Muriel/Jadis •10

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,,Lass es zu..." flüsterte sie, und ich öffnete die Augen... ich sah sie direkt an, und flüsterte: ,,Ich hatte gehofft, du kommst zu mir..." auf perfektem narnianisch. Ja... ich erinnerte mich an alles... ich erinnerte mich wieder wer sie war... wer sie wirklich war, und wer ich war...
Sie grinste mich an, und ich fragte etwas stotternd: ,,Wie... was... ich meine...?"
Sie drückte meine Hand, und atmete durch, bevor sie es mir erklärte: ,,Kurz nachdem du Aslan getötet hast, wollte Peter mich töten. Sein Hass auf mich war so stark, dass er den Pfeil ignorierte, den Susan auf ihn abgefeuert hatte."
,,Warte... warte... Susan hat auf ihren eigenen Bruder geschossen?!" sie nickte, und fuhr fort: ,,Ich glaube, sie wollte diesen Krieg genauso wenig wie du... und glaub mir, ich wusste, dass du diesen Krieg nie wirklich wolltest." und damit hatte sie recht, aber um ehrlich zu sein wusste ich ich nicht, was ich wirklich gewollt hatte...

,,Ein Teil von mir wollte ihn..." gab ich zu, und fuhr fort, ohne ihre Hand los zu lassen: ,,Der andere Teil hat sich in eine... wunderschöne Königin verliebt. Und genau dieser Teil wollte keinen Krieg... ich hatte Angst dich zu verlieren, Jadis."
,,Ich weiß, Muriel... glaub mir, das weiß ich... aber vielleicht ist genau das der Grund, warum ich getan habe, was ich getan habe..."
Ich sah sie fragend an, und sie seufzte: ,,Als Peter mich von hinten töten wollte, hast du mich weg gestoßen. Erinnerst du dich?"
,,Jetzt ja..." gestand ich, und erinnerte mich, wie Peter ausholte, ich sie weg gestoßen, und er mir sein Schwert in den Bauch gerammt hatte...

,,Er hat mich getötet..."
,,Fast..." sagte sie, und drückte meine Hand fester: ,,Aslan war tot, und Peter zog sein Schwert aus deinem Körper... das war das erste Mal, dass ich wirklich Angst um dich hatte. Ich hatte so wahnsinnige Angst um dich, Muriel... ich dachte du stirbst, und ja... deine Wunde war tief genau, dass du hättest sterben können... sollen..."
,,Was ist passiert?"
,,Ich habe alle von uns gestoßen... und versucht dich zu heilen, aber die Wunde war einfach zu tief, und du hast zu schnell, zu viel Blut verloren... ich musste Magie anwenden, die selbst für mich zu stark war..." sie seufzte: ,,Ich habe Narnia zerstört, und mehrere Leben geopfert, um deines zu retten. Magie hat Regeln, und eine davon lautet... dass sie ihren Preis hat. Magie hat ihren Preis, und den war ich bereit zu zahlen, als ich dich, und die anderen zurück in diese Welt geschickt habe. Das ich... mehr oder weniger hinter her gerutscht bin... war ein Unfall, den ich nicht bereue. Zumindest nicht mehr... ich wusste wer du bist... zumindest nachdem ich dich gesehen hatte, denn in dieser Nacht hatte ich-"
,,Einen Traum...?" unterbrach ich sie, und sie nickte: ,,Ja... ich habe alles gesehen, und mir geschworen, dass ich dich finde... ich wollte dich unbedingt finden."
,,Aber warum...?"
,,Erinnerst du dich an die Nacht, in der du dich zu mir gelegt hast?"
,,Ja..." sagte ich schmunzelnd, und erinnerte mich an die weichen Felle... ihren warmen Körper neben mir.

,,Ich habe in dieser Nacht alles gefühlt... alles, was ich zuvor nie gefühlt hatte... es war fast schon zu viel für mich, aber du hast mir diese Angst genommen... ich habe diesen Zauber gewirkt, weil... weil ich mich in dich verliebt habe... ich habe mich in deine Einzigartigkeit verliebt... was dachtest du, warum ich dich so nah an mich heran gelassen habe?"
,,Weil ich keine Angst vor dir hatte..." sie nickte, und ich atmete durch, bevor ich mich an sie lehnte.

,,Wissen es die anderen?"
,,Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, und es könnte sein, dass wir jetzt eine Art Domino-Effekt ausgelöst haben."
,,Wenn er versucht dich zu töten... also nochmal... ich schwöre dir, ich-"
,,Nein." unterbrach sie mich, drehte sich zu mir, und nahm meinen Kiefer sanft, aber bestimmt in ihre Hand, und sagte: ,,Keine Schwüre mehr... ich habe mich an diese Welt gewöhnt, Muriel... wenn Peter immer noch den Wunsch hat, mich los zu werden, dann werden wir das anders regeln, aber nicht so... versprich es mir. Versprich mir, dass du deiner Wut nicht nachgibst, auch wenn ich dir jetzt sage, dass das hier nur ein weiterer-"

,,Muriel... Muriel..."

,,MURIEL!" ich schreckte hoch, und in dem Moment, als ich mich aufsetzte, war ich mit einem Messer konfrontiert. Das Messer war genau in mein Gesicht gerichtet, und als ich der Klinge folgte, bemerkte ich Peter...
,,Pevensie." sagte ich kühl, und sah wie er zitterte. ,,Du hast nicht die Eier in der Hose, mich erneut zu töten."
,,Du weißt es..." stellte er fest, und ich nickte: ,,Träume sind etwas... faszinierendes. Und glaub mir, bevor du mich tötest... töte ich dich." und damit wickelte ich mein Bein an, und trat ihm in die Magengrube... im nächsten Moment war ich aufgestanden, und hob das Messer auf, dass er fallen gelassen hatte. Susan sah mich entsetzt an, und während sich peter noch am Boden krümmte, lief ich zur Wand, an der ich meinen Dolch aufgegangen hatte, nahm ihn, und lief wieder auf Peter zu.
,,Muriel!" rief Susan und ich richtete das Messer auf sie: ,,Halt die Klappe." sagte ich, ließ zu, dass Peter in unsere Küche rannte, und sich zwei Messer holte... er kam damit auf mich zu, und schlug damit auf mich ein...

Mit einem Grinsen im Hinterkopf, spürte ich alte Kräfte zurück kehren... ja, es war wieder nur ein träum gewesen... aber ein Traum, der mir alles offenbart hatte... ein Traum, der mich erneut für meine Königin kämpfen ließ.
Ich parierte jeden seiner Schläge, während Susan weiterhin versuchte uns von einander zu trennen, aber ich hatte so viel Wut in mir... es war eine alte Wut, dass wusste ich... und ich wusste auch, dass ich Jadis fast mein Versprechen gegeben hatte, mich nicht von genau dieser Wut leiten zu lassen... wir schlugen weiter auf einander ein, stiegen dabei über das Sofa, ich ließ ihn immer näher kommen, bis er mich süffisant angrinste, und fragte: ,,Hat sie dich doch nur in Ketten gehalten, wie einen Köter?! So wie du ihr hinter her geritten bist. Wie eine räudige Hündin, die Zuneigung sucht. Hast du dir wirklich von diesem Monster Zuneigung erhofft?!"
,,Nein. Aber ich finde es gut, dass du in meine Falle läufst." sagte ich, trat zur Seite, schlug mit dem Messergriff das Fenster hinter mir ein, legte meinen Dolch in seinen Nacken, und drückte ihn an die Scherben... er ließ beide Messer fallen, stützte sich am Fensterrahmen ab, und ich drückte weiter zu.
,,Eine Bewegung, Pevensie... und ich ramm dir die Scherben in den Hals."
,,Scheiße Muriel..." keuchte er, und ich verpasste Susan eine Ohrfeige, die versuchte mich von ihm weg zu ziehen...

Plötzlich wurde hinter uns die Tür geöffnet, und ich hörte Edmund sagen: ,,Leute! Unsere Probleme sind gerade kälter geworden."
,,Schmeichelhaft, kleiner König." hörte ich Jadis, bevor ich wenig später eine Hand um meine linke Hand spürte, mit der ich Susan gerade ins Gesicht geschlagen hatte.
,,Muriel..." sagte sie sanft in mein Ohr, und ich spürte ihren heißen Atem an meinem Hals. ,,Muriel... erinner dich an den Traum... erinner dich, Liebes... erinner dich, was ich dir gesagt habe. Ich habe dich sehen lassen, was du sehen solltest, aber es ist alles wahr, was ich sagte... komm Schatz... gib mir das."
Ich ließ das Messer in ihre Hand gleiten, und ließ mich sanft von Peter weg ziehen...

Sie nahm mir auch den Dolch ab, und ich ließ zu, dass sie mich aus der Wohnung führte... es war, als würde mir alles verdammt schwer fallen, und während sie mich sanft auf den Beifahrersitz ihres Wagens drückte wusste ich, dass ich fast die Kontrolle verloren hätte... sie stieg ein, und nahm meine Hand: ,,Atme, Muriel..." erst als sie das sagte, merkte ich, dass ich die Luft angehalten hatte. Ich atmete einige Male tief durch, umfasste ihre Finger, und sah sie an.
,,Bitte sag, mir, dass das kein Traum ist..."
Sie legte ihre Hand an meine Wange, und flüsterte: ,,Das war der letzte Traum, dass schwöre ich dir, Prinzessin..."
,,Du..."
,,Ich weiß, ich kam nie dazu, dich zur Prinzessin von Narnia zu krönen... aber wenn du das möchtest... dann fahren wir einfach los... und sehen, wohin uns dieses neumodische Gefährt... an das ich mich im übrigen sehr gewöhnt habe... hin führt."
,,Irgendwohin, wo ich mit dir alleine sein kann, Jadis... bitte..."
Ihre Augen wurden schwarz vor Erregung, sie beugte sich vor, und küsste mich innig... ohne zu zögern erwiderte ich den Kuss, bevor wir uns von einander lösten, und ich sagte: ,,Eine Königin sollte nicht fahren, Liebste..." grinsend stiegen wir aus, tauschten die Plätze, und ich sah noch einmal zurück zum Haus, bevor ich das Gaspedal voll durchdruckte, und mit ihr durch London raste, der Sonne entgegen... nie mehr zurück blickend...

THE FINAL END!!!

PS: Manche haben sich sicher gedacht: "Das mit den träumen kam doch schon mal irgendwo..."

Ja es stimmt, ich hab mal etwas ähnliches geschrieben, aber diese FF hier, ist vor allem für J. die seit bald vier Monaten richtig geile RPG's schreibe, die... oh my Salazar, keinen Romanstil oder Sternchenstil brauchen, um zu funktionieren... und die für mich da war, als ich wirklich jemanden am meisten gebraucht habe. Love ya...

I feel everything {WIRD ÜBERARBEIT EVTL RE-WRITE}Where stories live. Discover now