Skifahrt ins (Un)Glück - KaiShin

~ Bonus ~

Shinichi POV:

Mein Name ist Shinichi Kudo, meines Zeichens Detektiv. Nicht nur als Oberschüler hatte ich zahlreiche Fälle gelöst, auch jetzt, nachdem ich die Schule abgeschlossen habe, konnte ich mir als Privatdetektiv einen Namen machen.

Und während ich meiner Berufung nachging, war die ganze Zeit über eine ganz besondere Person an meiner Seite. Jemand, der mich unterstützt hatte, egal, um was es ging. Jemand, ohne den ich heute nicht mehr leben könnte.

Dieser Jemand war Kaito. Er selbst hatte seine Rolle als Meisterdieb an den Nagel gehängt, nachdem er das gefunden hatte, was er all die Zeit gesucht hatte. Seine Liebe für die Zauberei war danach jedoch nicht erloschen, und so hatte er sich entschlossen, den Weg eines Zauberkünstlers anzutreten.

Und eben weil wir beide unsere Leidenschaft zum Beruf gemacht hatten, war es nicht verwunderlich, dass wir eher selten dazu kamen, ohne jedwede Störung unsere Zweisamkeit zu genießen. Genau deswegen überraschte es mich so, als Kaito plötzlich auf die Idee kam, einen Ausflug mit mir zu machen.

Der Zeitpunkt war tatsächlich nicht schlecht, denn ich hatte gerade erst zwei Fälle abgeschlossen, während Kaito vor ein paar Tagen von einer kleinen Tournee zurückgekehrt war.

Obwohl ich mir einige Gedanken gemacht hatte, was das für ein Ausflug werden sollte, wurde mir erst als wir ankamen bewusst, wo dieser stattfinden sollte; in eben jenem Skiresort, in welchem ich Kaitos wahres Ich kennengelernt hatte. Nun, eigentlich hätte ich mir das denken können, immerhin hatte er vor einigen Wochen erst gefragt, ob ich meine Skisachen noch hätte, aber das war nun ohnehin einerlei.

Wir schmissen achtlos unsere Sachen auf's Zimmer und zogen uns so schnell wie möglich um. Ohne auf die irritierten Blicke der anderen Besucher zu achten, stürmten wir wie zwei Verrückte hinauf auf die Piste; Es war an der Zeit, uns im strahlenden Weiß erneut einen Wettkampf zu liefern. Und zwar eben jenen, den ich damals wegen meines verletzten Beines nicht hatte selbst ausführen können.

Kaito und ich blickten uns uns still an und ich spürte, wie mein ganzer Körper vor Anspannung fast schon zitterte. Es war viel zu lange her gewesen, ihm so gegenüberzutreten. Ein kurzes Nicken, das war das Startsignal. Keine Sekunde später schon schien die Welt an uns vorbeizurauschen.

Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, hatte Kaito wahrlich nichts von seinen Fähigkeiten in der Vergangenheit gelassen, er schien hier vollkommen in seinem Element zu sein. Und obwohl ich diesen Anblick liebte, weigerte ich mich, gegen ihn zu verlieren.

Wie damals war es erneut ein Kopf-an-Kopf Rennen, und ich konnte fühlen, wie mich ein gewaltiges Hochgefühl übermannte, während meine Skier nur so über den Schnee flogen. Die frische Luft, der strahlende Schnee, die weite Aussicht; mit Kaito zusammen schien der Augenblick wahrlich perfekt.

Still blickte ich zu dem ehemaligen Dieb, wie er mit seinen eleganten Bewegungen fast schon zu schweben schien. Er war in der Tat ein wahrhaftiger Zauberer, nur er konnte mit einer solchen Leichtigkeit so atemberaubend wirken, und mich vollkommen in seinen Bann ziehen.

Doch dann grinste er mich auf einmal frech an, bevor er mit einem Mal beschleunigte. So ein Mist! Ich hatte mich vom Moment ablenken und ihm so die Oberhand nehmen lassen. Wenn ich mich nicht beeilte, würde er noch als Erster unten ankommen!

So schnell wie möglich versuchte ich ihn wieder einzuholen, Stück für Stück kam ich ihm immer näher. Doch auch das Ziel war fast erreicht. Verdammt, nur noch ein Stück, ein kleines Stück!

Schlitternd kamen wir zum Stehen und blickten uns an, beide aus der Puste. Wer hatte gewonnen? Hatte ich ihn in letzter Sekunde noch einholen können?