Kapitel 7 (Flucht)

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(Matt's)Sicht

Kann diese 'Dreckskarre' denn nicht schneller fahren?! Egal was ich auch tue, der Schrotthaufen will kein Gas weiter annehmen. So gut wie möglich schlängle ich mich durch die vollen Straßen Tokios. Im Sekundentakt werfe ich einen prüfenden Blick in den Rückspiegel. Keine Bullen, kein Blaulicht? Das hinterläßt ein ungutes Gefühl. Ich will doch nur, das Sie in Sicherheit ist. Währenddessen durchlöchert Sie mich förmlich mit ihren Augen.

" Was soll das denn!", schreit sie mich an, "...wir sind hier nicht in einem deiner dämlichen Videospiele!". Ich richte meinen Blick wieder nach vorn auf die Straße und unterbreche sie schroff: "...für so etwas haben wir jetzt beide keine Zeit und das weißt du auch! Wir müssen raus aus dieser Stadt. Das steht fest!"

Ich drängle mich durch den Verkehr. Hinter uns erscheint das erste Blaulicht. Dann noch Eins. Verdammt, so kommen wir hier nicht schnell genug vorwärts. Wenn mir nicht bald etwas einfällt, war's das! Ich biege auf eine der vielen Seitenstraßen ab, um den Abendverkehr zu umgehen, der um diese Uhrzeit die Hölle ist. Meine Chance Vollgas zu geben um unsere Verfolger abzuhängen, ergibt sich nicht. Deshalb brauche ich eine Idee um die Bullen von uns abzuschütteln. Wie kleine Pacmen's jagen sie hinter uns Geistern hinterher. Ich reiße das Steuer mehrmals herum, um von einer zur anderen der endlosen Nebenstraßen zu schwirren. Aber die Jungs hinter mir sind hartnäckig. Eine Reihe dicht geparkter Autos fällt mir ins Auge. Ich reiße blitzartig das Lenkrad herum und drifte in die letze übrig gebliebene Parklücke. Schnell mache ich den Motor und die Scheinwerfer aus. Ruhe. (V/n) drückt mich geistesgegenwärtig mit nach unten und wir kauern gedrängt im Fußraum und halten dabei die Luft an. Kein Mux  soll uns verraten. Wir hören das Rauschen des Verkehrs und plötzlich dröhnen die Blaulichter an uns vorbei. Geschafft. Keiner von uns sagt ein Wort. Wir verharren weiter. Minuten vergehen und die Sirenen sind nicht längst nicht mehr zu hören. Erst jetzt richte ich mich langsam auf und das Adrenalin lässt nach. Ich kann nicht anderes, ich lache  vor Erleichterung. Der Druck löst sich. Plötzlich kommt ein Schlag von links gegen meine Schulter. Mein Lachen erstirbt in einen Fluch zum aufwallenden Schmerz. "Für ein Mädchen hast du einen echt starken Schlag", sage ich mit verzerrten Grinsen. Doch (V/n) hatte erst angefangen. Wenn Blicke töten könnten. Diesem Satz macht sie alle Ehre. "Findest Du das etwa witzig? Wir wären fast geschnappt worden und das alles ist deine verdammte Schuld!", ihre Stimme überschlug sich halb dabei. "Was soll das heißen meine Schuld?", entgegne ich, "...nur weil ich dich retten wollte, bin ich jetzt schuld oder wie?" (V/n) funkelt mich böse an. Ihre (A/f) Augen blitzen vor Zorn und dabei wirft sie mir tausende Sachen an den Kopf:" Du warst es doch der wollte, dass ich diesen Laden überfalle! Überzeugt davon, dass es das einzig Richtige wäre! Um sich dann als mein Beschützer aufzuspielen, obwohl das gar nicht notwendig gewesen wäre!", sie holte tief Luft. Und ich ergreife die Chance und möchte ihr klar machen, dass es schlimm für sie geendet hätte, wenn ich nicht..., aber so weit komme ich nicht. Sie öffnet abrupt die Autotür und steigt aus. Mit einem kräftigen Schwung knallt sie sie zu. Sie ist ja schlimmer als Mello, denk ich mir. Wenn der seine Schokolade nicht bekommt, aber hallo! Ich verdrehe die Augen und steige aus, um sie von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten."Hey! (V/n) wo willst du hin?", rufe ich ihr zu. Keine Antwort. Ich packe sie am Arm, um sie zum stehen zu bringen, was ja auch einigermaßen funktioniert. Sie dreht sich zu mir um und ich kann Tränen in ihrem Gesicht erkennen, was mir einen Stich ins Herz versetzt." Es war verdammt knapp Matt", flüstert sie mir zu  und guckte dabei zum Boden."Wir sind jetzt das Thema Nummer 1 in den Nachrichten", redet sie weiter, "aber für welchen Preis? Was genau wollen wir jetzt damit bezwecken?" Ich kann nicht anders als sie in die Arme zu nehmen, sie zuckt dabei kurz zusammen. Sie ist es nicht gewohnt, zu viel Aufmerksamkeit und Nähe. In diesem Moment allerdings war es einfach zu viel für sie. Die sonst so starke (V/n), die allein auf ihren Thron der Einsamkeit sitzt, liegt in meinen Armen und weint. Schuldgefühle plagen mich und ihre Tränen rinnen auf mein Shirt. Warum traut sie mir nicht? Wir lösen uns voneinander und ich blicke in ihr tränenreiches Gesicht. (V/n) legt ihren Kopf in den Nacken und blickt suchend in den Himmel. Ihre Augen wandern dabei. Es scheint als müsse sie sich zwingen diese Worte auszusprechen. Und mit zitternder Stimme wendet sie sich an mich: "Wohin sollen wir jetzt gehen? Ich kann doch wohl schlecht wieder in meine alte Bruchbude zurück." Daraufhin erwidere ich:"Das ist kein Ding, darüber habe ich mich schon nachgedacht und mich gekümmert. Wir müssen jetzt nur noch raus aus 'Bowsers Festung'.", sage ich mit einer ruhigen Stimme. Dabei  ergreife ich erneut ihre Hand und führe sie in Richtung des Autos. Bereit machen zum fahren und los geht's. (V/n) scheint sich langsam zu fangen. Ihr Mimik hellt auf und alle ihre Zweifel scheinen verflogen zu sein. Ein kleines Lächeln zeigt sich auf ihrem  Gesicht. "Nicht schlecht, 1:1, aber die nächste Partie gewinne ich 'L'!", sprudelt es aus ihr hervor. Das nenne ich mal eine Kriegserklärung. Sie so zu sehen, gibt mir wieder neue Energie. Auf zum Treffpunkt...

Viele offene Fragen. Wo führt das alles hin? Gibt es Antworten oder noch mehr Verwirrung. Steckt hinter dem Ganzen vielleicht eine Absicht? Ihr merkt schon, es gibt noch viel zu erzählen. Die Reise ist noch längst nicht an ihrem Höhepunkt angekommen, aber ich hoffe ihr geht mit mir gemeinsam den Weg weiter

ML



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⏰ Last updated: May 04, 2021 ⏰

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L Lawliete X Reader (Satten der Vergangenheit)Where stories live. Discover now