Familie

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・Heute・

Gähnend betritt Megumi sein Zimmer und kratzt sich dabei etwas am Hinterkopf. Den ganzen Vormittag war er unterwegs gewesen und hatte zusammen mit Nanami einige Flüche ausgetrieben. Dementsprechend müde fühlt er sich auch, doch gerade als er sich auf das Bett werfen will, um sich eine kleine Pause zu gönnen, bemerkt er einen Briefumschlag auf dem sein Name geschrieben steht. Verwundert greift er danach und zieht ein beschriebenes Blatt Papier hervor.

Hey Megumi,
wie du weißt, bin ich echt schlecht in Worten und so ein Zeug. Deswegen habe ich es mir einfach gemacht und ein paar Bilder ausgedruckt. Diese Tage mit euch waren echt mega cool und ich hoffe, du erinnerst dich genauso gut wie ich an diese Momente.

Ja... und sonst kann ich eigentlich nur eines sagen: Danke.

Dafür, dass du mein Freund warst.
Dafür, dass ich immer auf dich zählen konnte.
Dafür, dass du zu meiner neuen Familie gehört hast.

Die Zeit mit dir und den anderen war echt der Hammer und ich bereue keine meiner Entscheidungen. Und hey, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns im nächsten Leben wiedersehen und da werde ich dir ganz sicher genauso sehr auf die Nerven gehen, versprochen!

Bis dahin, pass auf unsere Familie auf. Ich zähl auf dich, Megumi!
– Yuji

Ungläubig starrt Megumi auf die geschriebenen Zeilen, versuchte die Worte zu verstehen bevor er hektisch die Bilder aus dem Umschlag fischt, von denen Itadori geschrieben hat. Auf jeden von ihnen sind Nobara und er zu sehen. Es sind nur vier Stück: Eines vom Neujahrsfest, eines das sie zusammen am Meer zeigt, eines von dem Ausflug nach Tokyo, der gerade mal ein paar Tage her war und das letzte war von gestern, wo sie gemeinsam draußen gesessen hatten und...

Das Bild von dem gemeinsamen Picknick lässt ihn hart schlucken. Seine Hand ballt sich zu einer Faust zusammen und er spürt wie sich sein Herz schmerzlich zusammenzieht und sein Magen ganz flau wird.

Hat er es da schon gewusst? Das heute der Tag war?

»Das ist ein Scherz...« murmelt er leise.

Ja, genau wie damals... sicher nur irgendeine dumme Idee. Wahrscheinlich hat er irgendwas mit Satoru ausgeheckt, um sie zu verarschen.

Wieder fällt sein Blick auf die krakligen Zeilen und während er verzweifelt nach Hinweisen für einen sehr üblen Scherz sucht, scheint er tief in seinem Inneren bereits zu wissen, dass es sich hierbei um die knallharte Realität handelte, denn nach und nach verschwimmt seine Sicht, Tränen sammeln sich in seinen Augen und suchen sich schon bald ihren unaufhaltsamen Weg über seine Wangen.

»Nein...« haucht er und klammert sich fester an das dünne Blatt Papier, welches nach und nach von Tränen durchnässt wird.

»Dieser Idiot!«.

Ein Ruck geht durch seinen Körper, die Bilder fallen aus seiner Hand, wirbeln in der Luft durcheinander und kommen erst dann auf dem Boden zum liegen als Megumi schon lange aus seinem Zimmer gestürmt war.

Momentaufnahmen [Jujutsu Kaisen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt