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smile, the worst is yet to come / we'll be lucky if we ever see the sun - Smile, Mikky Ekko

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Florence weiß nicht, wie lange sie noch tanzen. Doch irgendwann müssen sie aufhören, weil die Band eine Pause macht und sie weiß ihre Wangen sind gerötet und sie sind beide komplett aus der Puste.

"Ich glaube du solltest dich mal frisch machen", meint Harry und flippt ihr gegen die Haare. Florence lacht und schaut sich für einen Moment um. Gerade kann sie erstaunlicherweise niemanden sehen, der so aussieht als würde er in den nächsten Minuten auf sie zu kommen, um mit ihnen zu reden.

"Ok, klau dir einfach 'nen Kellner und iss ihm die Häppchen weg, falls wer kommt. Oder versteck dich, wenn du vorher schon merkst, dass wer mit dir reden will", sie fährt sich durch die Haare, während sie redet und probiert damit schon ein wenig Schadenskontrolle zu betreiben.

"Aye, aye Captain", Harry salutiert vor ihr und nun schnippt sie ihm gegen den Kopf. "Auch wenn ich glaube, dass ich kein einziges der Häppchen runter bekommen würde."

Florence verdreht die Augen, bevor sie schnell in Richtung Badezimmer verschwindet.

Zwar ist sie in diesem Moment unglaublich dankbar, dass es bei diesen Veranstaltungen immer Bürsten auf den Toiletten gibt, doch normalerweise fand sie die absolut überflüssig. Direkt neben den Tampons, Deo, Wimperntusche, farblosen Puder und eine neuer Zusatz, ein Glätteisen in einem kleinen Korb beim Waschbecken.

Wer zur Hölle glättet sich im Bad eben noch mal schnell die Haare, wenn er sich frisch machen will?

Doch bevor sie nach der Bürste greift, schaut sie sich noch einmal im Spiegel an. Für einen kleinen Moment erscheint sie sich gar nicht wieder zu erkennen. Wie erwartet liegen ihre Haare vollkommen durcheinander, so dass man ihren Scheitel nicht mehr erkennen kann. Ihre Wangen sind auch immer noch rot und das Lächeln, das ihre Lippen ziert, hat sie schon viel zu lange nicht mehr gesehen.

Sie weiß gar nicht mehr wirklich wann, noch hat sie bemerkt, dass sie es verloren hat. Doch es wirkt so anders, als jedes andere Lächeln, das sie sonst an den Tag legt. So ehrlich, dass sie überhaupt nicht darüber nachgedacht, wie es auf andere wirken muss.

Florence will sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzen, um sich abzukühlen und vor allem um aus dem Kopf zu bekommen:

Dass Harry sie so frei fühlen lässt in Momenten, in denen sie alles andere als frei ist.

Und das obwohl sie sich überhaupt nicht kennen. Doch sie lässt es lieber bleiben, aus Angst ihr Makeup zu verwischen.

Sie hat schon immer geglaubt, dass es solche Menschen gibt, die einfach das beste in einem frei setzen. Für eine ganz lange Zeit war sie überzeugt davon gewesen, dass Robbie so ein Mensch für sie ist.

Und vielleicht schafft Harry das Ganze, ohne dass er es überhaupt probieren muss. Denn sie werden sich nach dieser Nacht nie wieder sehen und er kann keine weiteren Intentionen dahinter haben. Außer vielleicht, dass sie mit ihm schläft. Doch Florence hätte Harry wirklich nicht so eingeschätzt, als denkt er im Moment über One Night Stands nach. Dafür hat er viel zu gefasst gewirkt, als sie in der Bar probiert hat ihn zu bezirzen.

Genau das ist es, das Florence eine heiden Angst macht.

„Als ob du es wirklich wagst hier aufzutauchen!", die Kabinentür hinter Florence geht auf und für einen Augenblick überlegt sie tatsächlich, ob sie einfach nach draußen abhauen soll. Aber mit schnellen Schritten wird ihr die Tür versperrt.

„Hätte ich echt nicht gedacht, Cole. Hat dich Robbie echt doch noch zurückgenommen?", spöttisch verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust, so dass ihre Brüste beinahe aus dem Kleid mit Herzausschnitt herausfalle.

Reallife Art // h.sWhere stories live. Discover now