❁ 43 ❁

1.5K 219 329
                                    

"Willst du mir von ihr erzählen?" 3048 Words

Harry's POV

Mit Louis hier unterm Sternenhimmel zu sitzen, war alles, was ich mir den ganzen Tag gewünscht hatte. Obwohl ich auch nach dem Krankenhaus noch gute Laune hatte und sogar von meiner Mum darauf angesprochen worden war, war dies kein Vergleich. Es war seltsam, so zu fühlen, da ich das bei Olivia nie hatte. Ich habe sie nicht vermisst, wenn sie nicht da war und konnte es kaum abwarten, bis sie zurück kommt. Vielleicht war dies tatsächlich der Unterschied. Ich fühlte mich einfach gut, wenn Louis bei mir war. Es schien so, als könnte er alle bösen Gedanken von mir fern halten und sie würden nicht zu mir durchdringen.

Mit seiner Hand in meiner, schauten wir ein wenig länger in die Sterne, bis er mir so irgendwann zu weit weg war und ich ihn zu mir zog. Kichernd ließ er sich auf meinem Schoss nieder und ich warf die Decke über uns, die neben mir lag, während er sich in meine Brust fallen ließ und wieder meine Hand in seine nahm. Mein Blick lag konstant auf ihm, als er hingebungsvoll meine Finger entlang strich und ab und zu einen Kuss auf meinen Handrücken drückte, bis er plötzlich an meinem rechten Ringfinger hingen blieb. Dieser trug noch den Ehering und er hielt für einen Moment inne, ehe er diesen ebenfalls lang fuhr und meine Hand danach ein Stück näher zog.

"Ich fühle mich seltsam..", sagte Louis dann plötzlich leiser, den Blick weiterhin auf meine Hand gerichtet, "wenn ich mit dir und ihr in einem Raum bin. Es fühlt sich einfach unangenehm an, weil ich Angst habe, mich zu verraten und das sie vielleicht etwas mitkriegt, auch, wenn das unwahrscheinlich ist."

Mein Herz wurde ganz schwer, als ich die Unsicherheit in seiner Stimme mitbekam. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe, ehe ich einmal tief durchatmete und meine Arme etwas fester um ihn schloss, bevor ich mir meine Worte im Kopf zurecht legte. Ein leichter Wind fegte über den Balkon und ließ seine Haare ein wenig fliegen, woraufhin diese mich leicht kitzelten und mich trotzdem der komischen Situation, ein Lächeln überkam. Mir fiel ein, dass Louis zwar wusste, dass ich noch nie verliebt gewesen war, aber die Sache mit Olivia und mir nicht kannte.

"Es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass du dich auf der Arbeit unwohl fühlst", gab ich also zuerst zurück und seufzte, als ich die nächsten Sätze gegen seine Schläfe flüsterte. "Vielleicht sollte ich erstmal nur dort sein, wenn du nicht da bist. Für mich war es auch etwas seltsam, muss ich zugeben."

Er nickte vorsichtig, ehe er sich näher gegen mich lehnte.

"Ich habe auch mit Liam gesprochen. Heute, bevor ich hergefahren bin", erzählte er dann weiter und so stellte ich meinen Gedanken noch ein wenig zurück.

"Er wird wohl nicht begeistert gewesen sein", stellte ich fest und Louis schüttelte den Kopf, bevor er ihn hin und her wiegte und dann seufzte. Ein kleines Lächeln fand jedoch auch den Platz auf sein Gesicht, was mich ein wenig beruhigte.

"Er will, dass ich glücklich bin und meinte, er sieht sich nicht in der Position, uns zu verurteilen. Auch, wenn er es nicht versteht."

Nun war es an mir, zu nicken. Mir war natürlich immer aufgefallen, dass Liam mich nicht besonders leiden konnte und vor allem für Außenstehende, muss das was ich tue, wie der größte Verrat aussehen. Zumindest, wenn man sich nicht näher mit dem Thema beschäftigte. Ich konnte auch um meine Frau trauern, die meine beste Freundin war, wenn ich sie nicht liebte. Immerhin stellte sie trotzdem einen großen Teil in meinem Leben da und ich hatte viele Jahre mit ihr geteilt, auch, wenn diese nicht einmal ansatzweise so intensiv gewesen waren, wie die wenigen Tage, die ich mit Louis verbracht hatte.

"Ich würde mich natürlich freuen, wenn er mich irgendwann nicht mehr so böse ansieht, aber ich kann es ihm auch nicht verübeln. Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann hätte ich vielleicht ähnliche Gedanken."

Primrose Path | L.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt