𝔬𝔫𝔠𝔢 | eine botschaft für blackbeard

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𝐀𝐧𝐠𝐞𝐥𝐢𝐜𝐚 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞 𝐞𝐬 schon aufgegeben, den Schatz zu finden

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𝐀𝐧𝐠𝐞𝐥𝐢𝐜𝐚 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞 𝐞𝐬 schon aufgegeben, den Schatz zu finden. Wie schon erwähnt interessierte sie sich nicht dafür. Sie hatte mit Sparrow ausgemacht, noch eine Höhle zu durchsuchen. Nur eine. Dann würden sie umkehren.

Sie lag an einem Felsvorsprung direkt am Meer, man hörte die Gischt an die Steine klatschen und die Möwen kreischen.

Als Jack gerade nicht hinsah, weil er sich die Dredlocks auswrang, fing Angelica sich eine Möwe, welche auf einem morschen Baumstamm saß. Die Federn fühlten sich weich und warm in ihren Händen an.

Das Tier war gerade in die Luft gestiegen und verschwand in den pastellblauen Weiten des Himmels, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter bemerkte.

Instinktiv griff sie nach ihrem Säbel und drehte sich ruckartig um. Beinahe hätte sie Captain Jack Sparrow, welcher hinter ihr stand und sie aus schwarzen Augen anguckte, den Kopf abgehackt.

„Gute Reflexe", sagte er belustigt. „Es ist nur etwas gefährlich mit dir, wenn man jeden Moment damit rechnen muss, dein Säbel an der Kehle spüren zu können."

„Du solltest dich darüber nicht beschweren, denk mal an unsere erste Begegnung." Angelica steckte ihr Säbel wieder in die Scheide und schaute Jack in die schwarzen Augen. Ihr fiel auf, welch lange, dunkle Wimpern er hatte und wie seine braungebrannte Haut in der Sonne glänzte.

„Ich hatte mir gedacht, du wärst es als Tochter des berüchtigtsten Piraten gewohnt", meinte Sparrow. Dann inspizierte er mit zusammengekniffenen Augen die Feder, die Angelica in der Hand hielt. „Was soll das werden?"

„Was?"

„Na das." Nachdrücklich zeigte er auf die Feder.

„Achso", sagte die junge Piratin und hielt die schlanke Schreibspitze lächelnd zwischen die beiden. „Ich zeichne."

„Du zeichnest? Seit wann zeichnet die Tochter von Blackbeard?"

„Schon, seit es sie gibt. Wie hätte ich denn sonst die Zeit auf der Queen Anne's Revenge durchgehalten, ohne mich zu langweilen?" Eigentlich war Angelica eine Niete im Zeichnen. Aber lügen konnte sie schon immer gut.

„Du hättest saufen können", meinte Jack.

„Doch nicht als Kind!"

„Ich hatte meine erste Flasche Rum mit zehn, also bitte", sagte Sparrow empört.

„Läufst du deshalb so ...", Angelica versuchte, seine komische Gangart nachzumachen.

Der Captain schürzte die herzförmigen Lippen. „Ich denke nicht, dass das der Grund ist. Denn wenn ich wegen des Rums so laufen würde, dann würde Master Gibbs aussehen wie ein Huhn. Er trinkt tausendmal mehr als ich."

„Oh, ich glaube nicht, dass jemand deinen Alkoholkonsum übertreffen kann", meinte Angelica grinsend und tippte mit der Feder zärtlich an seine Wange. Dabei berührte ihr Arm kurz sein Schlüsselbein und es war, als hätte dies einen Stromschlag an ihrer Haut ausgelöst.

Rasch drehte sie sich um, sodass ihre braunen Haare wie ein Fächer durch die Luft wehten, und stiefelte zügig mit aufgeblasenem Mantel auf den Höhleneingang zu.

Sparrow folgte ihr hastig, was sie daran fest machte, dass er ein paarmal zischend fluchte, wahrscheinlich war er über einen Stock oder Ähnliches gestolpert. Innerlich schmunzelte die junge Spanierin. Jack war wirklich keine Landratte.

Von innen war die Höhle kühl und feucht. Angelicas Stiefel hinterließen schmatzende Geräusche auf dem schlammigen Boden und es fühlte sich für sie so an, als würden die rauen Wände jeden Moment unter ihnen einstürzen. Sie hasste geschlossene Räume schon seit ihrer Kindheit, hatte auch immer unter freien Himmel auf dem Deck geschlafen, nie in der Kajüte.

„Na? Habe ich doch etwas gefunden, was einer Angelica Teach Angst einjagt?", fragte Captain Sparrow amüsiert und stellte sich neben sie.

Wie hat er das jetzt schon wieder herausgefunden?, fragte die junge Piratin sich. Hat er mein Zögern gemerkt? Irgendwie beschlich sie das komische Gefühl, dass Jack Sparrow genau erkennen konnte, was sie dachte und fühlte. Und sie konnte nicht beschließen, ob diese Tatsache positiv oder negativ war.

„Du hast so scharf die Luft eingesogen, ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte", erklärte Jack.

Angelica guckte ihn an. Sie wollte noch irgendetwas sagen, ihre Worte verloren sich bei seinem Anblick allerdings auf der Zunge, ließen sich einfach aus ihrem Mund heraus den Hals herunter spülen.

Es war das erste Mal, dass sie ihn unsicher sah. Er erinnerte sie an einen kleinen Hund, die Augenbrauen etwas hochgezogen und eine leichte Falte auf der Stirn.

Und dann fiel ihr sein letzter Satz wieder ein: Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.

Prüfend inspizierte die junge Piratin die Höhle. Irgendetwas stimmte hier wirklich nicht. Doch es war nicht das Gleiche, was Sparrow gemeint hatte, sondern eine andere Sache ...

fluch der karibik | 𝔡𝔦𝔢 𝔗𝔬𝔠𝔥𝔱𝔢𝔯 𝔅𝔩𝔞𝔠𝔨𝔟𝔢𝔞𝔯𝔡𝔰Where stories live. Discover now