Kapitel 5

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Die Monate vergingen und langsam vergaß Remus über Tonks' merkwürdigen Versprecher vom letzen Monat. Sie wohnte im Zimmer neben ihm und lies sich immer noch kaum blicken, seit dem Brief ihrer Mutter. Doch so gern er Tonks auch gewonnen hatte, so sehr vermisste er auch etwas, denn die weiße Wölfin hatte sich in der letzten Vollmondnacht nicht einmal blicken lassen. Remus musste sich eingestehen, dass der Wolfsbanntrank wohl nicht die Liebesgefühle eines Menschen beibehielt, denn sonst würde er sie wohl kaum so vermissen. Remus schrak kurz auf, als aus Tonks' Zimmer lautstark ein älteres und sehr trauriges Lied der Weird Sisters klang. Er wusste, wie sehr sie diese Band liebte und konnte zumindest nicht behaupten, ihre Musik schlecht zu finden. Plötzlich stoppte die Musik. Remus sah von seinem leeren Schreibtisch auf, an dem er bis eben gesessen und sinniert hatte. Der Grimmauldplatz Nr. 12 lag in Totenstille, als würden selbst die Backsteine in der Wand gespannt darauf wartete, was als Nächstes geschehen würde. Remus hatte das Gefühl, sogar Tonks' leichten Atem durch die Wand hören zu können, wie sie einen inneren Monolog führte, was nun passieren sollte, was sie tun sollte. Remus glaubte hören zu können, wie Tonks sich langsam zur Tür bewegte und diese beinahe vorsichtig öffnete. Vielleicht bildete er es sich nur ein, doch er glaubte zu hören, wie sich zwei plüschige Hausschuhe über den Flur schoben und beinahe quälend langsam vor seiner Tür zum Stehen kamen. Remus sah die Tür unentwegt an und wagte es nicht, zu blinzeln, obwohl nur eine Person davor stehen konnte. Es klopfte. Remus ging zur Tür und öffnete sie. Davor stand, unüberraschender Weise, Tonks. Jedoch nicht wie sonst mit pinken Haaren und einem schelmischen Grinsen auf den Lippen, nein. Sie stand da, die Schultern hängend, den Kopf leicht gesenkt und die Haare ungewohnt mausgrau verfärbt. Sie musste stundenlang geweint haben, denn ihre Augen waren gerötet und klatschnass.

"Du hast wieder geweint", stellte Remus fest und wischte ihr sanft eine zurückgebliebene Träne von der Wange.

Tonks nickte stumm und schluckte kurz. "Können wir reden? Ich - Ich muss dir was beichten."

"Ähm ja. Wir gehen am besten in die Küche, hier ist nicht so viel Platz", schlug Remus vor, doch Tonks schüttelte den Kopf. "Lass uns aufs Dach setzten, ist schöner anzusehen, als die graue Küche. Bevor Remus etwas dagegen sagen konnte, hatte Tonks das Fenster über seinem Schreibtisch geöffnet und das Kopfkissen auf das schräge Dach gelegt. Sie setze sich darauf und machte Platz für Remus.

"Also was ist es?", fragte Remus und legte ihr einen Arm um die Schultern, als er sah, wie Tonks schon wieder die Tränen über das Gesicht rollten.

"Seit Papa weg ist, ist mir aufgefallen, dass ich ein Loch im Herzen habe, und ich weiß, dass das kitschig klingt, aber es ist halt so. Das Ding ist, dass dieses Loch schon vorher da war, es ist mir nur nie aufgefallen." Langsam atmete sie wieder ein und starrte fest entschlossen auf ihre flauschigen Kermit-der-Frosch-Hausschuhe.

"Und dann ist  das Loch gewachsen.", folgerte Remus. "Aber ich verstehe nicht, warum es schon vorher da war. Es geht dir dich eigentlich gut."

"Ja, aber irgendwie nein. Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, dass ich mich in dich verliebt habe." Tonks sah zu Remus auf. Remus sah geschockt zurück. "Tonks,", begann er langsam. "Du - Ich - ich bin viel zu alt für dich, zu arm und zu gefährlich. Bitte verschwende dein Leben nicht mit mir." Remus gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, dann kletterte er durch das Fenster zurück und ging aus seinem Schlafzimmer in die Küche. Dort brach er in stumme Tränen aus, er wusste, dass Tonks ihn verstehen wollte, aber es nicht konnte. Er war zu anders, zu widerlich, damit ein Außenstehender, so nahe er ihr auch stand, es verstehen könnte.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°Tonks' POV°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Damit hätte sie rechnen können. Wie oft hatte er von der Gefahr gesprochen, die angeblich von ihm selbst ausging? Dabei war er so sanft gewesen, in den letzten Vollmondnächten im Wald. Vielleicht hatte es an ihrer Gestalt gelegen, vielleicht hatte sein Trank nicht richtig gewirkt, aber zwei Mal hintereinander? Das war wohl kaum möglich, immerhin hatte Snape noch nie einen Trank nicht perfekt gebraut. Wahrscheinlich hatte er eher Angst, sie müsse eines Tages ohne ihn darstehen. Angst, dass er ihr zur Last fallen, oder ihr gar peinlich sein könnte mit dem, was er war. Tonks wollte ihn doch nur verstehen, und zwar als Mensch, nicht nur als eine weiße Wölfin. 

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Hallo ihr drei!!!

nach einer langen Zeit bin ich back mit einem neuen und leider letzten Kapitel aus dieser Fanfiction. Wie bei jedem Ende meiner Geschichten habe ich auch hier wieder Rotz und Wasser geheult. Remus Selbstzweife machen mich jedes Mal fertig und man muss dazu auch sagen, ich bin halt ein krasser Method Author. Jeder von euch kennt bestimmt Method Acting, das ist diese Schauspielmethode, wo der Schauspieler ganz stark in die emotionale Rolle seiner Figur eintaucht. So ähnlich mache ich das auch, mit Hilfe von Filmmusik, die ich dann nebenbei höre. Psychisch ist das auf Dauer bestimmt nicht die beste Idee but we don't care!

Lange Rede und mal wieder gar kein Sinn, ich denke in letzter Zeit darüber nach vielleicht mal auch Fanfictions zu anderen Geschichten zu machen oder auch ein kleines Traumtagebuch einfach aus Spaß. Lasst mich wissen, wie ihr das finden würdet, ob ihr da überhaupt Bock drauf habt oder ob ihr lieber bei Harry Potter bleiben würdet.

Ansonsten hoffe ich, dass euch dieses Kapitel und diese ganze Geschichte gefallen hat, eure The1Mudbloodprincess❤ 

P.s. das Bild ist von einer Künstlerin, die auf Instagram rielles96 heißt. Schaut dort gern Mal vorbei.☺️

Die weiße WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt