Kapitel 2 Teil 9

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Mark: "Hast du Lust auf einen kleinen Umweg durch das Tianzifang-Viertel?"

Ich bin zwar müde, aber habe Lust, diesen Moment der Zweisamkeit zu verlängern.

Luna: "Ja, das kenne ich gar nicht, du wirst mich also führen müssen."

Mark: "Hier lang, Mademoiselle."

Wir schlendern durch die engen Straßen. Es ist schön.

Mark: "Ich wollte, das du diese Straßen siehst."

Luna: " Aha? Weshalb?"

Mark: "Naja, du hast mir von deinem Projekt mit der Fusion der Kulturen erzählt. Und hier sieht man, dass die Architektur eine Mischung aus westlichem und Asiatischem ist. Ich dachte mir, dass könnte dich vielleicht inspirieren."

Mark ist sehr aufmerksam. Er redet mit sanfter Stimme.

Luna: "Danke Mark. Ich begann schon fast an die Worte meines Großvaters zu glauben..."

Mark: "Welche Worte?"

Luna: "Naja, wie du weißt, ist meine Familie chinesisch. Mein Großvater ist vor langer zeit in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Er kommt aus einem kleinen Dorf mit dem Namen Guilin, seine Familie hat ein kleines Restaurant am Ufer des Flusses Li. Ich habe stets versucht, mich von der traditionellen Seite meiner Familie loszulösen."

Mark sagt nichts, sieht mich an und lässt mir die notwendige zeit zum reden.

Luna: "Daher war ich mir sicher, dass ich diese Gelegenheit nicht annehmen würde als ich hörte, dass die Stelle in Shanghai ist. Verstehst du, ich hatte den Eindruck da hinzugeraten, wovor ich eigentlich fliehe."

Ich bin etwas gerührt und schweige einen Moment. Ich bin es nicht gewohnt, so einfach über mich zu reden. Ich sehe Mark an. Er wirkt so ruhig, ich fühle mich ganz gelassen mit ihm. Ich habe den Eindruck, ihm alles sagen zu können.

Luna: "Am Abend nach dem Gespräch bei der Carter Corp hat mich mein Großvater angerufen. Für ihn war dieses Angebot ein Wink des Schicksals. Eine Gelegenheit, in meine Vergangenheit abzutauchen, zu meinen Wurzeln zu gehen. und seit ich über dieses Projekt nachdenke, wird mir klar, dass ich mich vielleicht gar nicht entscheiden muss..."

Mark: "Zwischen dem Leben als New Yorkerin und Chinesin."

Luna: " Ganz genau."

Ich halte vor einem Künstleratelier an, das mir wegen des modernen Erscheinungsbilds ins Auge sticht. Ich liebe dieses Viertel, in dem die orangefarbenen Lichtreflexe mit den Pflastersteinen spielen.

Mark: "Ein wenig wie dieses Gebäude...Du kannst das Beste aus beiden Kulturen in dir vereinen und wie der Künstler dieses Ateliers deine eigene Färbung einbringen."

Ich fühle mich so verstanden. Als würde zwischen uns eine Verbindung entstehen.

Luna: "Ich erinnere mich, dass du von einem Neuanfang erzählt hast."

Mark: "Das ist ein wenig kompliziert. Ich habe eine bewegte Vergangenheit. Natürlich ist da die Berufliche Seite. Ich wollte immer die Karriereleiter nach oben und arbeite hart dafür. Aber die Tatsache, so weit weg von New York zu sein... Ja, ich dachte an einen Neuanfang. Wie unsere künftigen Arbeitsräume, eine leere Seite, die ich mit allem füllen kann."

Ich denke an meine eigene Vergangenheit und mein Herz zieht sich zusammen.

Luna: "Ich kann es verstehen. Ein Neuanfang...Das könnte der Slogan für den Start der neuen Niederlassung sein."

Mark: "Mir gefällt diese Idee. Das würde potenzielle Auswanderer jedenfalls inspirieren..."

Luna: "...Ebenso wie die Chinesen vor Ort."

Mark: "Anscheinend geben wir ein gutes Team ab. Schade, dass nur einer von uns beiden bleiben kann.

Luna: "Wie war den deine Kindheit?"

Mark: "Oh, ich hatte eine recht normale Kindheit, liebevolle Eltern. Ich bin nicht gerade im Überfluss aufgewachsen, alles, was ich habe, habe ich meiner Arbeit zu verdanken."

Ich erkenne die Hotelfassade wenige Meter entfernt. Wir sind glücklich gelandet und gehen die letzten Schritt schweigend nebeneinander her. Es ist bald Zeit in unsere Jeweiligen Zimmer zu gehen...

Is it love? MarkWhere stories live. Discover now