Kapitel 9

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Hermione´s P.O.V.

Nachdem wir zu Abend gegessen hatten verabschiedete ich mich recht schnell von meinen Eltern und zog mich in das für uns hergerichtete Gästezimmer zurück. Ron wollte noch ein wenig unten bleiben und meine Eltern kennenlernen, worüber ich in diesem Moment froh war.

Zum einen wollte ich noch einen Brief an Harry und die Weasley's schreiben, wie ich es versprochen hatte, zum anderen war ich müde. Der Tag war zwar nicht körperlich anstrengend gewesen, aber trotzdem war ich fix und fertig.

Zum einen waren da all die noch viel zu frischen Erinnerungen an den Krieg, zum anderen die Angst vor der Reaktion meiner Eltern, die ich gehabt hatte und die Ungewissheit, ob meine Eltern wieder mit nach England kommen würden.

Ich kramte in meiner kleinen perlenverziehrten Tasche nach Feder, Tinte und Pergament und setzte mich an den kleinen Schreibtisch, der in einer Ecke des Raumes stand.

Kurz kaute ich auf meiner Feder herum, beim Briefe schreiben wusste ich immer nicht, wie ich den Anfang formulieren sollte. Bei Aufsätzen hatte ich damit überhaupt keine Probleme, aber Briefe…

Eine Viertelstunde später schraubte ich den Deckel zurück auf´s Tintenfass und nah den Brief in die Hand. Bevor ich ihn abschickte las ich mir die Zeilen, die ich geschrieben hatte noch einmal durch.

Lieber Harry, liebe Weasley´s ;)

Wir sind gestern Vormittag gut in Australien angekommen.
Nachdem wir im Einwohnermeldeamt waren und haben wir den restlichen Tag damit verbracht uns Perth anzuschauen.
Heute morgen sind wir nach Sydney appariert, aber dort waren meine Eltern nicht. In Rockingham hatten wir Glück.
Ich habe meinen Eltern ihre Erinnerungen zurück gegeben und sie haben es einiger maßen gut aufgenommen.
Wir werden jetzt wie geplant noch ein paar Wochen hier bleiben und die Sonne und das Meer gemeinsam mit meinen Eltern genießen.
Wir werden uns melden!

In Liebe, Ron & Hermione

Nachdem ich den Brief abgeschickt hatte zog ich mir meinen Pyjama an und kletterte in das große Doppelbett.
Es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

________

Am nächsten Morgen wachte ich an Ron gekuschelt auf. Er war schon wach und sah mich mit auf den Arm gestützten Kopf an. Als er merkte, dass ich wach war beugte er sich leicht vor und drückte mir einen federleichten Kuss auf die Nasenspitze.

„Guten Morgen.“, sagte ich und räusperte mich um das Kratzen aus meiner Stimme zu entfernen.

„Gut geschlafen?“, fragte Ron und strich mir eine meiner wilden Locken hinters Ohr. Ich nickte bloß. „Lass uns frühstücken gehen.“, schlug ich vor, „Meine Eltern sind Frühaufsteher.“

Da Ron zustimmend nickte löste ich mich von ihm und versuchte das Lacken, dass uns als Decke diente zurück zu schlagen, was mir misslang, da sich meine Beine darin verfangen hatten.
Eigentlich wäre bei den Temperaturen hier nicht mal ein Lacken notwendig gewesen, aber meine Mutter hatte darauf bestanden.

Als ich es schließlich geschafft hatte mich zu befreien schnappte ich mir eines der Kleider, die ich gestern Nachmittag in den Schrank gehängt hatte, und zog es an. Meine Haare ließ ich bis auf ein einfaches Kämmen, wie sie waren, es hatte ja eh keinen Sinn.

Auch Ron zog sich an, dann gingen wir hinunter in die Küche. Meine Mutter, die anscheinend gehört hatte, wie wir die Treppe herunter gekommen waren, setzte gerade Kaffeewasser auf. „Guten Morgen, gut geschlafen?“, fragte sie, „Paul ist im Garten, wir wollen draußen essen.“

Ich nickte und folgte Ron dann hinaus in den Garten. Mein Vater saß an einem großen runden Holztisch auf dem eine große fliederfarbende Tischdecke ausgebreitet war. Meine Mutter hatte zwischen den Tellern, dem Korb mit frischen Brötchen und den Marmeladengläsern weiße Blütenblätter verteilt.

Ich setzte mich auf den Platz neben meinem Vater, lehnte mich zurück und schloss die Augen. Es war noch recht früh und so hörte man kaum etwas außer das Zwitschern der Vögel.
Die warme Sommersonne prickelte angenehm auf meiner Haut.

„Na na, du willst doch wohl nicht schon wieder einschlafen, wo du doch gerade erst aufgewacht bist, oder?“, fragte meine Mutter, die gerade mit einer großen Kaffeekanne in den Garten hinaus trat.

________

Nachdem wir lachend und schwatzend unser Frühstück gegessen hatten, hatten wir beschlossen den Tag am Strand zu verbringen.
Jetzt langen wir auf großen Strandtüchern im Sand und hörten den Wellen dabei zu, wie sie ans Ufer schwappten.

„Wollen wir ein bisschen schwimmen gehen?“, raunte Ron in mein Ohr und ließ mich damit zusammen zucken. Ich hatte die Augen geschlossen gehabt und nicht bemerkt, wie er näher gekommen war. „Schreckhaft?“, fragte er mit einem Grinsen.

„Das hättest du wohl gerne!“, sagte ich und stand auf. Schnell streifte ich mein Kleid ab und rannte im Badeanzug auf die Wellen zu.
Als ich etwas Hüfthoch im Wasser stand blickte ich zu Ron und rief: „Kommst du?“

Er ging ein paar Schritte zurück und rannte dann ins Wasser. Ohne Vorwarnung packte er mich an der Hüfte, hob mich hoch und ließ mich dann unter einem lauten Quietschen meinerseits ins Wasser fallen.

Als ich wieder auftauchte klebten mir meine Haare im Gesicht. Schnell wischte ich sie beiseite und stürmte dann so schnell es im Wasser eben ging auf Ron zu. Mit einem Lachen sprang ich auf seinen Rücken und drückte ihn unter Wasser.

Als er prustend wieder auftauchte und ich ihn gerade wieder unter Wasser drücken wollte wurde ich von hinten hoch gehoben und in hohem Bogen in die Wellen geworfen. Sobald mein Kopf wieder über Wasser war hörte ich das Lachen von Ron und meinem Vater und sah, wie sie einander ab klatschten, na toll.

Jedoch sahen sie nicht, wie meine Mutter, die hinter ihnen Stand die Hand hob und stumm von drei runter zählte. Gleichzeitig stürzten wir uns auf Ron und Dad und stugten sie unter Wasser.

The Potters - Spuren der Vergangenheit✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt