28. Kapitel

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Er wartete draußen, während ich mir unbeholfen die Klamotten auszog. Zumindest war das mein Plan, doch aus irgendeinem Grund bekam ich nichts auf die Reihe. Immer wieder verlor ich die Balance und hielt mich am Waschbecken fest.

Ich versuchte es noch einmal.

Ich krallte nach dem Hosenbein und wollte es mir runter ziehen, als ich schon wieder das Gewicht verlier. Diesmal verpasste ich das Becken und fiel auf den Hintern.

"Alles okay?" fragte JHope vor der Tür. "Jaja." 

"Wie weit bist du?" 
"Fast fertig", log ich.
"Beeil dich."

Ich legte mich auf den Rücken und zog mir endlich die Hose aus. 
Wieso war ich nicht vorher darauf gekommen?

Das Shirt kam kurz danach. Doch dann zog ich es wieder an. Das war mir dann doch zu unangenehm.

"Kannst", sagte ich nur. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn gar nicht erst an, als er das Bad betrat.

Stille.

Ich hörte ihn schwer schlucken.
Dann räusperte er sich und schaltete die Dusche an.

"Ich hol dir einen Stuhl. Du kannst ja nicht mal gerade stehen."

Allein gelassen stand ich im Bad.
Die röte kroch mir den Hals hinauf. Am liebsten wäre ich auf die Straße gerannt. Wäre dieser Situation entkommen. 

Er kam wieder. Mit einem Stuhl, den er in die Dusche stellte.
"Setzen."

Ich gehorchte.

Ohne ein Wort zu sagen, schaltete er das Wasser an und hielt den Wasserstrahl auf mich. 

Ich schrie auf, als das eiskalte Wasser meine Haut traf.
"Sag mal, gehts noch?!"

"Bestimmt."

Wütend erdolchte ich ihn mit meinem Blick.

Nachdem er das Wasser wärmer gestellt hatte, spritzte er es mir wieder, ohne vor Warnung, direkt ins Gesicht.

Ich entnahm ihm geschickt die Waffe und hielt sie auf ihn, während ich aufsprang.
Betrunken? Ne, ich war total nüchtern!

Er kam auf mich zu gestürmt und packte mich an den Handgelenken. 
"Gibs.. her" keuchte er zwischen ein paar hustern heraus. 
"Ne."

Seine Augen wurden dunkel und er kam noch näher.

Zentimeter. Es waren nur noch Zentimeter die uns voneinander trennten.

Ich hielt den Atem an. Und... er rückte ab. Zumindest wollte er, fand aber den Stuhl hinter sich und fiel. Er krallte sich an mich und so landete ich auf seinem Schoß.

Erschrocken sahen wir uns an. Doch niemand von uns machte Anstalten aufzustehen.

Ich verlor mich in seinen Augen. Diese Augen, die in der Sonne aussahen wie Honig. Und diese Lippen, die so weich waren, dass sie nur dazu einluden, sie zu liebkosen.

Ich sah es. Er wollte es auch. 

Und endlich trafen seine Lippen auf meine.

Es war ein verzweifelter Kuss, voller Sehnsucht und Leidenschaft.
Ich drängte mich an ihn und er schlang seine Arme um mich. 

Ich fuhr durch seine Haare und ihm entfuhr ein leiser seuftzer. 
Vorsichtig hob er mein Shirt. Seine Augen fragten um Erlaubnis und ich gab sie ihm.

Sobald seine Haut auf die meine traf, war es um mich geschehen. Ich warf den Kopf in den Nacken und spürte seine Lippen auf meinem Hals.

Wie von selbst schlangen sich meine Beine um ihn. 

Als wäre ich eine Feder, stand er auf und drückte mich gegen die Duschwand. 
Es knisterte so stark, dass ich angst hatte, dass die Wohnung explodieren würde.

Er liebkoste meinen Hals und ein stöhnen entwich mir.

Er wollte mir das Shirt ausziehen, doch dann kam ich zur Vernunft.

Ich fasste nach seinen Händen und hielt ihn somit auf. Verwunderung, Schmerz, all diese Gefühle tauchten in seinen Augen auf.

Ich drückte ihn sanft von mir weg.
Immer wieder sagte ich mir, dass es richtig war. Doch mein Herz wusste es besser. Ich war egoistisch und ich verletzte wegen meinen Problem die Person, die ich vom ganzen Herzen liebte.

"Wir sollten vernünftig sein", sagte ich leise und dabei beobachtete ich ihn. Seine Schultern sackten nach unten und ich konnte es genau sehen, etwas zerbrach in ihm. Und ich war schuld.

"Aber, ich dachte.." ich hob die Hand. "Es tut mir leid, Hoseok."

Er fuhr sich durchs Haar, holte dann aus und schlug schreiend gegen die Wand. 
Ich zuckte zusammen.

"Scheiße! verdammt, verdammt, verdammt!" Immer wieder traf seine Faust die Fliesen, bis seine Knöchel blau waren.

Bevor er ging, sah er mich noch einmal an. "Mir tut es auch leid, Joy."





Kinnas, es tut mir leid! Ich hatte NULL ahnung, wie ich dieses Kapitel schreiben sollte. jetzt ist das halt raus gekommen. Bin ich zufrieden? Keine Ahnung xD



The Fallen Angel (JHope FF) beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt