1. 24 Hours

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3rd. Person

Noch 5 Minuten. Dieser Satz wiederholte sich immer wieder in dem Kopf des 17- jährigen Peter Parkers, der gebannt die kleinen Zeiger der Uhr beobachtete, die über der Eingangstür hing.

Er selber saß an der schäbigen Kasse gegenüber des Eingangs und wartete gelangweilt und todmüde auf das Ende seiner Schicht. Es war immerhin bald zwölf Uhr, wenn es nach ihm ginge, wäre er schon längst im Bett und würde tief und fest schlafen.

Stattdessen verbrachte er schon fast acht Stunden in dem 24 Stunden Geschäft. 24 Hours, so hieß der Laden, war nur einer von vielen Geschäften in Queens, der den ganzen Tag über geöffnet war. Die Lage war ziemlich ungünstig, nicht viele Menschen liefen hier entlang. Da Peter fast nur den späten Dienst annehmen konnte, wusste er zwar nicht, wie es mit den Kunden am Tage aussah, aber eigentlich wurde New York Nachts so richtig lebendig. Tja, nur in dieser Gegend eben nicht. Dazu schreckte die Außenfassade und das schiefe Schild, was die Leute wohl auf das Geschäft aufmerksam machen sollte, so ziemlich ab. Verständlicherweise.

Als Peter sich nämlich hier beworben hatte, in den anderen Läden war leider keine Stelle mehr frei, hatte er sich nicht nur zweimal überlegt, ob er diesen Schuppen wirklich betreten sollte. Das ganze war jetzt schon eine Weile her. Er hoffte, 24 Hours würde erst pleite gehen, wenn er schon längst etwas besseres gefunden hatte.

Höchstwahrscheinlich erst nach seinem Abschluss, den er durch einmal Sitzenbleiben schon ein Jahr hinausgezögert hatte. Es war nicht sein Ziel, seine Leistung hatte mit den Jahren einfach nachgelassen. Das einzige Fach, wofür er sich interessierte, war Physik. Vielleicht lag es auch einfach an seinem Lehrer. Mr. Lewis. Er war der einzige Lehrer mit dem Peter sich verstand. Er war selber recht jung und konnte sich in die Schüler hineinversetzen, dazu war er ziemlich lustig. Es gab keinen Tag, an dem er nicht gut gelaunt war, oder sich mit Peter unterhielt. Er war auch der einzige, der Peter nicht anmeckerte oder wegen jeder Kleinigkeit zum Direktor schickte. Er war froh zu wissen, Mr. Lewis noch seine restliche Zeit in der Schule, als Physiklehrer zu haben.

Genau als die Uhr 12 Uhr anzeigte, öffnete jemand die Ladentür und trat herein. Peter schaute auf. Ablösung. Sofort sprang er auf und entfernte die unnötige Schürze, auf der der Name des Geschäfts aufgedruckt war. Das nicht viel ältere Mädchen nahm ihm die Schürze mit einem monotonen Blick ab und ohne irgendein Wort miteinander zu wechseln, verließ Peter erleichtert das Geschäft. Im letzten Moment konnte er noch ausweichen, ansonsten hätte ihn beinahe ein Fahrradfahrer angefahren. Zum Glück halfen ihm da seine Spinnensinne, wodurch er viel schneller reagieren konnte.

Genervt sah er dem Fahrradfahrer hinterher, der sich überhaupt nicht dafür interessierte und einfach weiter fuhr.

»Penner.«, murmelte er müde und hätte diesen rücksichtslosen Kerl gerne in einen der Bäume befördert, um ihn mit seinen Netzen dort festzuspinnen. Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, trat er schließlich seinen Rückweg an.

Tatsächlich schlich sich der Gedanke in seinen Kopf, vielleicht doch noch eine Runde in seinem geliebten Anzug zu drehen und Menschen zu helfen, die vielleicht in Gefahr schwebten. Bevor er überhaupt über Pro und Kontra nachdenken konnte, wobei Kontra eindeutig überwog, machten seine Augen halt an einem riesigen Plakat.

Es war eigentlich gar nicht möglich es zu übersehen, denn es wurde von allen Seiten beleuchtet, sodass man schon gezwungen war, ein Blick drauf zu werfen. Peter hätte es am liebsten gar nicht erst gesehen, er verdrehte genervt seine Augen.

Wie er in seinem überteuerten Anzug vor der Kamera posierte und allein sein Blick purer Reichtum austrahlte. Peter hatte nur einen Gedanken: Arrogantes Arschloch.

Allem Anschein nach, wollte er in New York für einen sauberen Strom sorgen. Das war sehr aufwendig und teuer. Es musste verdammt teuer sein. Und wahrscheinlich durften dann auch noch die Menschen selber für die Kosten aufkommen, wenn danach nicht sogar noch die Kosten für den monatlichen Strom erhöht werden.

Niemals würde Peter sein hart verdientes Geld an einen verwöhnten Kotzbrocken abgeben, der sowieso schon genug von dem Zeug hatte! Er sollte lieber mal was für die Einwohner New Yorks machen, anstatt sie noch zusätzlich auszubeuten.

Peter konnte den großen Tony Stark nicht leiden, er verabscheute ihn. Sie waren doch alle dieselben. Sie waren reich und kümmerten sich einen Dreck um ihre Mitmenschen. Stark war genau einer davon.

Natürlich war der Junge ziemlich erstaunt über dessen Technik, wer war es bitte nicht, allerdings mochte er nicht das, was sich hinter dieser faszinierenden Maske befand.

Er regte sich eindeutig zu viel auf, aber sollte es wirklich soweit kommen, dass sie zulassen sollten, seinen Strom zu verwenden, so hatte er ein großes Problem. Sehr groß.

Überall hingen diese Poster und er musste aufpassen nicht noch gleich in irgendeine Ecke zu kotzen, so sehr verzog er sein Gesicht. Peter könnte schwören, nach der Schule hingen diese Reklameposter noch nicht an jeder Wand. Wiederlich.

Er eilte schnell nach Hause, um diesem Gesicht endlich zu entkommen. Er brauchte dringend Schlaf. Irgendwas in ihm sagte, dass die nächste Zeit besonders anstrengend wird.

Er wüsste nur gerne warum.



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Happy Birthday Tom! :)

Auch wenn du das nie lesen wirst (ist vermutlich auch besser so xD)

Ich dachte, da er heute Geburtstag hat, wäre das der passende Augenblick, das erste Kapitel zu veröffentlichen. ^^

~Leo

No Safe Home | StarkerWhere stories live. Discover now