Kapitel 5

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<5. Harry P.O.V.>                                                                                                                                                 

Malfoy hatte es schon wieder geschafft! Er war schon wieder ein Arschloch gewesen und ich war mal wieder wütend auf ihn, als ich zurück zum Schloss lief. Allerdings schien man sich wirklich von den Sternen etwas wünschen zu können, denn ich dachte an diesen einen, winzigen Augenblick im Schnee, als sich Malfoy zu mir umgedreht hatte und mich angesehen hatte. Es hatte kein bisschen Arroganz in seinem Blick gelegen. Ich hätte fast schwören können, dass sein Blick weich gewesen war.

Nur wäre es bestimmt besser gewesen, wenn mein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen wäre, denn dan hätte ich nicht darüber rätseln müssen, ob er nicht doch irgendwo ganz tief unten ein Zauberer war, der tatsächlich Gefühle hatte.

Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte Hermine Recht und ich sollte mich wirklich an die Hausaufgaben setzen? Ja, besser ich machte das, wenn ich wieder im Gemeinschaftsraum war.

Sobald ich drinnen war, holte ich meine Sachen heraus und verschwand hinter meinen Büchern, wie sonst Hermine. Ich ignorierte die Tatsache, dass Ginny wieder da war und sprach nicht mit ihr, da ich mich nicht traute. Ich war ein elendiger Feigling.

So saßen wir schon zu dritt am Kamin und lernten, Ron und Hermine nur bis zur Schlafenszeit, doch ich saß noch bis spät in die Nacht dort, so untypisch das für mich auch sein mochte. Ron hatte mich angesehen, als wäre ich krank, als ich nicht mit ihnen schlafen ging, doch ich hatte das Gefühl, dass ich nicht hätte schlafen können, selbst wenn ich gewollt hätte. Aber ich wollte nicht.

Sobald alle weg waren, legte ich meine Bücher zur Seite, rutschte tiefer in den Sessel und seufzte. Lag es daran, dass es Weihnachten war oder wieso ging es mir seit gestern so seltsam? Ich glaubte, dass sich die Welt um mich herum anfing zu drehen. Ich legte mir die Hand an die Stirn. Vielleicht hatte ich mir eine Erkältung eingefangen und ich sollte die nächsten Tage im Bett bleiben? Es war sicher nicht gut für meine Gesundheit, wenn ich so oft nach draußen ging, ohne richtig warm angezogen zu sein, doch meine Stirn fühlte sich normal an und ansonsten ging es mir ja auch prima. Es musste einen anderen Grund geben. Nur welchen?

Als ich am nächsten Tag aufwachte, saß ich noch im Gemeinschaftsraum, doch um mich herum wuselten schon wieder alle. Ich musste gestern wohl einfach eingeschlafen sein.

Ich gähnte und räkelte mich, als mir einfiel, dass heute Samstag war und wir nach Hogsmeade durften. Voll neuer Energie, sprang ich auf, stopfte meine Bücher, Pergamentrollen, Feder und Tintenfass schnell in meine Tasche und rannte los, um Ron und Hermine zu finden.

Ron fand ich noch im Schlafsaal. Er zog sich gerade an.

„Ron!", rief ich. Er hob müde den Kopf.

„Was?"

„Gehen wir heute mit Hermine nach Hogsmeade?", fragte ich. Ron sah mich eine Weile nur an, als müsse er überlegen, wovon ich da sprach, als man schließlich deutlich die Glühbirne aufleuchten sah, als er verstand. Seine Schläfrigkeit war wie weggeblasen. Schnell streifte er sich seinen Umhang über. „Klar! Wir müssen sie sofort finden und dann können wir gleich nach dem Frühstück los!"

Wir stürmten die Treppe wieder hinunter und wären um ein Haar mit Hermine zusammengeprallt, die wie aus dem Boden gewachsen vor uns stand. „Kommst du mit nach Hogsmeade?", war das Erste, das ich sagte. Hermine stöhnte, nickte aber.

„Ja, ich komme, aber nur, wenn ihr aufhört euch wie kleine Kinder zu benehmen!", rügte sie uns halbherzig. Hinter ihr kam Ginny auf uns zu.

„Darf ich mit euch kommen?", bat sie.

Seine Stimme - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt