▪️50▪️

1.1K 59 32
                                    

Jimin

Alleine auf einem Friedhof zu stehen kann viele verschiedene Gefühle auslösen.
Aber was gerade in mir vorgeht, kann ich nicht beschreiben.

Ich bin traurig, enttäuscht von mir und vom Leben.
Aber es stimmt. Das Schicksal ist unberechenbar und vorallem hart.

Stumm sehe ich auf den Stein, welcher vor mir steht. Mit einem Strauß Blumen in der einen Hand und Träume, sowie Hoffnungen im Herzen.

Wo die Hoffnung ist, ist auch das Elend. Daran kann man nunmal nichts ändern.

Ob ich das noch einmal verkraften könnte?

Warum genau ich hier her gekommen bin, weiß ich auch nicht. Aber manchmal, da befreit es mich, hier an dem Grab meiner Eltern zu sitzen und einfach nur nachzudenken.

Obwohl es mitten im Sommer ist, ist es hier kalt und trist.
Vollkommende Stille und hier herrscht niemand mehr als der Tod.

Vorsichtig stelle ich die Blumen in die kleine Vase auf dem Grab und mache mich auf den Weg nach Hause, um mich noch kurz umzuziehen, bevor ich auch heute wieder zu Jungkook ins Krankenhaus gehe.

Schon seit einer Woche liegt er da, nachdem der Unfall mit seinen Eltern passiert ist.

"Hallo, Kookie... Wie geht's dir heute? Ich hoffe doch sehr, dass es besser wird.." Hauche ich, als ich das Zimmer betrete und kann nur schwer aufkommende Tränen unterdrücken.

Ob er wieder mit mir zusammen sein würde, wenn er erfährt, dass seine Eltern nichts mehr tun können?
Wenn er dann wieder aufwacht..
Bitte sei einfach gesund... Selbst wenn du mich danach immer noch nciht willst.. Bitte wach auf und lebe...

Lange sitze ich neben seinem Bett und mit der Zeit kommen auch Yoongi, Hobi, Jin, Namjoon, Yugyeom und Bambam dazu.

Ununterbrochen mustere ich das Gesicht von Jungkook und untersuche jede noch so kleine Regung.
Bis er ganz vorsichtig anfängt zu blinzeln, bis er seine Augen schließlich komplett öffnet.

"OH mein Gott! JUNGKOOK!" Beginne ich zu weinen und falle ihm um den Hals, als er gerade seine Augen einen Spalt öffnet.
"Du lebst...." Hauche ich und schluchze lauter.

Die Ärzte haben gesagt, dass die Chance gering ist, dass er wieder aufwachen wird..

"W-Was ist passiert?" Fragt er, legt aber seine Arme auch um mich und sieht sich im Raum um.

"Du bist im Krankenhaus. Alles wird gut." Erklärt Jin, da ich gerade einfach nicht dazu in der Lage bin, irgendetwas zu sagen.
"Wir lassen euch mal alleine." Verlassen sie den Raum und lassen mich mit Jungkook alleine.

"E-Es tu-"

"Pscht." Stoppe ich ihn und drücke meine Lippen auf seine.
"Bambam und Taehyung haben mir alles erklärt.. B-Bitte sag mir... Das du okay bist.." Läuft mir eine kleine Träne aus dem Augenwinkel.

Langsam und schwach hebt Jungkook seine Hand an, um diese wegzuwischen und mich noch einmal zu sich herunter zu ziehen.
Ganz sanft küsst er erneut meine Lippen.

"Ich liebe dich, Jimin.. Ich wollte dich niemals freiwillig verlassen.. Ich hatte einfach Angst, was meine Eltern tun würden, wenn ich es nicht getan hätte."

"Ich weiß..." Hauche ich und verbinde unsere Lippen noch einmal.
Das waren die schlimmsten zwei Wochen in meinem ganzen Leben.
Erst der Gedanke, dass Jungkook mich nicht liebt, dann das er mich aus seiner Liebe heraus verlassen hat, weil er Angst hatte, mir könne etwas passieren und dann die Angst, dass er nicht wieder aufwachen wird.

Our Mikrokosmos/𝕁𝕚𝕜𝕠𝕠𝕜Where stories live. Discover now