Kapitel 5 - Spuren der Vergangenheit

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Valeria's Sicht

"Setz dich doch, Liebes."
Der Blonde deutete auf den Sessel schräg neben ihm und seinen Kosenamen ignorierend nahm ich stumm dort Platz, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Sein Blick lag ebenfalls auf mir, dieser war herausfordernd und neugierig zugleich.

Ich lehnte mich etwas zurück und überschlug meine Beine. Er lehnte sich ebenfalls zurück und trank einen Schluck aus seinem Glas. Die anderen in dem Raum sagten derweil kein einziges Wort und beobachteten uns nur aufmerksam. Ich hatte nicht die Absicht, von mir aus das Gespräch anzufangen, da er ja was von mir wollte, also blieb ich weiterhin stumm. Zu dem reizte mich der Gedanke meinen Gegenüber mit dieser unbändigen Aura herauszufordern.

"Erzähl doch etwas über dich, Valeria. Ich bin neugierig, weswegen man jemanden über 400 Jahre in einem Sarg sperrt, anstatt diesen zu töten. Und mich interessiert es ebenso wie alt du bist, da du Kol anscheinend schon vor über 400 Jahren kanntest.", sprach er nun, da er anscheinend bemerkte, dass ich keineswegs fraglos meine Lebensgeschichte erzählen würde. Ich zog eine Augenbraue hoch.

"Meinen Namen kennst du bereits. Und was das andere betrifft, wieso willst du das wissen?", erwiderte ich ruhig, wusste das ich mit dem Feuer spielte, denn dem Anschein nach gefiel ihm diese Antwort nicht. Ich schuldete ihm sogesehen keine Erklärung, was much betraf. Kurz verlor er sein Grinsen und atmete daraufhin tief durch.

"Nun, du hast es uns zu verdanken, dass du aus diesem Sarg herausgekommen bist und wir dich daran gehindert haben, einen Waldbrand zu legen.", sagte er nun triumphierend, doch bevor ich etwas erwidern konnte, räusperte sich jemand neben mir. Es war Kol, welcher neben mir Platz genommen hatte.

"Genau genommen war es Elijah, dem sie es zu verdanken hat und ich konnte sie aufhalten, den Waldbrand zu legen." Kol zuckte mit dem Kopf zu seiner rechten und ich folgte seinem Blick. Dort saß ein Mann mit dunklem Haar und einen, ich vermutete neumodischen Anzug und erwiderte seinen Blick, auch wenn in diesem etwas lag, was ich nicht deuten konnte. Er war ebenso nicht minder attraktiv und ich nickte ihm zu.

"Dann stehe ich in deren Schuld und nicht in deiner.", sagte ich bloß und sah wieder zu dem anderen herüber. Ihm schien diese Situation zu missfallen, denn sein Ausdruck hatte sich verhärtet. Kurz zuckte mein Mundwinkel, brachte meine Miene aber wieder schnell unter Kontrolle.

"Aber ich will mal nicht so sein.", seufzte ich auf und fuhr mir einmal durch die Haare. "Wir wollen ja eine Auseinandersetzung aus dem Weg gehen." Im Augenwinkel konnte ich sehen, wie dieser Elijah kaum merklich grinste, aber Kol ganz anders, lauthals los lachte.

"Da siehst du mal, wie es ist, wenn du andere genauso behandelst, Bruder.", gluckste er und nun hob ich überrascht eine Augenbraue. Sie waren verwandt? Ich besah mir alle etwas genauer und tatsächlich hatten alle eine gewisse Ähnlichkeit miteinander.

Ich erinnerte mich daran, was Kol mir damals von ihnen erzählt hatte. "Eine Familie also? Kol hatte mir einiges erzählt.", setzte ich wieder an. "Demnach musst du der impulsive, ältere Bruder sein, jedoch hast du mir unhöflicherweise deinen Namen noch nicht verraten."

Genaustens beobachtete er mich und ich konnte deutlich seine Anspannung spüren. Mir war bewusst, dass ich mich auf dünnem Eis bewegte, aber ich war nicht wehrlos, ganz und gar nicht.

Nun trank er in einem Zug sein Glas leer und beugte sich zu mir nach vorne. "Mein Name ist Niklaus Mikaelson, Liebes. Ich bin mir sicher, du hast schon etwas von mir gehört." Er grinste mich böse und arrogant an, ich legte jedoch nur den Kopf schief. Der Name war mir keineswegs unbekannt.

coven's curse - the originals | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt