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KAPITEL NEUN

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KAPITEL NEUN

( von kleidern und dem gaul. )


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VON SCHLAF WAR in dieser Nacht nicht die Rede. Nates Augen haben mich verfolgt und jedes Mal habe ich diese Verzweiflung gespürt, dass ich ihn nicht retten konnte.

Cynthia wartet in der Küche auf mich, nachdem ich den Test meiner Mutter mit Minuspunkten verhauen und eine zehnminütige Anschnauz-Rede hinter mich gebracht habe.
Der Tag fängt super scheiße an und kann nicht besser werden.

»Na endlich! Wir wollten schon vor fünfzehn Minuten los!«
Die Frau eilt mit ihren Blumenparfüm zur Haustür. Toll. Jetzt auch noch das.
Stöhnend fahre ich mir über das Gesicht und trotte ihr - extra langsam - hinterher.

Die Fahrt dauert etwas länger, doch der Laden schreit alleine schon wegen der Klinke nach Geld. Sieht aus wie Diamant, ist aber zu einhundert Prozent billiges Glas.
Sonst wäre die doch schon geklaut.

»Huhu, Isolde! Wir haben es nun endlich geschafft! Die Kleine brauchte etwas Zeit.«
Halt's Maul.

Isolde könnte Cynthias Zwilling sein.
Genauso aufgetakelt nur eben mit schwarzen Haaren. Die Frau scannt mich.
»Aber sie ist hübsch! Tja, das liegt eben in der Familie.«
Gekünsteltes Lachen und ein „Du bist so schmeichlerisch, Isolde".
Würg. Bringt mich um oder ich sterbe an Fremdscham.

»Na dann komm mal mit!«
Iso - so finde ich den Namen gut - greift nach meinem Handgelenk und zieht mich weiter, während Cynthia nach anderen Kleidern gucken geht.
»Ich habe dir schon einmal ein paar rausgesucht, Liebes. Probiere sie an und komm dann raus, okay?«
Bin ich drei, oder was?
»Okay.«

Die Umkleide ist so umfangreich, wie das mittelgroße Badezimmer in meinem Zimmer. Drei Kleider hängen an dem Ständer. Grün - nope.
Gelb - Zitrone oder was.
Und... »Das soll ein Scherz sein?«
Fassungslos nehme ich den pinken Stoff in die Hand. Es ist pink! Und hat Rüschen!
Sowas würde Rose anziehen, wenn sie mit Jack auf der Titanic ausgehen will!

»Alles okay da drinnen?«
»Ja-ha!«, rufe ich und verdrehe stumm die Augen. Das wird ein langer Vormittag.

Mit dem ersten Kleid - das Gelbe - betrete ich den offenen Laden wieder und werde von Isolde zu einem kleinen runden Podium geführt, welches Spiegel gegenüber und die breite Fensterfront daneben aufweist. Wenn mich jemand sieht...
Steif wie ein Eiszapfen stelle ich mich mit zusammengepressten Lippen rauf.
»Ich weiß nicht...«
Iso und Monster C stecken die Köpfe zusammen und mustern mich.
»Es wirkt so... Frühlingsmäßig. Nein. Schätzchen, gelb ist nicht deine Farbe. Versuche mal die anderen beiden!«
»Das pinke gefällt mir nicht.«
»Du hast es doch noch gar nicht anprobiert, also los!«
Monster Iso schubst mich wieder in die Umkleide. Und so beginnt das Spiel.
Das Gelbe finden sie zu gelb.
Das pinke macht angeblich meine Schultern zu breit und mein Hinter zu klein.
Ein rotes finden sie zu weihnachtlich...
Und. So. Weiter.

𝖣𝖴𝖲𝖪 𝖳𝖨𝖫𝖫 𝖣𝖠𝖶𝖭; 𝐣𝐣 𝐦𝐚𝐲𝐛𝐚𝐧𝐤Where stories live. Discover now