Kapitel 17

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Harry's P.O.V.

Nachdem der Kobold das Verlies verlassen und die Tür hinter sich verriegelt hatte, sah ich mich genauer um. Überall lagen Dinge rum, die ich mir genauer anschauen wollte, Dinge, die für andere zum Teil wahrscheinlich bedeutungslos wären, die mir aber unfassbar viel bedeuteten.

„Wollen wir einfach alles durch schauen? Wenn wir irgendwas zum mitnehmen finden können wir das ja machen, oder?", fragte Ginny. „Ja, können wir machen.", antwortete ich und ging wieder in die Nähe der Tür.

Ich wollte mir alles ansehen, jede noch so alltägliche und gewöhnliche Sache.

Als erstes viel mir ein Regal voller alt und wertvoll aussehenden Bücher ins Auge. Nachdem ich mir einige der Titel durchgelesen hatte, beschloss ich Hermione zu fragen, ob sie sich einige davon einmal ausleihen wolle.

Ein Stück weiter entdeckte ich uralt wirkenden Schmuck und einige Fotobücher.
Als ich eines von ihnen aufschlug lächelten wir meine Eltern entgegen.

Das Foto musste in Ihrem siebten Schuljahr entstanden sein, da beide Gryffindorroben trugen. Sirius hatte mir erzählt, dass meine Eltern erst in ihrem letzten Hogwartsjahr zusammen gekommen waren.

Mein Vater hatte meine Mutter schon lange geliebt, aber sie hatte ihn nicht ausstehen können.

Ich blätterte ein paar Seiten weiter, jede Seite war gefüllt mir Fotos meiner Eltern. Mal lächelten sie, mal küssten sie sich und manchmal sah Mum Dad genervt an.

In den anderen Fotobüchern fand ich Fotos der Rumtreiber, Fotos von Mum und ihren Freundinnen und Fotos, von denen ich mir sicher war, dass sie meine Familie zeigten.

In einen paar der Alben waren sogar Muggelfotos, die die Kindheit meiner Mutter dokumentierten.

Ich beschloss später auf jeden Fall ein paar der Alben mit zu nehmen.

Ich hatte kein Gefühl, wie viel Zeit vergangen war, seit Gringotts Chef gegangen war. Wir schauten alle möglichen Sachen an, die für meine Familie irgendeine Bedeutung gehabt hatten.

Ab und zu zeigten wir uns irgendetwas oder entschieden eine bestimmte Sache später mit zu nehmen.

Für mich war es ein unbeschreibliches Gefühl all diese Dinge zu sehen und in der Hand zu halten, die einmal meiner Familie gehört hatten.

In einer Ecke fand ich eine Kiste, die Beschriftet war mit „Lily's erste Kleidung". Eins nach dem anderen nahm ich die Kleidungsstücke aus der Kiste und sah sie mir an, hielt sie einfach nur in der Hand.

Als ich alles wieder einräumte ertappte ich mich beim Gedanken daran diese Kleidung irgendwann Ginny und meinen Kindern anzuziehen. Lächelnd erzählte ich Ginny von diesem Gedanken und sah die Freude in ihren Augen.

Sie schien immer noch nicht glauben zu können, dass ich meine Zukunft mit ihr verbringen wollte, dass ich eine Familie mit ihr gründen wollte.

Auf einem kleinen Tischen in der Mitte des Verlieses fand ich noch etwas, dass mir Tränen in die Augen trieb. Auf dem samtenen Polstern zweier kleiner Schachteln lagen die Eheringe meiner Eltern und Großeltern.

Die Ringe meiner Eltern waren schlicht und golden. In den Ring meiner Mutter war ein winziger Edelstein eingelassen. In der Innenseite der Ringe standen die Worte „Bis dass der Tod uns scheidet" eingraviert.

Die Ringe meiner Großeltern waren silbern und man sah ihnen ein wenig an, dass sie schon älter waren.

Wieder kam Ginny zu mir und legte ihren Arm um mich. Ich erwiderte die Umarmung und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Wenn wir irgendwann heiraten, dann möchte ich, dass wir diese Ringe benutzten !", flüsterte ich in ihr Ohr, „Natürlich nur, wenn sie dir gefallen!" „Sie sind wunderschön!", erwiderte sie ebenfalls flüsternd.

Nach ein paar Minuten lösten wir uns wieder von einander und schauten uns weiter um. Neben ein paar edel aussehenden Kleidern fanden wir auch zwei Schülersprecherabzeichen und und den Hogwartsbrief von Mum.

Ginny blätterte in einer der hintersten Ecken des Verlieses in ein paar kleinen Büchlein und schien ein Fotobuch anzuschauen.

Plötzlich drehte sie sich zu mir um. Ihr Gesicht war schneeweiß. „Harry...", flüsterte sie, „Das... das kann nicht sein!" Ihre Stimme zitterte und ich sah Tränen in ihren Augen schimmern.

„Das kann einfach nicht sein!", murmelte sie, „Niemals!"

„Was?", fragte ich, „Was kann nicht sein, Gin?"

The Potters - Spuren der Vergangenheit✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt