26 - Ein neuer Welpe

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"Wie lange dauert das noch, verdammt?", brüllte Noah.

Ich ging auf ihn zu und versuchte ihn zu beruhigen, indem ich langsam auf die Schulter klopfte und sprach: "Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut gehen."

"Wieso darf ich nicht rein? Ich müsste jetzt bei ihr sein und ihr helfen!", beklagte er sich.

Ich verstand ihn nur zu gut. Wenn Ava unser Kind kriegen würde, dann müsste ich einfach bei ihr sein. Es würde nicht anderes gehen. Doch der Rudelarzt meinte, dass es Komplikationen geben würde. Deshalb darf niemand anderes rein.

"Ich halte es keine weitere Minute lang mehr aus, Kian."

Bevor er in den Raum stürmen konnte, kam der Rudelarzt heraus. Er wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn und schien verzweifelt zu sein.

Noah spürte, dass etwas nicht stimmte denn er schrie: "Was ist mit ihr los?"

"Es tut mir leid."

Es klang, als würde die Welt zusammenstürzen. Ich wusste nicht, was los war. Aber ich hatte Angst und ich wusste nicht, wie Noah sich fühlen würde.

Wir hörten Babygeschrei und Noah stürmte in den Raum.

"Alpha!", versuchte der Rudelarzt ihn aufzuhalten, scheiterte jedoch.

Ich blickte Devin an und fragte ängstlich: "Was ist passiert?"

"Die Luna hat einen wundervollen Sohn geboren. Aber Rose..."

....

Im Regen saß ich auf dem durchnässten Boden und starrte den Grabstein vor mir an.

Rose Black

Ich konnte es immer noch nicht fassen, was vor einigen Tagen geschehen war. Rose hatte die Geburt nicht überlebt. Noah war ein einziges Wrack und wer konnte es ihn verübeln? Er hatte seine geliebte Gefährtin, seine Seelenverwandte verloren. Ich dachte damals auch, dass Ava gestorben war. Ich kannte diesen Schmerz des Verlustes gut. Nur hatte ich die Chance, es zu vergessen. Noah lebte damit.

"Kian, komm nach Hause!", hörte ich die bezaubernde Stimme meiner Mate. Ich stand vom Boden auf und sah sie mit Tränen in den Augen an. Rose war wie eine Schwester für mich. Ihren Verlust konnte ich kaum verkraften.

"Kian, es tut mir so leid. Ich weiß einfach nicht, was ich tun kann um dich irgendwie zu trösten."

Ich schloss sie in meine Arme und sagte weinerlich: "Du bist bei mir. Allein das gibt mir Halt."

Sie drückte mich fester und so standen wir eine Weile im Regen.

"Lass uns gehen!", sagte ich nach einer kurzen Zeit.

Sie nickte und nahm meine Hand. Sie war mein Fels in der Brandung und ich könnte keine weitere Minute ohne sie leben. Der Gedanke brach mein Herz. Genauso fühlte sich mein Bruder. Ob das je wieder besser wird?

"Wo steckt er?", fragte ich Ava.

"Er ist wieder in den Wald gelaufen. Aurora passt auf den Kleinen auf. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und wollte dich holen."

Ich lächelte schmerzhaft. Der Kleine hatte bisher noch keinen Namen. Noah hatte ihn bis jetzt nicht einmal in seine Arme genommen. Es tat weh, dies mit anzusehen.

Noah's POV

Winselnd fiel ich zu Boden. Ich konnte nicht mehr. Der Schmerz, der Verlust...es war alles viel zu viel. Wie sehr wünschte ich, dass ich die Zeit umdrehen könnte. Aber dies war nun mal die Realität. Ich hatte die Liebe meines Lebens verloren.

Noah, bitte kümmere dich um ihn.

Diese Stimme. Das war die Stimme von Rose. Tränenüberströmt stand ich wieder auf und lief zum Haus zurück. Dort verwandelte ich mich und zog mir lediglich eine Hose über. Mit zitternden Händen machte ich die Tür zum Kinderzimmer auf.

Kian blickte mich lächelnd an, als er mich sah. Wie oft hatte er mich überredet, den Kleinen zu sehen? Er hatte nicht einmal einen Namen.

Zögernd schritt ich auf die Beiden zu und Kian überreichte mir meinen Sohn. Als ich ihn hielt, fiel jegliche Last von meinen Schultern. Er war wunderschön und sah genauso aus wie seine Mutter. Mit meinem Sohn in den Händen fiel ich auf die Knie und weinte. Ich weinte mir den Schmerz aus der Seele und Kian bückte sich zu mir herunter. Er berührte meine Schulter und ein seltsames Gefühl überkam mich plötzlich. Ich sah ihn an. Seine kristallweißen Augen funkelten regelrecht. Was passierte hier gerade?

Plötzlich sah ich Bilder. Visionen. Eine mögliche Zukunft. Kian selbst erschrack so heftig, dass er zurück wich.

"Was...was war das eben?", stammelte er.

"Ich weiß es nicht, aber..."

Ich fand die richtigen Worte nicht. Ich konnte es nicht fassen und hatte Angst mir unnötige Hoffnungen zu machen.

"Es muss etwas bedeuten!", warf Kian ein.

"Aber wie finden wir sie?", fragte ich besorgt.

"Ich weiß es nicht, aber ich verspreche dir, dass wir sie finden werden."

Ich erinnerte mich an die Vision.

Eine Hexe. Ein Ritual. Rose, wie sie unser Kind in den Armen hält und mir anlächelt. Eine mögliche Zukunft.

______________
Ehmmm...ja.. 😅😅
Ich fand den Tod einfach zu traurig, deshalb kam die Hexe spontan dazu. 😂Aber wer kann die Hexe sein?

Habt ihr irgendwelche Handlungswünsche? Nur her damit, dann baue ich das gerne mit ein.

Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)Where stories live. Discover now