꧁ Chapter One hundred and Four꧂

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Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

In Harrys Abteil zu stehen fühlte sich seltsam an und gleichzeitig war dieser Raum auch gefüllt mit so vielen Erinnerungen. Mit einem Lächeln im Gesicht schnappte ich mir seine Gitarre und warf noch einen letzten Blick auf den kleinen Raum, bevor ich die Tür hinter mir wieder schloss und die Gitarre zu meiner Tasche stellte.

Ich ließ meinen Blick über den Platz wandern, auf dem nichts mehr darauf hindeutete, dass hier vor einigen Stunden noch ein Zirkus aufgebaut war. Die Zirkus Eisenbahn würde bald abfahren und die Arbeiter zu unserem Anwesen bringen. Lottie und ich hatten ihnen gesagt, dass sie dort gerne die Pause verbringen könnten, so lange bis wir beschlossen hatten, was mit dem Zirkus geschehen würde. Einige hatten bereits angekündigt sich nach anderer Arbeit umzusehen, was meiner Meinung nach an Harry und mir lag, denn ihre Blicke hatten Bände gesprochen, dafür brauchten sie das gar nicht direkt sagen. Den Anderen hatte man aber deutlich ansehen können, dass sie sehr verunsichert waren und sich Sorgen machten, ob Lottie und ich überhaupt den Zirkus fortführen oder ob sie nun bald keine Arbeit und somit auch keinen Platz zum Leben mehr haben würden. Um ehrlich zu sein war ich mir da selber absolut nicht sicher, viel zu sehr gefiel mir das Leben, welches Harry und ich uns gerade aufbauten.

Lottie und ich waren damit beschäftigt uns um die Einäscherung zu kümmern. Außerdem hatten wir den Angestellten, die sich um das Anwesen kümmerten Bescheid gegeben, dass die Arbeiter für eine Zeit vorbeikommen würden. Ich hatte mich mit dem Papierkram herumgeschlagen und dabei glücklicherweise festgestellt, dass mein Vater Dinge, wie die Tresor Kombination aufgeschrieben hatte, was einiges erleichterte. Nachdem Lottie und ich einen Blick reingeworfen hatten, ist uns bewusst geworden, wie viel Geld wir tatsächlich mit dem Zirkus gemacht hatten. Es war so viel, dass es schon unangenehm war das Geld in den Händen zu halten, vor allem mit dem Wissen, dass er all die Leute hier so ausgebeutet hat und eigentlich alle ein Gehalt hätten haben können. Wir beschlossen es erstmal im Tresor zu lassen, da das der sicherste Ort war und obwohl wir in dem Moment wahrscheinlich hätten drüber sprechen müssen, was mit dem Zirkus geschehen sollte, taten wir es nicht. Wir waren beide in einer seltsamen Stimmung und Marys Zustand bedrückte uns, weswegen wir wohl beide nicht den Kopf dafür hatten über die Zukunft zu sprechen.

Die anderen, die mit zu Mary kamen, waren gerade dabei ihre Sachen zu packen und nach und nach versammelten wir uns draußen auf dem Platz. Ich beobachtete Eleanor dabei wie sie sich sehr emotional von Rosie verabschiedete und musste etwas schmunzeln, als sie sich scheinbar ertappt fühlte und verlegen zum Boden sah. Sie kam schließlich auf mich zu gelaufen und lächelte mich leicht an.

„Süß", sagte ich noch immer mit einem Schmunzeln im Gesicht und sie schlug mir leicht gegen den Arm.

„Hey, lass mich. Ich war noch nie von ihr getrennt eigentlich, da muss ich mich vernünftig verabschieden." Obwohl sie noch lächelte, merkte ich, dass sie etwas emotional wurde, weswegen ich meine Hand auf ihre Schulter legte und sie aufmunternd anlächelte.

„Es wird ihr gut gehen, auch wenn sie dich bestimmt sehr vermisst."

„Ich weiß... ich habe Leroy darum gebeten auf sie aufzupassen und-"

„Und mir ungefähr zwanzig Mal erklärt wie ich mich um sie kümmern soll ja, es wird ihr bestens gehen, keine Sorge", unterbrach Leroy sie, der sich gerade dazugesellt hatte. Eleanor umarmte ihn kurz und bedankte sich erneut bei ihm, was er nur mit einem Augenrollen abwinkte. „Alles soweit geklärt Louis? Wir würden dann jetzt abfahren. Meldet ihr euch, wenn ihr wisst, wie es weiter geht?"

„Ja, danke Leroy, machen wir." Ich nickte zustimmend und lächelte schwach, während ich mich nicht traute ihn wirklich anzusehen. Ich war viel zu unsicher, wer wirklich kein Problem mit mir und Harry hatte, obwohl Leroy die letzten zwei Tage wirklich hilfsbereit gewesen war und auch freundlich. Er war schon ewig beim Zirkus und kümmerte sich auch immer um die Einweisung neuer Arbeiter, ich hatte aber nie wirklich viel mit ihm zu tun gehabt.

Cirque Felicity  | L.SWhere stories live. Discover now