Kapitel 8: Saw

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Als Thomas sein Auto in der Garage parkte, stand plötzlich Minho vor seiner Autotür, in seiner Hand ein Eis. Richtig. Der Coach wollte ein Eis ausgeben. Mental gab Thomas sich eine Backpfeife.

"Hast du vergessen. Ich meinte zum Coach, du wohnst auf meinem Nachhause weg. Also hab ich es mitgenommen", meinte Minho, als Thomas aus dem Auto ausstieg. "Danke.", erwiederte Thomas und sah auf die Verpackung. "Was ist das für eins? Ist da Haselnuss drin?" Minho zuckte mit den Schultern und ging einmal die Zutatenliste.

"Jap, Haselnuss. Sorry, Neppdepp, war das Letzte. Mr. Griever kauft immer nur so viele ein, von denen er denkt, dass es so viele Leute schaffen." "Und woher wusste er, dass ich es schaffe?" Minho grinste. "Wusste er nicht. Aber er kauft immer was für Newton, auch wenn der die Sachen nie will."  Minhos Blick fiel auf auf die große Platte in der Garage mit dem großen Holzklotz daneben. "Was ist das?"

"Oh, das ist für Englisch. Also...Das wird für Englisch sein." Mit einem nicht definierbaren Blick sah Minho Thomas an. Es war eine Minschung aus dem "machst-du-Witze" Blick und dem "Ich-hab-gleich-den-totalen-Lachflash" Blick.

"Dir ist klar, dass niemand Newt eine Säge in die Hand geben wird?" "Jap. Hat er mir auch schon gesagt. Ich säge, er malt. Wahrscheinlich mach ich heute Abend noch ein paar Sachen und bring es ihm dann entweder heute noch, wenn ich vor den Besucherzeiten fertig werde oder morgen nach der Schule. Zur Schule kommt er ja nicht, oder wie war das?"

Thomas nahm seine Tasche vom Beifahrersitz und schloss die Tür.
Minho öffnete währenddessen das Eis. Anscheinend nahm er Thomas' Allergie als Entschuldigung sein Eis essen zu dürfen. "Naí. Wir wissen nicht warum. Als wir ihn darauf angesprochen haben, musste Ben danach ins Krankenhaus."

Mit einem letzten Handgriff war das Eis befreit. "Ich ess' das mal für dich" Thomas  nickte nur und suchte in seiner Tasche nach seinem Haustürschlüssel. "Sag mal Minho, hast du am Samstag Zeit? Meine Tante kommt dann mit ihrem Sohn, der nicht sehr Interaktionsfreudig ist, weshalb ich mich dezent langweilen würde. Wir reden gerade einmal bei der Ankunft und beim Essen miteinander. Außerdem ist er nie wirklich gut gelaunt. Du könntest ihn mit deiner endlosen Reederei bestimmt wenigstens ein bisschen zum Lächeln bringen."

Minho biss von dem Eis ab und ließ es erst in seinem Mund schmelzen, bevor er antwortete. "Also wenn mein Talent als Wasserfall der Wörter gebraucht wird, bin ich natürlich dabei. Sag mir nur wann." "Ich schreib dir, wenn sie da sind. Am Anfang möchte ich schon noch mit Kian reden, bevor er sich ins Gästezimmer verzieht." "Kian? Klingt nicht sehr amerikanisch." Wieder verschwand ein bisschen Eis in Minhos Mund. "Sein Vater war aus dem Irak. Ist überraschend gestorben, als Kian neun Jahre alt war."

Minho nickte nur und futterte weiterhin sein zweites Eis. Thomas hatte inzwischen den Schlüssel gefunden und die Tür aufgesperrt.

"Naja, ich geh dann mal wieder. Wir wollen noch ein bisschen mit Julian feiern und du bist ja offensichtlich auch noch beschäftigt " Mit einer Kopfbewegeung deutete er auf das Holz und drehte sich dann weg."Bis dann", rief er noch, ehe er sich umdrehte und zu seinen eigenen Wagen spazierte. Thomas wartete noch, bevor er rein ging, um zu duschen.

Nach der Dusche ging es für Thomas wieder in die Garage. Mit einer Säge bewaffnet machte er sich daran, das Holz in die gewünschte Form zu sägen. Gerade bereute er es, Newt nicht darum gebeten zu haben, ihm den Entwurf zu schicken. So sägte er jetzt erstmal nur eine große Flamme aus und den Kreis für drumherum mit kleinen Einkerbungen für die Funktionen. Dann versuchte er mit einem kleineren Sägeblatt Bäume als Zeichen des Vorkommens auszusägen. Sie waren ein bisschen unförmig, aber akzeptabel.

Kurz bevor die Besucherzeiten vorbei waren, fuhr Thomas nochmal zur Psychiatrie und gab dem Rezeptionist seine bisher ausgesägten Dinge und sagte, dass er sie an Newton Isaac, wie er sich erinnert hatte, weitergeben sollte. Mit einem kritisierenden Blick nahm Mr. Toul die Gegenstände entgegen, nur um Thomas danach zu Tadeln, dass er bei weiteren Stücken sie gefälligst Schleifen sollte, damit Newton sich nicht verletzen könnte. Ein Augenrollen unterdrückend verabschiedete sich Thomas und traf überraschenderweise Newton auf dem Weg nach draußen, der gerade von Mr. Fox wieder reingeführt wurde.

"Hallo Thomas! Was machst du hier?", begrüßte der Mann ihn, während Newt ihn ausdruckslos ansah.
"Hallo Mr. Fox, Hey Newton" "Newt" "Ich war hier um Newton" "Newt" "etwas fürs Englisch Projekt vorbei zu bringen. Mr. Toul hat es mir abgenommen und lässt es noch eben schleifen.", begrüßte auch Thomas die beiden.
"Newton" "Newt" "Hat mir schon von deiner Idee erzählt. Unter Aufsicht kann er bestimmt noch heute mit dem Anmalen anfangen. Morgen komm aber lieber nicht vorbei, da ist er etwas... schwierig und sehr durcheinander."

Thomas sah Newt verwirrt an, der aber nur wütend zurück starrte und nichts sagte. "Naja, Newton" "Newt" "muss zum Abendbrot. Wir wünschen dir noch einen schönen Abend" "Danke, Euch auch"

Mr. Fox schubste Newt weiter, während Thomas zum Ausgang ging. Dort hielt er den Zettel vom Rezeptionisten unter einen Scanner und das Tor öffnete sich, nachdem ein Zaun sich um den Ausgang gespannt hatte, damit niemand anderes rauskonnte. Faszinierend, wie Thomas fand.

Zuhause aß er mit seiner Familie und stellte seiner Mutter die Frage, ob Minho am Wochenende kommen dürfte. Nach kurzer Diskussion willigten seine Eltern ein.

Zu später Stunde telefonierte er wieder Jack, bis der selber von der Müdigkeit übermannt am Telefon einschlief und er kichernd auflegte, ehe er auch schlafen ging.

Mal abgesehen davon, dass dieses Kapitel dezent kurz ist, bin ich überhaupt nicht zufrieden. Für mich ist das Kapitel der reinste Müll. Aber ich will hier nicht noch länger dran sitzen, weshalb ich nur noch sage, dass das nächste wieder die gewohnte Länge sein wird.
Adiós my fellow human-beings

(Un)Breaking LockWhere stories live. Discover now