Prolog

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Itadori mochte das Meer. Es war einerseits wild und ungestüm, konnte alles und jeden mit sich reißen und andererseits war es freundlich und still, spiegelte die Welt um sich herum wider und wirkte dabei fast schon unschuldig und sanft.

Die Wellen beruhigten ihn und er verband schöne Erinnerungen mit diesem Ort, hatte er doch hier das erstmal wieder das Gefühl gehabt angekommen zu sein und eine neue Familie gefunden zu haben.

»Yuji... wir müssen langsam los«.

Die Worte seines Senseis scheinen von weit weg zu kommen, holen ihn nach und nach in die Realität zurück und bewegen ihn schließlich dazu sich langsam zu erheben. Er klopft sich den Sand von seiner Kleidung und wirft seinen letzten Blick auf die schäumenden Wellen, die ans Ufer schwappen und dabei dunkle Muster im nassen Sand hinterlassen.

»Ich habe etwas Angst...« entkommt es Itadori auf einmal und er wendet seinen Blick von den Weiten des Meeres ab, um zu Gojo zu schauen.

Auf seinem sonst so fröhlichen Gesicht liegt nur ein schwaches Lächeln und seine Augen glitzern Itadori im hellen Licht der Sonne entgegen. Er hat sie heute nicht verdeckt, schon seit sie aufgebrochen waren, fast so als wollte er Itadori damit zeigen, dass er nichts vor ihm verbergen würde. Dabei wusste dieser auch so, dass Gojo immer offen und ehrlich zu ihm gewesen ist.

Diese fast schon ernste Miene passt so gar nicht zu seinem Sensei und in Itadori baut sich das Bedürfnis auf ihn irgendwie zum Lachen zu bringen. Leider war ihm selbst auch nicht wirklich zum Lachen zumute. Und nachdem ihm diese einfachen und doch unglaublich ehrlichen Worte entkommen waren, glaubt er zu sehen, wie sich Gojos Augen minimal weiten bevor sich sein Körper in Bewegung setzt, er einen Schritt auf Itadori zugeht und ihn in seine Arme zieht. Zärtlich, fast schon vorsichtig wird er von ihnen umschlossen und an Gojos warmen Körper gedrückt.

»Keine Sorge, ich bleibe bei dir« hört er Gojos beruhigende Stimme dicht an seinem Ohr. »Wie versprochen«.

Itadoris Finger krallen sich in die dunkle Kleidung und für einen kurzen Moment schmiegt er sich fester in die starken Arme bevor er sich fast schon abrupt von ihnen löst und sich verstohlen mit dem Ärmel über die Augen wischt.

»Danke, Sensei« sagt er mit einem breiten Lächeln und strahlt ihn an.

Gojos Blick wird sanfter und sein Lächeln ebenso breit wie das von Itadori, während er seinen Arm nach ihm ausstreckt und ihm mit seiner großen Hand den Kopf tätschelt. Der Junge kneift etwas die Augen zusammen und lässt sich seine Haare durchstrubbeln.

»Danke? Wofür?« fragt Gojo nach. »Ich habe zu danken, Yuji«.

»Für alles« antwortet Itadori nur lächelnd bevor er seine Schultern strafft und seinen Sensei mit entschlossenen Blick entgegen sieht.

»Also gut, packen wir es an!«

Momentaufnahmen [Jujutsu Kaisen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt