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Sing: Melody - Lost Frequencies ft. James Blunt

Stumm lies Kageyama mich an seiner Brust ausweinen. Schließlich sah ich ihn verweint an.

"Ich hab weiterhin den fröhlichen Jungen gespielt, damit niemandem etwas auffällt, auch wenn ich selber daran zerbrochen bin. Ich hab die Liebe zum Volleyball verloren und wäre am liebsten einfach für immer in meinem Zimmer geblieben..... Es war ein Albtraum! Deshalb war ich auch so froh, als meine Eltern entschieden haben, dass wir hier her ziehen, aber....."

"Du konntest mit dem Ritzen einfach nicht aufhören." beendete Tobio meinen Satz.

Ich nickte.

"Und dann bin ich dir begegnet! Ich hatte sofort nur Augen für dich und, obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, hattest du sofort mein komplettes Herz eingenommen! Mit dir hat das Volleyballspielen plötzlich wieder Spaß gemacht, aber ich hatte Angst! Angst, dass du mich auch nur ausnutzt. Angst, dass ich dir, dieser gerade zu perfekten Person, nicht gerecht werden kann....."

"Hör auf soetwas zu sagen!"

Der Größere legte eine Hand an meine Wange und sah mich streng und gleichzeitig sanft an.

"Ich könnte dich niemals ausnutzen! Und ich bin keines Falls perfekt, niemand ist einfach so perfekt und darum geht es in einer Beziehung doch auch gar nicht. Es geht darum, dass man die andere Person mit all ihren Ecken und Kanten akzeptiert und liebt und das tue ich. Ich möchte, dass du glücklich bist. Selbst wenn du mir jetzt einen Korb geben würdest, würde ich dir trotzdem helfen, damit du irgendwann wieder ganz normal leben kannst, denn wenn du glücklich bist, bin ich es auch. Und weißt du.... mir ist auch mal was passiert, was mich ziemlich lange beschäftigt hat."

"Echt?" fragte ich mit großen Augen.

Er nickte.

"Damals, in der Mittelschule, war ich ein ziemlicher Tyrann. Ich hab meine Teammitglieder im Volleyballclub immer angeschrien, wenn sie meine Aufsteigerbälle nicht bekommen haben. Anstatt dass ich mich angepasst habe, wollte ich, dass meine Teamkameraden das tun. Na ja, irgendwann hatten die die Nase voll und haben meine Bälle mitten im Spiel nicht mehr angekommen. Plötzlich entstand so etwas wie eine Kluft zwischen uns und ab da hat gar nichts mehr funktioniert. Unser Trainer hat mich auf die Bank gesetzte und ich war wütend! Wütend auf mich selbst, dass ich nicht länger auf dem Feld stehen konnte....."

Er sah mir nicht mehr in die Augen, sondern senkte seinen Blick und sah auf die Bank.

"Aber mit mir hast du doch auch immer den Aufsteiger gemacht. Oder war das ein Problem?"

"Nein! Mit dir war das was anderes! Du hast mir blind vertraut, bist einfach hochgesprungen und hast darauf vertraut, dass ich dir den Ball zu spiele! Du hast mir auch geholfen, du bist es einfach Wert, dass ich dir helfe!"

Nun sah er mich wieder auf. Ich versank in seinen blauen Seelenspiegeln und musste lächeln.

"Ich bin dir so dankbar...." murmelte ich.

Er lächelte auch. Vorsichtig strich er mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

"Und? Was ist jetzt deine Antwort?"

"Kannst du dir das nicht denken?"

"Sag es mir trotzdem." bat er.

Ich lehnte mich in Tobios Hand, welche immer noch auf meiner Hand lag.

"Ich liebe dich."

Tobio begann breit zu grinsen und mir ging es nicht anders. Meine Wangen wurden heiß und es gab nur noch eine Sache, die ich mir wünschte.

"Tobio? Mach mal deine Augen zu, ja?" fragte ich.

Erst sah er mich verwirrt an, schloss dann aber seine Augen und wartete. Ich holte tief Luft, bevor ich mich nach vorne lehnte, um meine Lippen auf seine zu pressen.

Er war anders als seiner.... In diesem Kuss steckten viel mehr Emotionen, als wenn er mich geküsst hatte. Ich fühlte mich wirklich zum ersten Mal nach zwei Jahren wieder geborgen, wieder beschützt, wieder geliebt.

Erst war der Schwarzhaarige spürbar überrascht und versteifte sich, was mich leicht gegen seine Lippen kichern ließ. Dadurch löste ich den Kuss, blieb aber so nah an seinem Gesicht, dass sich unsere Nasen fast berührten.

"Ich hab dich überrascht~" grinste ich.

"Und wie du das hast!" grinste er zurück.

"Darf ich nochmal?"

Ohne eine Antwort zu geben, küsste er mich wieder. Ich krabbelte auf seinen Schoß und seufzte zufrieden auf. Es fühlte sich schon fast verboten gut an, diese rauen, warmen Lippen auf meinen zu spüren und welche Glücksgefühle sie dabei in mir hervor riefen. Kurz darauf mussten wir uns leider lösen und sahen uns an.

"Was sind wir jetzt?" fragte ich zaghaft.

"Was willst du denn, was wir sind~?" stellte Kageyama eine Gegenfrage.

"Ein Paar!" platzte es aus mir heraus und als ich merkte, was ich da gerade gesagt hatte, lief ich rot und an und versteckte mein Gesicht an seiner Schulter.

Der Schwarzhaarige lachte leicht.

"Ich will auch mit dir zusammen sein, Shoyo."

Ich sah ihn an und begann breit zu grinsen.

"Dann sind wir jetzt zusammen!" verkündete ich, verkreuzte meine Arme hinter seinem Nacken und zog ihn in einen weiteren Kuss.

"Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

-

Es war schließlich 22 Uhr, als wir den restlichen Heimweg antraten. Es war eiskalt, meine Ohren und meine Nase waren schon richtig abgefroren. Fröstelnd hauchte ich in meine Hände, um sie etwas zu wärmen. Da griff Tobio nach meiner einen Hand und steckte mit zu seiner in seine Jackentasche. Ich lächelte ihn an und so liefen wir zu mir nach Hause.

Da ich keinen Schlüssel mitgenommen hatte, klopfte ich, weil Natsu warscheinlich schon im Bett war, an die Tür. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis meine Mutter die Tür öffnete.

"Das ist aber spät bei euch geworden." meinte sie.

"Möchtest du die Nacht hier bleiben oder in der Kälte noch nach Hause laufen?" sagte sie dann an Kageyama gewand.

"Ich möchte keine Umstände machen!" wehrte dieser ab.

"Du kannst gerne hier schlafen!" quatschte ich dazwischen.

Der Schwarzhaarige sah mich mit einem Ist-das-wirklich-okay-für-dich-Blick an und ich nickte.

"Na gut. Ich sag dann kurz meinen Eltern Bescheid."

Kageyama POV.

Da meine Eltern nichts dagegen hatten, breiteten wir neben Shoyos Bett eine zweite Matratze aus, auf der ich schlafen konnte. Außerdem bekam ich ein Shirt von ihm, was ihm wohl zu groß war. Und es musste ihm sehr zu groß sein, da er mir tatsächlich passte! Gegen Mitternacht legten wir uns dann schlafen.

Ich wurde erst wieder durch ein leichtes Rütteln an meiner Schulter wach. Müde öffnete ich meine Augen und blickte Shoyo an, welcher vor mir hockte. Ein Blick auf seinen Wecker sagte mir, dass es zwei Uhr morgens war.

"Was gibt es denn?" fragte ich gähnend.

"Ich kann nicht schlafen.... Kannst du....also kannst du bei mir im Bett schlafen?" fragte er zaghaft.

Ich musste schmunzeln und stimmte zu. Glücklich krabbelte der Orangehaarige wieder unter seine Decke und ich legte mich neben ihn. Sofort kuschelte er sich an mich und steckte seine kalten Füße zwischen meine Waden.

"Gute Nacht, Sonnnenschein." murmelte ich, während wir beide einschliefen.

Fortsetzung folgt

Vertrau mir! |Kagehina|Where stories live. Discover now