• {7} - Ein großer Streit..

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"Pierre ich.. können wir vielleicht doch lieber nur kuscheln?", unterbrach der Monegasse. Irgendwie hatte es sich einfach komisch angefühlt, wenn er daran dachte jetzt mit Pierre zu schlafen, wo dieser doch vorher noch in seinen Armen geweint hatte.

~∆~

Pierre's halber Zusammenbruch war nun mittlerweile auch schon wieder eine ganze Weile her, die Saison ging wieder ihren gewohnten Trott und ließ ihnen leider relativ wenig Zeit für sich, für Kuscheln oder für irgendwelche näheren Zweisamkeiten. Immer mussten sie aufpassen nicht erwischt zu werden, hatten irgendwelche Termine zu erledigen, die wirklich sinnlos waren. Generell kam ihnen alles außer zusammen sein noch immer ziemlich sinnlos zu sein.

Eine Nacht ohne Charles war auch ziemlich sinnlos, das fand zumindest Pierre, als er mal wieder alleine alleine in seinem Bett in Monaco lag. Eigentlich wollte Charles noch kommen und es war auch so verabredet gewesen, dass er nach seinem Termin in Maranello direkt wieder zurückflog und den Rest der rennfreien Woche mit seinem Freund verbringen. Aber irgendwie schien aus diesem Plan nichts zu werden, denn weder war Charles gerade bei Pierre, noch war Charles für Pierre irgendwie zu erreichen. Bei Anrufen hieß es immer "Der angerufenene Teilnehmer antwortet nicht" oder später - wahrscheinlich hatte der Monegasse sein Handy ausgeschaltet - sogar "Der angerufene Teilnehmer ist im moment leider nicht erreichbar" und es machte Pierre wirklich Sorgen.

War seinem Freund etwas passiert? Aber dann hätte er doch bestimmt schon einen Anruf von irgendjemandem bekommen, also nein, diese Möglichkeit konnte er definitiv ausschließen. Eine andere Möglichkeit, die ihm in den Sinn kam war eine, die er eigentlich nicht glauben konnte. Betrog Charles ihn? Ging er deswegen nicht an sein Handy und war auch nicht bei ihm, weil er gerade mit einer Affäre durch ein Bett turnte? Leise begann er zu schluchzen, konnte das wirklich sein, dass sein Freund, den er wirklich über alles liebte, ihn betrog?

Irgendwann musste er wohl eingeschlafen sein, denn er wurde kurze Zeit später unsanft aus seinem Schlaf geholt, als sich jemand etwas unsanft gegen ihn kuschelte. Natürlich erkannte er den Geruch, und auch die Stimme, die ihm leise zuflüsterte, dass er weiterschlafen solle. Doch anders, als all die Male zuvor fühlte es sich heute kein bisschen gut an. Normalweise hätte er sich jetzt noch mehr gegen seinen Freund gedrückt, und wäre in dessen Arm wieder eingeschlafen und am nächsten Morgen auch aufgewacht. So aber, musste er die ganze Zeit daran denken, wo Charles wohl gewesen sein könnte und, dass er womöglich vor wenigen Minuten noch mit einer anderen Person so gekuschelt hatte, wie sie es jetzt gerade taten.

Bei diesem Gedanken wurde es ihm wirklich kotzübel und er sprang auf, um in ihr Badezimmer zu laufen und sich auf den Boden vor der Toilette zu setzen, in der Hoffnung, dass er sich doch nicht übergeben muss. Charles kam ihm nach, sobald dieser gemerkt hatte, dass sein Freund nicht mehr vor ihm lag. Als er diesen im Badezimmer sitzend fand machte er sich Sorgen. Was war passiert? Wurde Pierre krank? Genau das fragte Charles auch seinen Freund, woraufhin Pierre nur etwas traurig und trotzig antwortete: "Charles, bitte lass mich los. Ich will gar nicht wissen, wo du warst. Ich will nicht wissen, was du in der Zeit getan hast, in der ich versucht habe dich anzurufen und du bestimmt 2 Stunden lang nicht an dein Telefon gegangen bist, es irgendwann wohl sogar ausgeschaltet hast. Mir wird schlecht bei dem Gedanken daran, dass du jemanden anderen genauso angefasst haben könntest wie mich jetzt gerade, als du dich an mich gekuschelt hast. Also, ich frage dich jetzt ein für alle male Charles, betrügst du mich? Und wenn, dann sag es mir jetzt ins Gesicht, dann packe ich meine Sachen und gehe. Mir egal, dass es halb vier Uhr nachts ist" Mit Tränen in den Augen beendete der Franzose seinen Monolog. Hoffte wirklich, dass Charles ihm jetzt nichts sagen würde, das er glaubte, dass er jetzt hören würde. Wusste aber auch nicht, ob er Charles das glauben würde, was er jetzt gleich sagte.

Im nächsten Moment setzte dieser schon zu einer Antwort an: "Verdammt Pierre, auf was für Ideen kommst du eigentlich? Ich würde dich nie im Leben betrügen. Du bist mein erster richtiger Freund, warst mein erstes Mal, du bist der erste in meinem Leben, zu dem ich wirklich ehrlich sagen kann, dass ich dich liebe." Die letzten Worte ließen Pierre aufhorchen, Charles hatte ihm noch nie mit diesen Worten gesagt, dass er ihn liebte. Lediglich, dass er ihn lieb hatte, oder dass er ihn seine Liebe nannte. Das so zu hören, war Balsam für seine Seele, die gerade viel zu viel ertragen musste. "Ich bin viel zu spät in Maranello losgekommen, als ich anrufen wollte hatte ich zuerst ich keinen Empfang auf dem Weg zum Flughafen, dort ging es dann direkt ins Flugzeug und natürlich musste ich in dem mein Handy ausmachen. Danach bin ich sowieso so schnell ich konnte hier her gefahren."

Natürlich taten diese Worte gut zu hören, aber so einfach nachgeben wollte Pierre dann auch nicht, Charles konnte ruhig auch ein bisschen leiden, dafür dass er so lang hatte leiden müssen, zuerst bis sein Freund nach Hause kam und dann auch noch bis zu diesem Gespräch, das sie gerade führten.

"Und wieso sollte ich dir das jetzt glauben?", hakte Pierre nach. "Weil ich dich liebe verdammt. Ich. Liebe. Dich. Genau diese drei Worte - und ich weiß, dass ich diese Worte noch nie benutzt habe - sind das was ich für dich empfinde Pierre. Du musst mir das glauben, ich kann ohne dich nicht mehr leben, ich bin nichts mehr ohne dich. Ich würde nie im Leben auf die Idee kommen dich zu betrügen, oder dir anderweitig wehzutun", beteuerte er weiter seine Unschuld, doch Pierre ließ sich davon nicht überzeugen.

"Wir reden morgen nochmal, okay? Ich will schlafen gehen, ich bin müde nachdem ich ewig auf dich gewartet habe, aber ich hile meine Sachen auf dem Schlafzimmer und Schlafe auf dem Sofa", erklärte der Franzose und zog es wirklich durch. Zugebenermaßen war es wirklich unbequem, aber er blieb stur.

Forever Yours - {Lecly}Where stories live. Discover now