Kapitel 20 Zuhause

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Der Ignis Stamm hatte seinen Sitz direkt IN einem Vulkan. Die Wände bestanden aus flüssiger Magma. Alle außer Garmon wirkten ausgesprochen beunruhigt und sahen immer wieder ängstlich zu den flüssigen Wänden. Er führte sie bis zu einem großen, wirklich großen Saal, der beleuchtet von all dem Feuer war.

"Garmon!", rief ein alter Mann, mit lange weißen Haaren und orangener Haut.  "Schön, dass du wieder hier bist, mein Sohn."

"Hallo Vater," sagte Garmon kühl und verschränkte die Arme. "Wir müssen reden." Die Miene des Alten verdüsterte sich schlagartig.

"Allerdings, das müssen wir. Uns hat eben Beschwerde vom Stamm der Terra erreicht und..."

"Deswegen sind wir hier, Vater, wir haben herausgefunden, dass die Terra etwas pla..."

"Garmon." Sein Vater, und anscheinend Oberhaupt der Ignis, rieb sich genervt stöhnend die Stirn. "Wir haben das schon bestimmt ein Dutzend Mal besprochen: Die Terra sind den Armanen und den übergeordneten Zielen treu. Wir sind nicht wie die Menschen, die nach Macht streben. Also hör gefälligst damit auf und erklär mir, wie du auf die Idee kommst, den Anführer der Terra anzugreifen."

"Stopp stopp stopp.", mischte sich in dem Moment Al ein, "was heißt hier, WIR haben die Terra angegriffen? Wir haben ihn zur Rede gestellt, wegen dem was er getan hat, und er hat versucht, uns umzubringen, trifft es besser."

Garmons Vater ignorierte sie und beugte sich vor. "Hör mir gut zu, mein Sohn, denn das sage ich dir nur ein einziges Mal: Gehe fort und komme nie wieder zurück. Wir haben dich damit beauftragt herauszufinden, was Lord Drayton plant, und was machst du? Du greifst Len an. Du bist bei der Auswahl angetreten, wer der Hüter des Steins wird, und was hast du gemacht? Du hast betrogen und gelogen.  Und jetzt versuchst du auch noch zum wiederholten Male, die Terra in den Schmutz zu ziehen. Verschwinde von hier. Wir wollen dich nicht mehr sehen."

"Aber wir haben Beweis...", wollte Garmon widersprechen.

"RAUS," brüllte sein Vater wütend, "ICH WILL DICH NICHT MEHR SEHEN. DU BIST EINE SCHANDE FÜR DIE IGNIS." Wie ein geschlagener Hund schlich er aus dem Saal, dicht gefolgt von dem anderen.

Dark sah das Oberhaupt der Ignis schweigend an. Einen Moment lang blitze ein Bild vor ihm mit einem deutlich jüngeren Garmon auf, der mit einem jungen Len spielte. "Sie haben einen großen Fehler gemacht," sagte er ruhig, "und es gibt Fehler, die niemals verziehen werden." Dann folgte er den anderen.

Auf dem Gang kamen ihnen die zwei Ignis entgegen, denen sie schon einmal begegnet waren.

"Na Garmon," spottete der ältere, "hat dein Vater deine Verschwörungstheorien endlich mal offen widerlegt."

"Und hat er dir endlich mal gesagt, dass betrügen bei einem solchen Wettkampf nicht sehr sportlic..."

Weiter kam er nicht, denn Garmon packte ihn an der Kehle und hob ihn hoch.

"Ich weiß zwar nicht, was dein Problem mit mir ist," zischte er wütend, "aber ich sage dir eins: wenn du mich noch EIN EINZIGES GOTTVERDAMMTES MAL BELEIDIGST, DANN WIRST DU DIR WÜNSCHEN, NIE GEBOREN WORDEN ZU SEIN." Seine Hand loderte auf und er wandte sich dem älteren zu.

"Willst du dem noch irgendetwas hinzufügen?"

"N-nein." Garmon schleuderte den jüngeren der beiden den Gang hinunter, an mehreren entsetzt blickenden Ignis vorbei, und stapfte wutschnaubend weg. Die anderen folgten ihm.

Endlich, endlich, fanden sie einen Weg, der wieder ans Tageslicht führte. Dark seufzte zufrieden und ließ sich die Sonne in das Gesicht scheinen.

Ein Königreich in TrümmernWhere stories live. Discover now