12

1.3K 53 4
                                    

Y/N Davis

Ich denke ich musste kurz eingeschlafen sein, als ich von einem Lauten scheppern wach wurde. Mitlerweile war es sehr spät und schon nach der Sperrstunde. Ich war nirgendwo gewesen sondern hatte einfach nur auf Severus gewartet.
Ich sprang sofort auf und lief in den Flur wo ich das Scheppern hörte.
Severus stand mit den Händen auf einer Kommode abgestützt im Flur und zitterte am ganzen Körper. Er atmete schwer, sein Blick war auf den Boden gerichtet und sah auch nicht auf als ich zu ihm lief und fragte was passiert war.
Ich half ihm in sein Bett, denn er konnte kaum laufen. Dabei bemerkte ich eine Wunde an seinem Bauch, diese Versorgte ich ebenfalls. Als ich damit fertig war lief ich in die Küche und machte ihm einen Tee. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und gab ihm die Tasse. ,,Danke" presste er leise heraus und es hörte sich an als hätte er immernoch starke Schmerzen. Auch sein zittern war nur leicht besser geworden und er sah so fertig aus wie ich ihn noch niemals gesehen hatte. Ich wollte wissen was passiert war, aber ich merkte dass selbst sein 'danke' ihm schmerzen verursacht hatte und ich wollte sie nicht noch stärker machen. Stattdessen legte ich mich hin und nahm ihn in den Arm. Ich versuchte so gut ich konnte ihn zu Beruhigen in dem ich ihn über seinen rechten Arm streichelte. Irgendwann merkte ich dann dass er eigeschlafen war. Etwas beruhigt dass er jetzt in Sicherheit war, fielen mir ebenfalls die Augen zu. 

Ich wachte auf als ich merkte dass Severus unruhig geworden war. Draußen war es schon hell doch Severus schlief noch. Er zitterte und atmete Schwer. Er lag immer noch in meinem Arm deshalb versuchte ich ihn zu beruhigen indem ich ihn fester umarmte und über seinen Kopf strich. Nach einer Weile wachte er auf und sah mich mit großen Augen an. ,,Du bist bei mir geblieben?" fragte er überrascht. Natürlich war ich bei ihm geblieben, ich wusste nicht was passiert war, aber er hatte Schmerzen und selbst hätte er versucht mich wegzuschicken wäre ich bei ihm geblieben. ,,Natürlich bin ich dass. Aber was ist eigentlich passiert" sagte ich mit sanfter Stimme während ich ihn immer noch im Arm hatte. ,,Es war ein Cruciatus Fluch" Meine Augen rissen sich wie von alleine Auf. Er wurde gefoltert, er hätte sterben können, er ist in diesem Zustand Appariert und ist nicht Zersplintert. Was wäre hätte er es nicht geschafft, was wäre wenn er irgendwo um sein Leben gekämpft hätte und ich ihm nicht helfen könnte. Was wäre passiert wäre er gestern tatsächlich gestorben? Bei diesem zog sich alles in mir zusammen, die Tränen stiegen mir in die Augen, ich begann etwas zu zittern und mir wurde Übel. ,,Aber es ist alles wieder in Ordnung, ich bin hier, bei dir" sagte er um mich zu Beruhigen, er hatte Anscheinend bemerkt dass ich mir Gedanken machte was hätte alles passieren können. Jedoch beruhigte mich die Tatsache nicht wirklich dass er jetzt bei mir war, ja, jetzt in diesem Moment ist er in Sicherheit. Aber was wenn er im nächsten wieder von Voldemort gerufen und wieder gefoltert, oder sogar getötet wird? Mit einem Kuss befreite er mich schließlich gänzlich von meinen Gedanken. Mir wurde wieder einmal bewusst wie sehr ich diesen Mann liebe. Immer wenn er mich auch nur ansah fühlte es sich an als ob die Weasley-Zwillinge ein gewaltiges Feuerwerk in mir gezündet hatten. 

,,Wo warst du gestern den ganzen Tag?" fragte Draco mich beim Mittagessen in der großen Halle. Das hatte ich total vergessen, ich hatte den ganzen Tag auf Severus Rückkehr gewartet, dass ich nicht an meine Freunde gedacht hatte. ,,Ähm, ich hatte Nachsitzen bei Snape" brachte ich schnell heraus. Sie kauften mir diese Lüge sogar ab, alle bis auf Pansy, sie sah mich mit einem misstrauischen blick an. Ich schenkte ihr ein leichtes lächeln und sah etwas bedrückt auf mein Essen. ,,Liebe Schülerinnen und Schüler sie wissen alle das Tom Riddle unter einem anderen Namen zurück gekehrt ist und wir wissen nicht was er plant. Ich will sie alle jedoch nicht verunsichern aber ab heute müssen wir mit großer Vorsicht verweilen. Aber glaubt mir, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf nur nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen" redete Dumbledore plötzlich. Sollte das etwa heißen... Nein dass durfte nicht passieren. Ich sah erschrocken zu Severus, der meinen Blick besorgt erwiderte. Also es war wahr, die Todesser würden kommen und uns Angreifen. Es würde ein Krieg auf uns zu kommen und wir könnten ihn nicht verhindern. Es wurde unruhig und viele fingen an zu rätseln was Dumbledore damit meinte. Mein Hunger war mit einem Schlag weg, ich fühlte mich wie als wäre ich in einer Trance gefangen, alles hörte sich wie durch Watte an. Es würden in sehr naher Zukunft Menschen sterben, Menschen die mir wichtig waren, ich könnte sterben. Langsam, wie in Zeitlupe stand ich auf und lief aus der großen Halle. Meine Lungen zogen sich zusammen und es konnte kaum noch Sauerstoff durchdringen. Ich fing an zu rennen, ich wusste nicht wohin aber insgeheim wusste ich dass ich nur versuchte der Realität zu entfliehen. Ich rannte bis meine Beine weich wurden, mich nicht mehr tragen konnten und ich auf dem harten Boden aufschlug. Ich war den Tränen nah, ich wollte nicht das Menschen sterben, ich wollte nicht dass angehörige dass Durchmachen mussten was ich nach dem Tod meiner Schwester machen musste. Zusammengekauert lag ich dort, auf dem kalten Steinboden eines Korridors. Ich wusste nicht wie lange ich dort lag aber irgendwann kam jemand und trug mich in mein Zimmer. 

Ich schlug meine Augen auf als ich von meinem Wecker geweckt wurde. Es war Montagmorgen und der Unterricht ging heute für mich wieder los. Ich fühlte mich nicht wirklich wohl dabei nach den Worten die Dumbledore gestern gesagt hatte, doch ich zog mich trotzdem an und machte mich für den Unterricht fertig. Das Frühstück ließ ich weg, denn ich hatte wirklich keinen Hunger. Mittlerweile musste ich auch nicht mehr zu jedem Essen erscheinen. Also packte ich meine Tasche und lief in das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Pansy setzte sich neben mich und sah mich besorgt an ,,was war los mit dir gestern und wieso warst du nicht beim Frühstück" fragte sie mich. ,,Es gibt Krieg und heute morgen hatte ich keinen Hunger" gab ich trocken von mir. Weshalb auch immer sagte sie nichts Mehr. Im Unterricht lernten und wiederholten erstaunlich viele Verteidigungszauber und für mich war das absolut kein gutes Zeichen. Ich bemühte mich sehr jeden Zauber perfekt auszuführen, doch Pansy sah dass alles eher als Spaß und nahm den Unterricht nicht ernst. ,,Kannst du dich überhaupt noch an gestern erinnern?" flüsterte sie mir zu. Ich schüttelte den Kopf und sie fuhr fort ,,du bist einfach aus der Halle gerannt. Danach haben Draco, Blaise und ich dich gesucht. Du lagst in irgendeinem Korridor auf dem Boden uns warst nicht wirklich ansprechbar. Auf jeden Fall hat Draco dich dann in unser Zimmer getragen und da hast du bis heute Morgen geschlafen". Also war Draco die Person die mich gestern 'gerettet' hatte. Meine Gedanken kreisten immer wieder zu der Tatsache dass es Krieg geben wird und ich konnte einfach nicht verstehen wie die anderen so tun konnte als wäre nichts.

Als nächstes hatten wir Zaubertränke. Einerseits freute ich mich Severus zu sehen anderseits hatte ich immer noch kein gutes Gefühl und mir ging es nicht wirklich gut. Immer wieder verschwamm meine Sicht etwas oder für einen Bruchteil einer Sekunde drehte sich alles. Ich war froh mich endlich auf meinen Platz fallen zu lassen. Ich merkte wie besorgt Severus mich ansah. Ich gab ihm nur ein lächeln als Bestätigung dass alles in Ordnung sei. Wir sollten einen Abschwelltrank brauen, ich hatte gerade das frische Bergwasser zum Sieden gebracht und fügte eine Viole flüssiges Silber hinzu. Ab jetzt hatte ich noch genau sieben Minuten um die Gänseblümchenwurzeln kleinzuhacken. Ich hatte die hälfte schon fertig als ich anfing zu zittern und mir in den Finger schnitt. Ich stoß einen Schmerzerfüllten laut aus und zog danach scharf die Luft ein. Ich stand neben mir und war abgelenkt. Das zittern, es war ein Anzeichen für eine Panikattacke. Ich wusste dass ich hier nicht bleiben konnte, nicht wenn mir alle anderen dabei Zusahen wie ich zusammenbrach. Ich lief zum Lehrerpult und fragte Severus ,,Dürfte ich kurz auf die Toilette?". Er bemerkte mein Zittern am Körper, was sich ebenfalls in meiner Stimme Wiederspiegelte. Er sah mich besorgt an, ich wusste dass er misstrauisch war, aber ich wusste ebenfalls dass wenn ich jetzt schwach werde ich nichts aufhalten kann bis ich alleine bin. Severus antworte nicht also versuchte ich mein Zittern so gut zu unterdrücken wie es ging ,,B..bit..te". Ich sah ihm fordernd in die Augen bis er schließlich einwilligte. ,,Na gut" sagte er und flüsterte so dass es nur ich hören konnte ,,tu dir nicht weh" und sah mir Streng in die Augen. Sofort drehte ich mich um und lief so schnell ich konnte aus dem Klassenzimmer raus. Die Mädchentoilette war nur drei Korridore weiter und ich versuchte mich so lange auf den Beinen zu halten bis ich sicher war dass mich niemand sehen konnte. Direkt nach dem ich mich in einer Kabine eingeschlossen hatte verlor ich komplett die Kontrolle. Ich zitterte, krampfte, weinte. Alle schlechten Erinnerungen schossen mir in den Kopf und die Angst vor dem Krieg machte mich verrückt. Ich sah Jessi vor mir, doch auf einmal war sie tot und lag in einem Sarg. Ich hörte ein unsicheres Klopfen an der Kabinentür, ich war mir nicht sicher ob es wirklich da war oder ob ich es mir nur eingebildet hatte. Es wurde lauter, doch ich reagierte wieder nicht. Nochmal klopfte es, doch diesmal fest, laut und kaum Überhörbar. Aber ich reagierte immer noch nicht, ich konnte nicht, ich war gefangen, gefangen in mir selbst. Die Tür wurde plötzlich einfach aufgerissen und Severus stand vor mir. Er sah besorgt aus, ängstlich und nahm mich sofort in den Arm. Ein Stromschlag, er durchfuhr meinen ganzen Körper und verursachte mir Gänsehaut. Er versuchte mich zu Beruhigen, doch es funktionierte nicht. Somit saßen wir dort einfach nur. 

------------------------------------------------------------
1729 Wörter
Ich entschuldige mich für das lange Kapitel aber ich war motiviert und wusste nicht wo ich einen Cut machen sollte.

When He Became MineWhere stories live. Discover now