Hunt me down ⋄ ᴅʀᴇᴀᴍ x ʀᴇᴀᴅᴇʀ ✔︎

6. Ziel Gefunden

"Oh wow, das ist etwas!", sagte Bad fasziniert während er die Spur etwas genauer ansah.

Sapnap stemmte empört seine Hände in die Hüfte und schnaufte: "Etwas!? Das ist mehr als ihr drei zusammen in 3 Stunden herausgefunden habt!". "Pff du weißt doch noch nicht einmal was wir gemacht haben", verteidigte ich uns.

"Ey, könntet ihr jetzt endlich mal mit diesem Streiten aufhören! Das ist ja kaum auszuhalten", funkte uns George dazwischen. Gereizt schauten ich und Sapnap gleichzeitig zu George, der abwartend mit dem Fuß auf dem Boden herumtippte. "Was?", fragte Sapnap immer noch angriffslustig. George blieb uneinbedruckt auf der Stelle stehen und verschrenkte seine Arme: "Entschuldigt euch. Jetzt!". Der Befehlston in seiner Stimme hörte sich bedrohlich an und da wir keinem unnötigen Streit in der Gruppe haben wollten, gaben ich und Sapnap (wenn auch wiederwillig) uns die Hand.

Als wir unsere Hände wieder voneinander lösten, schien der Braunhaarige neben uns immer noch nicht zufrieden zu sein, denn die Arme waren immer noch verschrenkt und der Fuß tippte immernoch im der gleichen Geschwindigkeit, abwartend auf dem Boden herum. Er schob sogar extra seine weiße Brille nach oben, womit seine Augen freigelegt wurden. Die braunen Iriden durchstachen einen gefühlt. George sah definitiv genervt aus.

"Och komm schon. Was sollen wir denn noch machen? Wir haben uns doch die Hand gegeben!", fragte ich etwas angespannt durch die Situation. Sapnap schien die gleiche Frage zu haben, denn er schaute George mit dem gleichen Blick den ich hatte, an.

George seufzte: "Ihr sollt euch auch mit Worten entschuldigen. Hände schütteln kann man auch die ganze Zeit machen". "Ernsthaft!?", fragte Sapnap, der mittlerweile noch angepisster als zuvor klang. Der Braunhaarige im blauen T-Shirt antwortete nicht, sondern tippte einfach weiter mit dem Fuß auf den Boden herum.

Sapnap und ich seufzten gleichzeitig.

"Entschuldige Sapnap, dass ich dich vorhin so angekeift habe", entschuldigte ich mich letzendlich bei ihm. Es klang jedoch nicht sehr motiviert, was aber keine Probleme aufbringen sollte. Ich hatte mich wenigstens entschuldigt

Der Schwarzhaarige der sich netterweise auch zu mir gedreht hatte und mich somit auch anschaute, sagte so gut wie das gleiche, bloß mit meinem Namen. Synchron blickten ich und Sapnap zu George herüber, nur um ein neckendes Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen. Im gleichen Moment zog er sich wieder seine Brille an.
"Geht doch! So schwer war es nun auch wieder nicht", sagte er, diesmal aber deutlich motivierter als vorher.

Ich verdrehte meine Augen, konnte mir aber ein leises Lachen nicht verkneifen. Sapnap boxte ihn spielerisch gegen den Arm, wobei er auch ein Lächeln auf den Lippen trug. Die Luft zwischen uns hatte sich wieder entspannt und es war direkt wieder angenehmer, sich in dieser Gruppe zu befinden.

"Hey! George, Sapnap, Y/n! Die Spur geht hier weiter, kommt mal her!", rief Bad voller Aufregung zu uns herüber. Er befand sich etwas weiter weg von der üblichen Spur und zeigte wie wild auf etwas auf dem Fußboden. Mit schnellen Schritten liefen wir zu ihm herüber. Wir umkreisten ihn von hinten, um ebenfalls auf die neuen Spuren gucken zu können.

Es war so gut wie der gleiche Fußabdruck wie davor nur ebenhalt an einer anderen Stelle. Ich klopfte Bad auf die Schulter: "Gut gemacht!".
Er grinste mich an und schaute daraufhin wieder geradeaus. Weitere Fußabdrücke waren dort zu sehen wo der Braunhaarige im schwarzen Hoodie hinblickte, was uns automatisch der Spur folgen ließ.

Jedesmal wenn wir für eine längere Zeit keinen Abdruck fanden, freuten wir uns umso mehr, wenn wir die Fährte wieder aufnehmen konnten. Es war wie eine Schnitzeljagd, bloß etwas ernster.

Nachdem wir nun einige Zeit lang den Fußspuren des Speedrunners gefolgt waren, bemerkte ich gleichzeitig wie der Himmel immer mehr zu sehen war. Es war im Gegensatz zu vorher, wo wir uns so gut wie in der Mitte des Waldes befanden, so viel heller. Nun, wo alles etwas offener wurde, konnte man die große Sonne und die gut verteilten Wolken erkennen.

Mein Blick blieb etwas länger an der Sonne hängen, wobei ich meine Augen wegen der Helligkeit ziemlich zukneifen musste. So wie sie momentan stand, wäre es so Nachmittags oder auch richtung Abends. Es war auf jedenfall spät am Tag, dass war mir klar.

Ich ließ mich einfach von meinen Teammitgliedern leiten, während ich meine Gedanken weiterführte.
Wenn es wirklich schon so spät ist, würde es ja bald Nacht werden. Eventuell ist es etwas weit hergeholt, aber was passiert in der Nacht hier? Hier jetzt am Tag ist es friedlicher als alles andere. Man hörte Vögel fröhlich herumzwitschern und wenn man Glück hatte, rannten dir ebenfalls einige Wildtiere wie zum Beispiel ein Fuchs oder eine Wildkatze über den Weg. Es war idyllisch und lebhaft, was eine angenehme Stimmung verbreitete.

Doch was wenn es Nacht wird?
Ich konnte mir noch nicht einmal Spekulationen machen, weil ich so planlos war. Weil ich so wenig über die Welt hier wusste. Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen müssen. Im Moment konnte ich nichts machen, dass war mir klar.

Bevor ich weiter denken konnte, wurde ich von zwei Händen an den Schultern gepackt und festgehalten. Mein Herz fing automatisch an zu Rasen, wobei ich gleichzeitig schnappisch einatmete und augenblicklich nach hinten schaute. Dort wo mich die Hände aus gepackt hatten. Es war Bad, der mich an Ort und Stelle hielt. "Warum hast du da-", wollte ich mit etwas genervter Stimme fragen, als ich durch ein 'sshhh' von dem Braunhaarigen mit den schwarzen Hörnern unterbrochen wurde. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und guckte ihn fragend an.

Er zeigte mit dem Arm auf etwas an der Seite und flüsterte mir eine Antwort zu: "Dort drüben, sieh mal". Mein Kopf drehte sich in die Richtung, in die Bads Hand zeigte, woraufhin mir der neongrüne Stoff sofort auffiel.

Meine Augen weiteten sich und wie automatisch bückte ich mich etwas, um nicht direkt aufzufallen. Ohne meinen Blick abzuwenden, fing ich an zurück zu Flüstern: "Als ob er da einfach auf freiem Feld so herum steht!?". "Jaja so klug kann er dann ja doch nicht sein~", antwortete Sapnap mit einem fröhlichen Unterton. Er amüsierte sich sichtlich über den scheinlichen Fehler des Speedrunners. Ich verdrehte meine Augen und versuchte durch das zusammenkneifen meiner Augen, die Person besser erkennen zu können.

Irgendetwas stand neben ihm und er schien auch damit zu interagieren.

"Hey davorne in der Nähe von dem Typen sind Büsche! Da passen bestimmt mindestens zwei Leute hinter!", flüsterte George aufgeregt. Im Augenwinkel sah ich wie Bad sich zu George drehte: "Gut beobachtet! Zwei können dann also dorthin gehen und herausfinden was er da veranstaltet und die anderen beiden bleiben hier, als Backup oder so".

Alle drei nickten. Jetzt blieb die Frage; wer zu den Büschen gehen sollte. Sicherlich hatte sich jeder die Frage schon im Kopf gestellt, woraufhin jedes einzelne Augenpaar wechselweise zu eines der jeweils anderen wanderte.

Ich hob meine Hand und lächelte leicht, während ich mich flüsternd erklärte: "Ich würde gehen, aber definitiv nicht alleine". Nach kurzer Stille fing George an zu reden: "Wenn kein anderer will, dann geh ich mit dir!". "Super", gab Bad einen Kommentar noch dazu, "seid aber vorsichtig!". Der Braunhaarige mit dem blauen T-shirt und ich nickten gleichzeitig.

"Dann kusch kusch!", kuschte Sapnap während er seine Hände in unsere Richtung wedelte. Ich warf ihm einen komischen Blick zu, ehe ich mich mit George im Schlepptau zu den Büschen hinüber schlich.

Der Typ mit dem neongrünen Hoodie hatte sich mit dem Rücken zu uns gedreht und schien immer noch mit etwas beschäftigt zu sein.

Ich ging voran und achtete stark darauf, dass ich jar nicht ein zu lautes Geräusch von mir gab. George schien es hinter mir genauso zu ergehen, denn man konnte nur das leise etwas schnappige Atmen von ihm hören. Höchstwahrscheinlich raste sein Herz genauso schnell wie meins. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht einmal wieso ich so aufgeregt war. (A/n: Eventuell ist es der Fakt, dass du gerade deinem Feind auf der Spur bist und du jeden Moment von ihm angegriffen werden könntest 🙄)

Mittlerweile waren wir an dem semigroßen Busch angekommen.
Gleichzeitig setzten wir uns nebeneinander hin und schauten direkt zu dem Speedrunner hinüber. Er hatte sich immer noch weggedreht, woraufhin ich mir fragend meine Augenbrauen zusammen zog. Was machte er da die ganze Zeit? Hatte er uns schon bemerkt und wartete jetzt einfach nur noch auf unseren Zugriff, damit wir in seine Falle laufen? Oder ergab er sich einfach...

Ich schüttelte meinen Kopf leicht. Wir waren in Überzahl und er war unbewaffnet. Zumindest würde man die Waffe (die er höchstwahrscheinlich nicht hatte) sehen können, was man im diesen Moment nicht tat. Und aufgeben würde man nicht so leicht... oder?

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