Kapitel 1

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Liebe Leser, Unterstützer, Familie, und Freunde :-)!

Ich möchte euch gerne Arya vorstellen. Sie ist erfrischend eigensinnig und sie weiß was sie will. Ihr werdet sie mögen.

Viel Spaß beim Lesen.

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5 Jahre später:

Die Sonnenstrahlen schienen durch die große, gläserne Glaskuppel, die zum Schutz der Passagiere vor Wind und Wetter über den Bahngleisen erbaut wurde und tauchten die tristen grauen Betonböden in einen warmen Goldton.

Arya zog den Kragen ihres Mantels ein wenig höher, als ein Inter-City-Express laut auf den ihr gegenüberliegenden Gleisen durch den Bahnhof rauschte, um den kalten Wind, den der Expresszug mit sich brachte von ihr fern zu halten. Mit ihrer anderen Hand hielt sie den Griff ihres Koffers fest umschlossen, als sich zwei Arme von hinten liebevoll um ihre Taille legten.

„Mein Schatz, ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal zu diesem Ort verabschieden würde. Dabei habe ich mit allen Mitteln versucht dich davon abzuhalten, dieses Leben zu führen, was eigentlich für mich vorbestimmt war. Die bloße Vorstellung daran, verursacht bei mir noch heute einen Brechreiz."

Aryas Mutter Lauren umarmte Arya und legte ihr Kinn auf der Schulter ihrer Tochter ab. Der Kommentar ihrer Mutter zauberte Arya ein Lächeln aufs Gesicht. Ihre Mutter hatte wie eine Löwin gekämpft, um Arya der konservativen Welt zu entziehen, in die sie hineingeboren wurde. Sie sollte genauso frei und selbstbestimmt leben wie es ihre Mutter getan hatte.

Okay, eine Ausnahme gab es da schon: Sie sollte nicht unmittelbar nach ihrer Wandlung im College schwanger werden und erst recht nicht von einem Dhampir.

Laurens ungeplante Schwangerschaft mit Arya und ihre anschließende Ehe mit dem Kindsvater, der als Dhampir weit unter dem Stand der einflussreichen und wohlhabenden Vampirfamilie Spinolas war, riss nach wie vor einen tiefen Graben in die Beziehung zwischen ihr und Aryas Großeltern.

Doch Arya, der kleine Wirbelwind, der ihrem Dhampirvater wie aus dem Gesicht geschnitten war und die ungewöhnlich eisblauen Augen ihres Großvaters und seinen scharfen Verstand geerbt hatte, war ein Segen und der Kitt, der die Spinolas mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn versöhnlich stimmte.

Lauren deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung des kleinen Hot-Dog Standes, der zwischen den Bahnsteigen aufgebaut war und sagte in Aryas Ohr.

„Dein Dad und deine Großeltern führen gerade eine hitzige Diskussion darüber, ob Essen das man auf der Straße zu sich nimmt, hip oder einfach nur asozial ist. Vielleicht solltest du rüber gehen und die Wogen ein wenig glätten, bevor gleich einer im Gleisbett landet."

„Mom!" Arya verdrehte ihre Augen über die übertriebene Theatralik ihrer Mutter, folgte aber dennoch ihrer Aufforderung und ging zu ihren restlichen Familienangehörigen.

Sie unterbrach die hitzige Diskussion ihrer beiden Lieblingsmänner, indem sie sich ein Hotdog bestellte und dann genüsslich vor deren Augen hineinbiss. „Ich weiß gar nicht was ihr habt. Es ist...."

„Asozial und man kann sowas wohl kaum als Essen bezeichnen", unterbrach sie ihr Großvater.

Aryas Vater wollte gerade zum verbalen Gegenangriff ausholen, als Arya laut und mit vollem Mund sprach: „Es ist praktisch und lecker. Mit vollem Mund so laut zu sprechen, ist allerdings schon asozial."

Jetzt grinsten beide Männer und nickten sich zustimmend zu.

Arya schüttelte belustigt den Kopf und leckte sich ein Stück geröstete Zwiebel von ihrer Unterlippe, bevor sie fortfuhr. „Anstatt euch wegen total belangloser Dinge in die Wolle zu kriegen, solltet ihr eure Kraft lieber in meine Verabschiedung investieren. Wir werden uns eine ganze Weile nicht mehr sehen, also bitte reißt euch zusammen. Sobald ich im Zug sitze, könnt ihr euch wieder an die Gurgel gehen."

Unter Vampiren 1 - WATTY 2021 GEWINNER  (Deutsch/German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt