinen Händen durch meine, vor Fett triefenden, Haare. Wobei, konnte man dieses Gestrüpp auf meinem Kopf noch Haare nennen? Ich hatte Angst mich in dem riesigen Spiegel, der an der Wand über dem breiten Waschbecken hing, anzuschauen. Aber daran führte wohl kein Weg dran vorbei. Auf geht's Cassie du schaffst das. Es gibt schlimmeres auf diesem Planeten als sich selbst im Spiegel anschauen.

Langsam stellte ich mich vor den Spiegel, dann hob ich den Kopf und erschrak mich fast zu Tode. Was zur Hölle war das? Meine Haare hatten ihren Glanz verloren und standen in alle Richtungen ab. Am Haaransatz klebten sie förmlich vor Fett. Ich strich langsam darüber. Meine Haare, meine geliebten Haare. 

Ich konnte es kaum erwarten unter die Dusche zu gelangen. 

Endlich. Ich stellte das Wasser an und ließ es auf meinen Körper prasseln. Herrlich. Dieses Gefühl hatte ich so sehr vermisst. So sehr, dass sich eine kleine Träne ihren Weg hinunterbahnte, bis sie sich mit den Wassertropfen verband und an meinem Kinn hinuntertropfte. Ich schloss die Augen und stand einfach nur da. Ließ das Wasser meine Haut aufweichen. Ließ die Wärme in meine Poren, die es gierig in sich aufsogen. 

Ich griff zum Shampoo und beobachtete, wie der Schmutz, den eigentlich weißen Schaum, braun färbte. Das widerte mich einerseits an, aber andererseits freute ich mich auch, da ich mich endlich wieder wie ein Mensch fühlte. Ich stellte kurz das Wasser ab, aber nur um mir eine Spülung in die kaputten Haare zu massieren. Ich schätzte eine Minute ab, was wahrscheinlich komplett schief ging, da sich mein Zeitgefühl sozusagen aufgelöst hatte. Als ich fertig war, stieg ich aus der Dusche und schappte mir das große Handtuch. Ich zitterte und fror, weshalb ich es mir schnell um meinen feuchten Körper schlang.

Fertig angezogen öffnete ich die Tür und musste gar nicht lange nach Finn suchen, denn der stand schon vor der Tür und musterte mich erstaunt. Stand er etwa die ganze Zeit schon vor dem Badezimmer und hatte auf mich gewartet? Wohl eher stand er Wache. Ich hätte ja auch einfach abhauen können. Das Gefühl frei zu sein, dass ich gerade noch besaß, verkroch sich augenblicklich.

,,Wer sind sie und was haben sie mit dem müffelnden und verdreckten Mädchen gemacht?'' So wie er es audrückte klang das sogar noch harmlos. Ungewollt musste ich lächeln. Mein Lächeln erstarb urplötzlich, als sich eine unangenehme Stille breit machte, in der wir uns nur anstarrten. 

Plötzlich stand eine ältere Dame neben Flinn, die mich mit liebevollen Augen anlächelte. Flinn räusperte sich verlegen und schaute auf den Boden. ,,Willst du mich nicht vorstellen?'', fragte die Dame Flinn tadelnd. 

Er richtete sich auf und erwiederte: ,,Entschuldige, wo sind meine Manieren nur hin. Cassie, das ist meine Größmutter Heather. Sie übernimmt die Aufgabe deine Haare zu retten.'' Flinn's Großmutter hielt mir freundlich ihre faltige Hand hin die mit einem funkelnden, smaragdgrünen Ring geziert war. Ich ergriff sie und entgegnete: ,,Freut mich Heather.'' Das hörte sich eher an, wie eine Frage, da ich mir nicht sicher war, ob ich die Dame überhaupt Heather nennen durfte. ,,Freut mich auch sehr Cassie. Heather ist schon okay.'' 

Sie richtete ihren Blick auf meine Haare und ich sah ihr deutlich an, dass sie ihre Reaktion unterdrücken musste, um mich nicht zu kränken. Peinlich berührt, sah ich auf den Boden. Ich spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss. 

Eigentlich konnte ich nichts dafür, normalerweise hätte ich das meinen Haaren nie angetan. Ich hatte meine Haare geliebt, aber die Wochen in dem finsteren Keller, hatten sie ruiniert. Nun konnte ich sie eigentlich gleich abschneiden lassen.

,,Komm Kleines, wir bekommen das schon wieder hin.'' Aufmunternd packte Heather mich an den Schultern und schob mich zu einem kleinen Raum, neben dem Badezimmer. Zwar war ihr Griff sanft, jedoch verkrampften ich mich trotzdem und spannte mich an.

,,Aber Liebes, du brauchst doch keine Angst mehr zu haben, alles ist gut und bald auch deine Haare.'' 

Ich mochte Heather. Wirklich! Sie wirkte wie eine Mutter, so liebevoll und hilfsbereit. Aber ich war trotz allem immer noch verwirrt. Was sollte dieses ganze Theater hier?! In diesem Moment fühlte ich mich so allein. Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum ich? Warum konnte ich nicht einfach ein normales, langweiliges, durchschnittliches Leben haben?

,,So Schätzchen. Ich denke du hast es schon geahnt, aber deine Haare müssen ab. Sie sind so kaputt, da hilft einfach nichts mehr.'', ertönte plötzlich Heather's wohltuende Stimme.

Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie ich auf den Stuhl gelangt war. 

Ich riss meine Augen auf und griff panisch an meinen Hals. Ich bekam keine Luft mehr. Itgendetwas oder irgendjemand schnürte mir die Luft ab. Ich röchelte und zappelte. Plötzlich erschien eine Person in meinem Blickfeld: Flinn. Er packte meine Hände und wollte sie weg von meinem Hals ziehen. Ich wehrte mich dagegen. Was tat er denn da? Ich bekam keine Luft, ich musste meinen Hals befreien. Ich schüttelte ruckartig den Kopf und schnappte nach Sauerstoff. Der Druck auf meine Lungen erhöhte sich.

Ich musste meine Kraft sparen, weshalb ich aufhörte mich gegen ihn zu wehren. Ich ließ es geschehen, dass seine eiskalten Hände meine umschlossen und fest drückten. In seinen hilflosen Augen konnte ich Sorge erblicken. Sein Kopf war ganz nah an meinem, doch das machte mir nichts aus. Gar nichts machte mir mehr etwas aus, denn ich fühlte nichts mehr. Ich hörte auch nichts mehr. Was hatte es noch für einen Sinn zu leben ohne einen Grund, ohne ein Ziel? 

Das letzte was ich spürte, waren Flinn's Hände, die meinen Kopf umschlossen und dann verschwamm mein Blickfeld. 

Ich wollte nur eine Sache loswerden:) Und zwar weiß ich einfach nicht wie ihr die Geschichte findet. Ist die Geschichte gut geschrieben? Was könnte man verbessern? Macht das alles überhaupt einen Sinn? Ihr müsst die Fragen jetzt nicht beantworten, aber das einzige worum ich euch bitte ist, auch für die Kapitel zu voten. Ich denke da ihr die Geschichte sowieso lest ist das doch kein Problem oder? Und außerdem kostet es euch nichts. Das einzige was passiert ist: ihr macht eine Person glücklich die rund zwei Stunden in ein Kapitel investiert und die es liebt Bücher zu schreiben:) 

Außerdem kann ich ja nicht wissen ob es gut ist was ich mache wenn ihr es mir nicht sagt:D Also freu ich mich natürlich auch über Feedback in Kommentaren:) Das kann negative bzw. konstruktive Kritik sein, wie aber auch positive Kritik:)

Danke:)

Verbotene Liebe (Fortsetzung 》Verbotenes Verlangen《) *Very slow updates*Where stories live. Discover now