Emotionen

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Fassungslos stand Thranduil in seinem leichtem Gewand vor den kopflosen Blut verschmierten Reitern. Seine Lust darauf Zärtlichkeiten mit Nerwen auszutauschen, ist in diesem Augenblick verflogen. 

"Schafft die Leichen von den Pferden herunter...und wascht ihnen dann den ganzen Dreck aus dem Fell.", befahl Thranduil trocken.

"Ja wohl, mein Herr.", antwortete einer der Stallknechte, welche sich widerwillig an die Arbeit begaben. Keine schöne Aufgabe für eine angenehm warme Frühlingsnacht, die erste warme für dieses Jahr.

Thranduil begab sich zurück in die geschützten Hallen begleitet von seinen Generälen und Offizieren. 

"Was habt ihr nun vor?", fragte ihn Laos. Thranduil überlegte kurz.

"Macht euch bereit. Wir reiten raus.", antwortete der König entschlossen und bog in den Korridor ab, auf dem Weg zu seinem Schlafgemach.

"Jetzt, sofort? Heute Nacht.", der rothaarige Elb sah den König etwas verwundert an.

Thranduil verdrehte genervt die Augen. "Nein Laos, ich meine den Mittwoch morgen in drei Wochen."

Der 2. Offizier verstand, dass der König diese Antwort wohl nicht ernst meinte. Er nickte Stumm und entfernte sich von dem etwas gestresstem Thranduil. Dieser bemerkte, dass sein Schädel hämmerte und dröhnte. So ein Stress setzte seiner Gesundheit immer sehr zu.

Sich die Stirn massierend öffnete Thranduil die Tür zu seinem Gemach. Nerwen lag immer noch halb begleitet in dem großen Bett. Etwas mitleidig sah sie Thranduil an. "Was ist passiert?", fragte sie und strich ihm sanft über den Rücken, während sich der Elb aufs Bett fallen ließ.

"Es ist besser, wenn du es nicht weißt.", sagte der König, der gerade dabei war sich wieder zu entkleiden.

Nerwen lächelte milde. Thranduil behandelte sie immer so über vorsichtig. "Du musst mir nichts verschweigen... ich bin schon groß, weißt du." Sie lachte und tatsächlich musste Thranduil auch ein wenig schmunzeln.

"Ich weiß.", Thranduil seufzte. "Meine Wachen sind wieder zurück gekommen."

"Das ist doch gut, oder nicht?", fragte Nerwen mit einem hoffnungsvollem Gesichtsausdruck.

Thranduil wurde still: "Wären sie in ganzen Stücken wieder gekommen, dann ja."

"Was?", Nerwen schien beängstigt. "Und jetzt?" Nerwen hatte wirklich Angst, dies bemerkte auch Thranduil. Beschützend nahm er sie in seine Arme und strich ihr sanft über die blonden Wellen.

"Deshalb wollte ich es dir nicht sagen, weil ich wusste, dass es dich beunruhigen würde.", Thranduil schüttelte lächelnd den Kopf. Manchmal war sie wirklich ein kleines Mädchen was man beschützen musste. "Vor allem, weil ich jetzt weg muss."

Ruckartig hob Nerwen ihren Kopf und sah Thranduil entgeistert an. "Du kannst nicht schon wieder weg gehen.", kleine Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie musste wirklich unfassbare Angst haben. Sie fürchtete sich vor etwas. "Dann nimm mich bitte mit, damit ich nicht alleine bin." Stark kämpfte sie gegen ihre Tränen an.

Thranduil schüttelte sanft mit dem Kopf, zärtlich griff er nach ihrem Kiefer und umschloss diesen  mit seinen weichen Händen. Er legte seine Stirn an ihre. "Hab keine Angst. Es wird jemand bei dir bleiben." Das Gefühl von Schuld machte sich in Thranduil breit. Die Schuld daran, dass Nerwen Angst haben musste.

"Aber..", widersprach ihm Nerwen. Doch der König stoppte sie indem er seine Lippen auf ihre legte. Er verwickelte Nerwen in einen langen intensiven und feurigen Kuss. Seine Zunge umspielte ihre perfekt und der König dominierte die junge Elbin. Zärtlich griff Thranduil nach Nerwens Hüften und zog ihren Körper auf seine Mitte. Sie keuchte auf, als sie die Gelegenheit hatte kurz nach Luft zu schnappen.

"..Aber ich fühle mich bei niemandem außer dir sicher.", sprach Nerwen traurig. Fassungslos sah Thranduil sie an. Jetzt wurde auch er emotional. Das war eines der schönsten Dinge, die sie je hätte zu ihm sagen können. Es hörte sich wie ich liebe dich  in seinen Ohren an.

"Sag das nochmal.", bat sie Thranduil wehmütig und sah ihr tief in die blauen Augen.

"Ich fühle mich bei dir sicher, nur bei dir.", sagte sie mit verführerischer Stimme und zog Thranduil zurück ins Bett...

I see it in your eyes (Thranduil ff)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant