Kapitel 9

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Arthurs P.o.V:
Vater und ich essen zu Abend und reden über belanglose Sachen und meine Gedanken sind immer noch bei Mera. Merlin hat uns zwar schon öfter bedient, aber er hat mir noch nicht gesagt, wie es ihr geht.
„Ich habe gehört, dass du einem völlig willkürlichen Mädchen das Zimmer neben deinem hast fertig machen lassen.", meint Vater plötzlich. Ich sehe in meinem Augenwinkel, dass Merlin das Gesicht verzieht, als hätte er gerade gemerkt, dass er vergessen hat, mir zu sagen wie es ihr geht.
„Das ist nicht ganz wahr.", korrigiere ich Vater.
„Ist sie etwa eine Prinzessin, von der ich nichts weiß?", fragt Vater scharf.
„Nein Vater, aber sie ist trotzdem nicht willkürlich."
„Das musst du mir erklären." Er lässt sein Besteck sinken und sieht mich abwartend an.
„Das Mädchen ist" Ich zögere kurz. Was sage ich ihm am besten? „Sir Gwaines Schwester.", kommt es einfach aus meinem Mund. Ich sehe, dass Merlin die Augen auf reißt.
„Ach wirklich? Und warum schläft sie in dem Zimmer neben deinem?" Gute Frage.
„Wenn ich die Frage beantworten dürfte, Mylord.", mischt sich Merlin plötzlich ein. Vater dreht sich zu ihm und bedeutet ihm, es ihm zu erklären.
„Das Mädchen hat sich weit über ihre Grenzen verausgabt und kann sich nur mit Fingerbewegungen verständigen. Gaius hat ihr strikte Ruhe vorgeschrieben und weder bei uns, noch bei Sir Gwaine ist ein freies Bett. Ich habe Sir Arthur nach einem freien Bett gefragt und er erzählte mir von dem Zimmer neben seinem. Es war eine äußert selbstlose, ehrenhafte Tat von Prinz Arthur dem Mädchen dieses Zimmer zu gewähren.", erklärt Merlin, ziemlich glaubwürdig. Vater schweigt kurz.
„Das Mädchen kann einem Leid tun. Die Entscheidung war in der Tat ehrenvoll Arthur. Pass nur auf, dass sie auch irgendwann wieder geht.", sagt er dann schließlich und ich bin äußerst erleichtert. Mera geht es zwar nicht gerade gut, aber sie darf sich jetzt ausruhen. Ich nicke Vater und Merlin dankend zu und wir essen zu Ende.

Meras P.o.V:
Entweder habe ich so tief geschlafen, dass die Stimme von den letzten Tagen kam nicht durch zu mir oder sie hat gemerkt, wie schwach und erschöpft ich war. Ich habe jeden Falls geschlafen wie ein Stein. Als ich jedoch dann man wach wurde, konnte ich all meine Körperteile bewegen. Sie taten nur unfassbar weh. Gerade als ich mich aufsetzten will, muss ich niesen. Nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals. Was soll das denn jetzt? Ich setzte mich aufrecht aufrecht hin und strecke mich einmal. Es fühlt sich am, als würde jeder meiner Knochen und Muskeln schmerzen. Trotzdem stehe ich auf. Als ich mich auf meine Füße stelle, breche ich fast vor Schmerzen zusammen, reiße mich jedoch wieder zusammen. Ich muss Merlin finden, damit er mir meine Sachen geben kann. Der Dummkopf hat meine nassen Sachen nämlich ausersehen mitgenommen gestern. Ich gucke einmal an mir runter und gucke ob das Kleid einigermaßen in Ordnung aussieht. Es sieht sogar eigentlich nach einem ganz normalen Alltagskleid und nicht nach einem Nachtkleid aus. Nicht einmal meine Schuhe hat Merlin hier gelassen. Als erstes gucke ich aus dem Fenster. Vielleicht kann ich ihn ja von hier sehen. Und tatsächlich kann ich Merlin gerade über den Hof laufen sehen. Ich schaffe es leider nicht schnell genug mein Fenster zu öffnen und nach ihm zu rufen, bevor er schon wieder weg ist. Er scheint zu Gaius gegangen zu sein. Bin ich nicht eigentlich nur wegen Gaius hier her gekommen? Ich gehe zu meiner Tür und mache sie auf. Alleine das fordert schon viel Kraft von mir. Jeden Schritt den ich tätige, schmerzt wie die Hölle auf Erden, aber ich setzte trotzdem einen Fuß vor den anderen.
„Ich wollte doch eigentlich nur etwas über meine Familie herausfinden und jetzt habe ich mich mit dem Prinzen und seinen Rittern angelegt, mein ganzer Körper tut weh und" Wie aufs Stichwort muss ich niesen. „Habe ich mich erkältet! Was soll das denn?", schimpfe ich leise vor mich hin, während ich mich darauf konzentrieren, dass ich nicht umkippe und den richtigen Weg finde. Ich frage auch noch ein paar Wächter und Diener nach dem Weg und alle sehen mich verwundert und neugierig an. Langsam aber sicher bahne ich mir meinen Weg durch Camelot, doch plötzlich höre ich, wie jemand meinen Namen ruft.
„Mera?" Oh nein, es ist der Prinz. Ich stelle mich so gerade hin, wie ich nur kann und drehe mich mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihm um. Er trägt wie immer seine Rüstung und sein Schwert am Gürtel. Mein Schwert! Wo ist mein Schwert? Bitte lass es Merlin haben. Das Schwert bedeutet mir genauso viel wie die Pfeile von Mordred.
„Was macht Ihr hier?", fragt Arthur mich. Ich probiere mir meine Schmerzen nicht anmerken zu lassen.
„Ich suche nach Merlin. Er hat meine Klamotten von Gestern und ich hoffe auch mein Schwert. Ich würde alles gerne wieder haben.", erkläre ich so entspannt und unauffällig wie möglich.
„Gaius hat gesagt, dass Ihr Ruhe braucht. Ihr solltet im  Bett liege und ruhen."
„Mir geht es jedoch ausgezeichnet. Ich fühle mich wunderbar.", lüge ich. Ich fühle mich, als wäre eine Herde Pferde über mich getrampelt, aber das braucht der Prinz doch nicht zu wissen.
„Seit Ihr euch da sicher?", fragt Arthur misstrauisch.
„Ich werde wohl wissen, wie es mir geht oder?", antworte ich leicht patzig, damit er mich endlich in Ruhe lässt.
„Ja natürlich. Entschuldigt. Ich bin übrigens auch auf der Suche nach Merlin. Ich kann Euch begleiten.", schlägt er vor und marschiert schon mit einem breiten Lächeln voraus.
„Nein!", halte ich ihn auf. Mit einem unschuldigen, aber irgendwie auch wissenden Ausdruck, dreht Arthur sich wieder um. Ich mag den Gesichtsausdruck nicht. „Wenn ich Merlin gefunden habe, kann ich ihn ja zu euch schicken.", schlage ich vor. Ich gehe lieber durch Feuer, als Prinz Arthur Recht zu geben. Der ist sowieso schon so arrogant, da braucht er nicht noch einen Zuspruch dafür.
„Oh nein. Ich komme mit. Dann kann ich auch noch mit Gaius sprechen.", erwidert Arthur dumm grinsend. Ich kann ich echt nicht ausstehen! Jedoch weiß ich auch, dass es nicht mehr weit bis zu Gaius Gemächern sind, also beiße ich die Zähne zusammen und zwinge mich dazu, dass ich so normal wie möglich auftrete und gehe. Keine Schmerzen ansehen lassen. Keine Schmerzen anmerken lassen. Keine Schmerzen anmerken lassen! Sage ich mir immer und immer wieder in Gedanken. Ich denke, ich sehe sogar ziemlich normal aus und ich gehe an Arthur vorbei. Sein dummes Grinsen verschwindet. Ich muss ziemlich normal aussehen. Innerlich mache ich Luftsprünge, da ich es Arthur gezeigt habe. Gemeinsam gehen wir zu Gaius und ich klopfe nett an die Tür. Gaius Stimme lässt uns herein und Arthur öffnet mir die Tür. Ich trete in Gaius Gemächer und als der sich umdreht, starrt er mich an, als wäre ich ein Geist.
„Gaius?", frage ich vorsichtig.
„Was macht Ihr hier, Mera?", fragt er barsch. „Ihr sollt euch doch ausruhen.", schimpft er.
„Mir geht es aber schon besser.", erkläre ich schlecht.
„Gaius, wo ist Merlin?", mischt Arthur sich ein. Erst jetzt Schein Gaius ihn zu bemerken.
„Entschuldigt Sir. Er ist im Hof und holt Wasser für mich. Er müsste gleich wieder zurück sein.", erzählt Gaius.
„Gut. Denn der hat meine Kleidung mitgenommen und ich würde sie und mein Schwert gerne wieder haben.", erkläre ich. Wie lange ich wohl gebraucht habe um hier runter zu kommen?
„Wollt Ihr euch nicht hinsetzten?", fragt Arthur zu scheinheilig.
„Nein. Mir geht es gut.", presse ich heraus. Ich habe die Angst, dass wenn ich mich einmal hinsetzte, dass ich dann nicht wieder aufstehe. Es herrscht peinlich berührte Stille, bis Arthur das Wort wieder ergreift.
„Ich gehe Merlin mal entgegen.", erklärt er und verschwindet aus der Tür. Sobald er raus ist, lasse ich all die Luft, die ich angehalten habe, damit der Schmerz nicht so groß ist, aus.
„Warum tuen Sie sich das an?", fragt Gaius wissend.
„Ich gebe doch nicht Prinz Arthur Recht, damit er damit seine Arroganz noch weiter in die Höhe treiben kann.", führe ich meine Gedanken aus und stütze mich auf einen der Stühle.
„Ihr müsst euch wie in der Hölle fühlen.", beschreibt Gaius meine Schmerzen ziemlich genau. Ich nicke.
„Ich brauche aber meine Klamotten und ganz wichtig mein Schwert zurück." Jedes Wort schmerzt, aber ich komme inzwischen damit klar, glaube ich.
„Was liegt Euch so an diesem Schwert, dass ihr euch den ganzen Weg hier runter quält?" Gaius geleitet mich zu dem Krankenbett auf welchem er eigentlich schläft.
„Es ist das einzige, was ich von meinen Eltern noch habe." Meine Eltern! Mit genau ihm wollte ich doch über sie reden.
„Wer waren deine Eltern?", fragt Gaius, während er irgendetwas zusammen mischt.
Dragornliba, Hithnormu oder Nidragerl.", flüstere ich, aber Gaius hat mich gehört und dreht sich so schnell um, als hätte ich ihn erschreckt.

Merlins Anderes Geheimnis ff (ABGEBROCHEN)!!!!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt