Prolog

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Liebe Leser,

Eine sehr geschätzte Freundin von mir, hat mich darauf hingewiesen, dass dieses Buch bis jetzt zwar nett ist, aber irgendwie fehlt ihr der Kick. Was soll ich sagen, sie hat Recht, aber nur, weil sie nicht weiß wohin die Reise geht. Das liegt daran, dass man zu Anfang jedes Buches ein Versprechen darüber machen sollte, wohin die Reise geht und das habe ich bis dato versäumt.

Deshalb füge ich nun einen Prolog ein, der genau das nachholt, was ich bis dato vergessen habe. Liebe Vi..., danke für deine ehrliche Kritik. :-*

Viel Spaß beim Lesen :).

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Erbarmungslos prasselte der Regen auf das weiße Dach des Inter-City-Express. Dieser bahnte sich unermüdlich seinen Weg durch die Schweizer Berge, bis er in den Gotthardtunnel einfuhr. Kaum war er in dem Tunnel, stoppte das stetige, laute Prasseln der Regentropfen auf dem Metalldach des Zuges und Raymond Christopher atmete erleichtert auf.

Diese für ein menschliches Gehör kaum wahrnehmbare Geräuschkulisse, konnte einem Vampir zum Wahnsinn bringen und ihm höllische Kopfschmerzen bereiten.

Der Tag hatte schon mies angefangen. Der Techniker, der sonst für den Sicherheitscheck des Zuges zuständig war, war unauffindbar, also musste ein Ersatz herangeschafft werden. Somit konnte der Zug nicht pünktlich starten und das warf Raymonds Zeitplan durcheinander und sorgte für Extrakosten.

Genervt wandte er sich an Matt Savoy, dem Vampirjäger, der für die heutige Lieferung vom Vampirministerium abgestellt worden war.

„Meinen Sie wir können etwas Zeit gewinnen, indem wir für die nächsten Kilometer ein bisschen auf die Tube drücken? Unsere Fracht muss so schnell wie möglich im EAS-College in Italien angeliefert werden. Wegen der Angriffe der Vampirhändler wurden die Wandlungsversuche der Dhampire vorgezogen und nun fehlt das Blut für die Sicherheitskräfte. Jede Minute zählt."

Matt nickte und verließ das Privatabteil der Familie Christopher, um ein paar Worte mit dem Zugführer zu wechseln. Glücklicherweise befand sich die private Kabine direkt hinter der Führerkabine im Steuerwagen des Zuges.

Er war angespannt. Irgendetwas ging hier vor sich. In den vielen Jahren, in denen er militärische Operationen geleitet hatte, hatte er einige Dinge gesehen– Dinge, die selbst für einen ausgebildeten Vampirjäger, eine Sondereinheit des Vampirministeriums, nur schwer zu ertragen waren.

Weder die privaten Sicherheitsleute von Raymond Christopher, noch die Abgesandten des Vampirmilitärs wussten, was sie im EAS-College in Italien erwarten würde. Der Kontakt war vor wenigen Stunden abgebrochen. Vielleicht existierte es bereits nicht mehr.

Was sie nicht wussten: Die meisten Reisenden dieses Zuges würden nicht mehr erfahren, was sich an ihrem Bestimmungsort zugetragen hatte.

~

Knapp 300 Meter vor dem Ende des Tunnels, konnte Raymond Christopher bereits die ersten Lichtstrahlen ausmachen. Sie verhießen ein Ende des Regens und somit der Tortur seiner Ohren. Offensichtlich hatten sich die Wolken an der anderen Seite des Berges abgeregnet.

Seine Sinne täuschten ihn nie. Mit einem leichten Grinsen um die Mundwinkel, weil tatsächlich die Sonne schien, nachdem sie aus dem Tunnel herausgefahren waren, lehnte sich Raymond an die Rückenlehne des blau bezogenen Sofas seines Privatabteils, als eine Bombe unterhalb des Steuerwagens detonierte. Dabei wurden die Führerkabine sowie das Privatabteil der einflussreichen Vampirfamilie komplett zerstört.

Als Vampir war es Raymond Christopher möglich dieser Flammenhölle zu entkommen. Matt Savoy, der gerade die Kabine des Zugführers verlassen hatte und auf dem Gang stand, wurde durch die Wucht der Explosion aus dem Zug geschleudert und schwer verletzt.

Unter Vampiren 1 - WATTY 2021 GEWINNER  (Deutsch/German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt