Kapitel 6: Second

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Sätze in  fetter kursiver Schrift werden im richtigen Deutsch gesprochen/gelesen. Ich sag's nochmal, eigentlich sprechen die Englisch.

Der Morgen war für Thomas wie jeden Tag die Hölle. Sein Wecker klingelte um sieben, für seine Meinung viel zu früh. Stöhnend drehte er sich auf die andere Seite und versuchte mit halb offenen Augen sein Handy zu finden, um den Alarm auszuschalten.

Als wieder Ruhe war, kuschelte er sich zurück in seine Decke. Die Ruhe hielt jedoch nicht lange, da sein Vater die braune Holztür öffnete, die Thomas unbedingt noch weiß streichen wollte.
"Thomas?", fragte Mr. Green und sah seinen Sohn noch im Halbschlaf im Bett liegen. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. "Thomas, wie alt bist du eigentlich?" Es entstand eine kurze Pause, in der Thomas überlegte. "16?", kam es schließlich zurück genuschelt. Leicht lachend schüttelte Mr. Green seinen Kopf. "Genau Thomas. Und bei 16 Jahren hätte ich gedacht, dass du es langsam mal hinkriegen würdest rechtzeitig aufzustehen und dir dein Frühstück selber machst." "Ich hab noch nen Alarm auf zwanzig vor acht. Das passt." Wieder den Kopf schüttelnd ging Thomas' Vater zum Fenster und fuhr die Rolläden hoch. Thomas Fenster war nach Osten ausgerichtet, weshalb die Sonnenstrahlen jetzt direkt in sein Zimmer schienen und in sein Gesicht.

Wieder stöhnte Thomas genervt und zog sich die Decke über den Kopf. "Wenn du jetzt nicht aufstehst, fange ich an auf deinem Schlagzeug herum zu schlagen." Das zeigte Wirkung, tat es immer. Im Nullkommanix schlug Thomas die Augen auf, sprang auf die Füße und stellte sich beschützerisch vor sein Instrument. "Wag es ja nicht Jennifer anzufassen! Du weißt, was letztes mal passiert ist, als du VERSUCHT hast zu spielen!" "Gut, du bist wach. Jetzt zieh dich an und komm frühstücken. Oder ich leere den Sirup für die Pancakes, bevor du unten bist." Thomas' Augen weiteten sich. Schnell schob er seinen Vater aus der Tür. "Los, raus hier! Ich muss mich umziehen" Fuck und Duschen!

Nachdem Thomas all seine Sachen beisammen hatte, flitzte er ins Badezimemr und schmiss seine Sachen auf den Boden. Schnell hüpfte er unter die Dusche und ließ das kalte Wasser auf sich nieder prasseln. Erst da bemerkte er, dass er vergessen hatte Shirt, Boxer und Socken auszuziehen. "Fuck", rief Thomas und schmiss die inzwischen klitschnassen Klamotten raus auf die Fliesen. Er war erstaunt, dass er bei seinem Glück nicht die trockene Kleidung auch erwischt hatte.

Schnell seifte er seinen kompletten Körper ein und wusch das Zeug genauso schnell wieder ab. Bei seinem Hintern war er etwas vorsichtiger. Manchmal hatte er immer noch das Gefühl, die Gegend dort wäre wegen Mr. Hiddleton noch wundgescheuert. Thomas sträubte sich an den Tag zurückzudenken, doch wie immer war er erfolglos. Das passierte ihm jedes mal beim Duschen. Jedes mal, wenn er sein Gesäß wusch bekam er Tränen in die Augen und sein Körper begann zu zittern. Ein paar mal war es sogar zu einer Panikattacke gekommen, doch heute schaffte es Thomas sich mit den Gedanken an ihr Englisch Projekt abzulenken. Er malte sich aus, wie rot das Feuer blitzte, wenn das Holz angemalt war und wie er kleine Bäume und Landschaften baute und mit Heißkleber festklebte, damit die Platte nicht so öde aussah.

Währenddessen trat er aus der Dusche und machte sich fertig. Sobald er alles von der Schuluniform an hatte, war auch seine Panik verschwunden und er ging eigentlich sogar recht entspannt die Treppe nach unten in die Küche. Dort schnappte er sich das letzte bisschen Ahornsirup und goss es sich über zwei Pancakes. Gierig schob er sich die Köstlichkeit in den Mund und kaute genussvoll, ehe er sich das nächste Stück nahm.

Beim Frühstück unterhielt sich die Familie bis Mr. Green zur Arbeit musste. Thomas' Mutter musste immer erst ein bisschen später ins Büro, aber auch die machte sich schon fertig, während Thomas ein freies Heft für Deutsch suchte. Ich will auch ein iPad. Am Ende musste er aber sein altes nehmen, weil die Zeit knapp wurde.

(Un)Breaking LockWhere stories live. Discover now