9. Krimineller

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~Lieber Faust in's Gesicht, als ein Stich in den Bauch~

"Uhhh, mit wem triffst du dich denn heute, etwa mit Chris", seuselte Sahra, als ich neu eingekleidet die Treppen hinunter kam. Ich trug einen bighen Carco-Rock, ein schwarzes eng anliegendes Oberteil mit Rollkragen, welches mein Oberkörper stark betonte und weise nike air force. Um meinen Hals trug ich einige Halskette aus Silber. "Nein nicht, mit Chris...Mit einem guten Freund", meinte ich zu ihr mit einem Lächeln auf den Lippen und griff nach meinem Portemonnaie, welches schon sehnsüchtig auf der Küchenzeile wartete.

Ich drehte mich um und checkte mich noch einmal im Spiegel. Meine gelockten Haare, waren zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, nur vereinzelte Strähnen hingen mir über das Gesicht. Ich hatte mir ein wenig die Wimpern getuscht, so kamen meine blauen Augen gut zur Geltung. "Und was werdet ihr beide unternehmen", hackte Sahra nach und trank darauf aus ihrer Tasse. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Mal sehen, vielleicht schlendern wir ein wenig durch die Stadt", antwortete ich ihr ein wenig unschlüssig und richtete ein Strähne.

Jack war es, der mich am Abend davor fragte, ob ich Lust hätte, heute etwas mit ihm zu unternehmen. Ich hatte den ganzen Tag nicht zu tun und Chris war beim Training. Sogar Max war damit beschäftigt, sein neues Album fertig zu stellen, also sagte ich zu. "Na dann, viel Spaß euch", wünschte mir meine Ziehmutter, als ich gerade im Begriff war, das Haus zu verlassen. Mit einem Lächeln auf dem Lippen und einem Nicken bedankte ich mich bei ihr, bis ich nach draußen ging. Mein Grinsen schwand nicht, als der Junge man mir ins Blickfeld fiel.

Etwas unsicher legte ich den Kopf schief, als mir sein Fortbewegungsmittel auffiel. "Was ist", fragte er und verzog verwirrt das Gesicht. Ich sah an mir herab und antwortete: "naja...hätte ich gewusst, mit was du mich abholst, hätte ich vielleicht was anderes angezogen!" Mit dem Zeigefinger wieß ich auf sein Motorrad, gegen welches er mit dem Rücken lehnte. Ich trat näher zu ihm und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ach was", meinte er belustigt und verdrehte die Augen, "du sitzt hinter mir, da wird dir schon keiner etwas abgucken!" Ohne Vorwarnung, griff Jack nach meinem Handgelenk und zog mich zu sich auf sein Bike.

Ich nahm platzt und griff nach dem Helm den er mir nach hinten hielt. "Bereit", fragte Jack, als ich den Helm auf dem trug und startete den Motor. Ihm schien mein stumpfes Kopfnicken aufgefallen zu sein, da unter mir plötzlich der Reifen quietschte und Staub aufwirbelte. Ich krallte mich in seine Lederjacke, um einen Sturz nach hinten zu verhindern.

Nach nicht mehr als 10 Minuten kamen wir endlich in der Stadt an. Jack hielt sein Bike am Rand der stark befahren Straße und stellte den Motor ab. Nachdem wir abgestiegen waren, streckte ich meinen Körper einmal kräftig. Dann griff Jack nach meinem Handgelenk und zerrte mich Richtung Stadtinnere. Die vielen Menschen wirkten wie eine Herde Zombies, auf der Suche nach Frischfleisch. Hier und da, waren einige Kinder, die sich lachend an uns vorbei trägten. Jetzt wusste ich, warum ich so selten am Wochenende in die Stadt ging.

Die Begegnung mit solchen rücksichtslosen Menschen, ging mir dermaßen auf den Keks, dass sofort meine Laune sank. Das schien auch Jack zu merken, der sofort auf ein kleines Café zusteuerte. Wir setzen uns an einen kleinen runden Tisch im Außenbereich. Außer mir und Jack, war nur ein altes Ehepaar ,Anfang sechzig, einige Tische weiter, hier. Eine junge blondhaarige Bedienung kam auf uns zu und fing an, Jack schöne Augen zu machen. Sie klimperte mit ihren Wimpern, streckte ihm ihren tiefen Ausschnitt entgegen und versuchte mit smalltalk zu führen.

Doch als sie merkte, dass mein Gegenüber sich kein Stück für sie interessiere, ließ sie es sein und nahm unsere Bestellung auf. "Da scheint wohl jemand auf dich zu stehen", meinte ich mit einem breiten Grinsen, als die Bedienung verschwunden war und wackelte allessagent mit den Augenbrauen. Jack, welcher mit verschränkten Armen, mir gegenüber saß, rückte seine dunkle Sonnenbrille zurecht. "Die ist überhaupt nicht mein Typ gewesen", meinte er und verzog dabei undefinierbar das Gesicht. Ich lehnte mich vor und fragte neugierig: "Aha, und was ist dein Typ?!"

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⏰ Last updated: Apr 17, 2023 ⏰

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Team Loyal 3 - Tiefschwarz Where stories live. Discover now