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▣ Katar

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"Ist zwischen euch irgendetwas vorgefallen, was man nicht beheben kann?" fragte Jinseob, als sie frisch umgezogen in einem kleinen Besprechungsraum saßen. Nur die drei waren anwesend.

Wartend sah Jimin zu Yoongi, ob er etwas sagen würde. Doch dieser spielte nur mit einem Faden an der Jeans, welche gewollt an den Knien Löcher mit Fransen vorwies.

"Ich bin der Meinung, dass man seinen Mitspielern vertrauen sollte und ich tu es nicht." erklärte Jimin und sah seinen Trainer an. "In der Vergangenheit hat er etwas äußerst unmoralisches angestellt, dass man nicht gut machen kann."

"Tu nicht so, als wäre ich ein Verbrecher. Du hättest dasselbe getan." brummte Yoongi genervt. "Außerdem... Wer von uns beiden hat den anderen fast ins Krankenhaus gebracht?"
"Du übertreibst." antwortete Jimin gereizt.
"Ich musste fast operiert werden, weil du so nachtragend bist."

"Hört auf. Beide." unterbrach der Coach die Diskussion und seufzte laut. "Es gibt wichtigeres als eure Kinderstreitereien. Hier im Team hat sowas nicht verloren. Ihr werdet euch vertragen und zusammen spielen oder ihr fliegt beide raus. Wir brauchen teamfähige Spieler."

Jimin blickte auf seine blaue Jeans und nickte niedergeschlagen.
"Wir versuchen es morgen früh mit einer Trainingseinheit noch einmal. Wenn es dann nicht funktioniert, löse ich eure Verträge auf."

Natürlich wusste Jimin, dass damit gedroht wurde. Sie sollten eine Mannschaft bilden. Wenn man sich nicht vertraut oder miteinander auskommt, fehlt eins der wichtigsten Elemente, um zu gewinnen. Fußball ist ein Teamsport. Die Bildung der Einheit ist dabei ausschlaggebend.

Jimin stand auf und verabschiedete sich leise, bevor er schon fast aus dem Raum flüchtete. Keinen Moment länger wollte er mit dem Trainer ein Gespräch führen. Denn wenn er erklären müsste, was passiert war, konnte er sich gleich ein Grab tief im Wald graben.

Homosexualität wurde in diesem Mannschaftssport nun mal nicht gerne gesehen. So empfand Jimin. Das gemeinsame Duschen war Teil des "Teamgeists" und schon öfters hatte Jimin von anderen Vereinen mitbekommen, dass die Geouteten ausgeschlossen und soweit getrieben wurden, dass sie das Team freiwillig verließen.

Für Jimin war das keine Option, weshalb er zwar seine Sexualität zwar nicht verachtete oder sich schämte, doch er sprach es nicht an und hielt sich bei Konversationen über das Thema zurück. Fußball war ihm wichtiger als so ein banales Thema. Es konnte den anderen doch egal sein, welches Geschlecht er bevorzugte.

Mit seiner neuen Sporttasche auf den Schultern lief er mit gesenktem Kopf an seinen Teamkollegen vorbei. Er schämte sich, schon am ersten Tag einen negativen Eindruck hinterlassen zu haben.

Die Hoffnung auf einen Aufstieg schrumpfte durch die Aktion.
Tränen stiegen ihm in die Augen, doch er blinzelte sie wütend weg. Heulen brachte ihm jetzt auch nichts.

Er kramte seinen Autoschlüssel aus seiner Jogginghose und drückte einen Knopf, um das Auto zu entschlüsseln.
Die Angestellten somit auch die Fußballer hatten einen privaten Parkplatz, damit sie den Paparazzi aus dem Weg gehen konnten.
Zwar war die Mannschaft nicht die bekannteste, denn es gab noch andere Teams, die in höheren Ligen spielten, doch ganz anonym waren sie auch nicht.

Aufgebracht schmiss er seine Tasche in den Kofferraum und sah im Augenwinkel, dass Yoongi ebenfalls auf dem Asphalt angekommen war.

Er ignorierte ihn jedoch gekonnt und zog die Klappe herunter. Die schwarze Lackierung des Mazda CX-30 schimmerte leicht in der Abendsonne. Jimin war stolz auf sein Auto, auch wenn es kein Mercedes oder Audi war.

Er ging um den Wagen und öffnete die Fahrertür. Doch bevor er einsteigen konnte, drückte eine große Hand die Tür wieder zu.
Jimin wollte sich schon beschweren, da er wusste, dass es Yoongi war, doch als er sich umdrehte und den Mund öffnete, blieben jegliche Worte in seinem Hals stecken.

Die frisch gewaschenen Haare verdeckten locker seine Stirn und der stechende Blick schüchterte Jimin sofort ein.
Fest umschlang er seinen Autoschlüssel und blickte auf die leicht geöffneten Lippen, bevor er sich den dunklen Augen widmete.

"Was?" fragte er nun doch und schluckte trocken, als Yoongi leicht anfing zu schmunzeln.
Endlich nahm der Schwarzhaarige seine Hand vom Auto und ging etwas zurück, damit er seine Hand etwas ausstrecken konnte.

"Frieden?"

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Frage 7: Welches ist das größte Fußballstadion in Europa?

□ Das Olympiastadion in Berlin

□ Das Camp Nou in Barcelona

□ Das Wembley-Stadion in London

sakkā-bōruʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now