Kapitel 3

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POV Philipp

Nach dem Essen mussten einige zum Dienst und die Wohnung leerte sich wieder. ,,Kommt wir sollten etwas spazieren gehen.", sagte Phil und ich nickte. Gemeinsam mit Jacky machten wir uns auf den Weg in den nahe gelegten Park. ,,Ich fahre Morgen zu Thomas, will jemand von euch mit?", fragte ich. ,,Ich hab morgen Dienst in der Klinik, ich kann dich mitnehmen, wenn du willst.", meinte Phil. ,,Gerne.", sagte ich.

Schweigend liefen wir drei durch den Park. Es war dunkel geworden und kaum etwas war zu hören. Die Welt kam mir auf einmal so ruhig und leer vor. Auch wenn Thomas gerade mal ein Tag im Koma lag fühlte es sich für mich schon an wie eine Ewigkeit. ,,Wollen wir noch ein Bierchen trinken gehen?", durchbrach Jacky die Stille. ,,Du hast morgen Früh Dienst meine Liebe.", sagte Phil und grinste. ,,Stimmt, da war ja was. Wollen wir dann etwas nicht alkoholisches trinken gehen?", Jacky schaute Phil und mich erwartungsvoll an, aber ich schüttelte den Kopf. ,,Geht ihr mal alleine, ich will heim.", meinte ich und drehte mich um. ,,Warte, wir kommen mit.", rief Phil und die zwei folgten mir.

Es war spät geworden, mein Wecker verriet mir, dass es halb drei war, aber schlafen konnte ich nicht. Ich musste dauernd an meinen besten Freund denken. Ich hatte solche Angst davor ihn zu verlieren. Wenn er starb, dann würde ich nie wieder seine Stimme hören können. Ich würde nie wieder sein lächeln sehen und selbst seine Unordnung würde mir fehlen. Es gibt zu wenige Menschen auf der Welt, die wirklich fast immer gute Laune hatten oder lachten. Thomas gehört zu diesen Menschen und wenn er sterben würde, dann würde auch ein Teil von mir sterben. Schließlich kannten wir uns jetzt schon Ewig und er war für mich wie ein kleiner Bruder geworden. Nein, ich könnte es nicht verkraften ihn zu verlieren. Ich hatte mir geschworen immer auf ihn auf zupassen und führ ihn da zu sein, doch das hatte ich nicht geschafft.  Ich hätte besser auf ihn aufpassen müssen. 

Langsam fühlte ich, wie erschöpft ich eigentlich war. Mein Körper schrie nach ruhe und schlaf, doch meine Gedanken waren nur bei meinem besten Freund und das schon die ganze Zeit. Langsam rollten mir warme Tränen das Gesicht runter. Ich stand auf, öffnete das Fenster und schaute nach draußen. Es war alles ruhig, die Welt schien stehen geblieben zu sein. Wie, wenn mit Thomas die ganze Welt ins Koma gefallen wäre. Vielleicht würde Thomas nie wieder auch wachen, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

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