Kapitel 42

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Sobald wir wieder bei John B's Haus ankamen, beschlossen wir, surfen zu gehen. Besser gesagt verpflichtete sich Kiara dazu, mir das Surfen beizubringen.

Zusammen liefen wir mit insgesamt drei Brettern zum Strand. Ein Bikini durfte ich von Kiara ausleihen. Es war schwarz und passte sich perfekt an meinen Körper an. Mir wurde immer heiss, sobald ich Jj's Blicke auf mir spürte.

Da das Wasser relativ warm war, konnte ich schnell untertauchen. Das Salzwasser auf meiner Haut zu spüren, war mir fast fremd. Meistens ging ich mit Chlorwasser im Pool baden. Im richtigen Meer war ich nur ein paar Male.

Während Pope und Jj weit aufs Meer fuhren, versuchte ich vergeblich erst Mal, auf Kiara's Board zu kommen, welches sie mir ausgeliehen hatte. Nach ein paar Versuchen hatte ich es endlich geschafft. Stolz sass ich auf dem Board. "So und jetzt aufstehen", forderte sie mich auf. Meine Gesichtszüge entglitten mir. "Was, ich dachte heute nur die Basics", versuchte ich mich rauszureden. Nachdem mir Kiara einen sarkastischen Blick zuwarf, seufzte ich und stand mit wackligen Beinen auf. Wenn ich ehrlich bin, war es viel schwieriger, als es aussah. "Du hast es", jubelte Kiara von unten. Auch ich musste lachen.

Doch mein Freudemoment hielt nicht lange an. Denn wenige Sekunden später konnte ich Jj ausmachen, wie er mich ansah. Dabei grinste er frech. Ich wurde von mir selbst aus dem Konzept geschmissen, verlor das Gleichgewicht und flog im hohen Bogen ins Wasser. Genervt tauchte ich auf und holte Luft, welche ich im Flug nicht mehr holen konnte.

"Was war das denn?", rief mir Jj zu. Dabei lachte er immer noch so doof. "Das weisst du ganz genau", zischte ich. "Kie, lass mich übernehmen", forderte Jj Kiara auf. Ich packte sie an der Hand. "Kie, geh nicht, bitte", flehte ich sie an. Als Reaktion dafür, bekam ich ein Lachen. "Das ist nicht witzig", beschwerte ich mich freundlich und musste dann aber doch schmunzeln. "Viel Spass", sagte sie und stupste mich mit den Schultern an. Ich verdrehte sarkastisch die Augen.

Dann war Jj auch schon da. "So, jetzt zeig ich dir mal, wie das wirklich geht". "Ach echt, meine vorherige Lehrerin war auch gerade dabei, bis du sie weggeschickt hast". "Ich bin aber der bessere Lehrer". "Na dann lass mal sehen", forderte ich ihn heraus. Danach erklärte er mir einen ganzen Ablauf, wie man am besten aufs Board kommt und wie man darauf aufsteht. "So, jetzt du", sagte er, nachdem er mir den ganzen Ablauf noch einmal im praktischen gezeigt hatte.

Entschlossen stieg ich wie geheissen auf das Board. Tatsächlich klappte es viel besser als zu Beginn. "Bist du bereit für deine erste Welle?", fragte mich Jj und sah zu mir auf. "Ich glaube nicht". "Gut, dann auf geht's".

Um weiter ins Meer hinaus zu kommen, wurde ich von Jj chauffiert. Während ich ganz vorne auf seinem Board sass, befand er sich hinten und paddelte. Mit den Rücken zu ihm genoss ich die Aussicht auf das grosse, weite Meer. Weiter vorne konnte ich Pope und Kiara entdecken. Ihre Boote schwammen nahe aneinander. "Hey, Jj", zog ich seine Aufmerksamkeit auf mich und hinderte ihn daran, zu Kiara und Pope zu paddeln. "Lassen wir sie ein wenig allein. Wir können auch hierbleiben". "Na dann, aufstehen", sagte Jj fordernd. Dass ich mehr Sicherheit hatte, zwang ich Jj ebenfalls zu stehen und mich festzuhalten, sodass ich nicht wieder ins Wasser falle.

Auf wackligen Beinen schaffte ich es tatsächlich aufzustehen. Einmal obenstehend wollte ich nie wieder runter. Die frische Meer-Luft und die Möwen, welche ober unseren Köpfen herumflogen, wollte ich nie wieder vermissen. Dankend sah ich zu Jj und liess ihn gewinnen. "Du warst wohl doch ein guter Lehrer". Sein grinsen war meine vermutete Reaktion. "Ich habs dir ja gesagt. Aber da ist noch was", legte er eine kurze Pause ein. "Was denn?", fragte ich ihn. "Der Lehrer will etwas dafür", sagte er ein wenig leiser. Sofort setzten sämtliche Hormongefühle bei mir ein. Ich trat einen vorsichtigen Schritt näher zu Jj. Seine Brustmuskeln spannten sich gefährlich an. "Und was will der Lehrer?", fragte ich ihn provokativ, während sich meine Hände auf das sichtbare Sixpack legten. Jj hielt die Luft an. "Dich", presste er hinaus und starrte mit seinem feurigen Blick auf meine Lippen.

Unglaublich, was er für eine Wirkung auf mich hatte. Auf einem Surfboard mitten im Meer so angeturnt zu sein, hätte ich mir im Leben nie vorgestellt.

Ohne gross Nachzudenken landeten Jj's Lippen voller Verlangen auf meinen. Drängend kam ich ihnen entgegen. Leider etwas zu schnell. Denn vor all der Ablenkung hatte ich glatt vergessen, wo ich mich gerade befand, nämlich auf einem Board mitten im Wasser. Ohne jegliches Gleichgewicht halten zu können, kippte ich diesmal mit Jj zusammen vom Brett.

Mit Jj's Händen immer noch um meine Taille tauchten wir gemeinsam auf. Verlegen sah ich ihn an. Er schüttelte nur lachend den Kopf. "Das beenden wir später", ergänzte er zum Schluss.

Anschliessend paddelten wir zusammen an Land, da Pope und Kiara da schon auf uns warteten. "Wie wärs mit einer Party heute Abend? John hätte gewollt, dass wir uns amüsieren", schlug Jj vor. Pope und Kiara stimmten sofort mit ein. In mir spielte sich das Kopfkino der letzten Party ab. Jj mit dem anderen Mädchen, wie sie sich küssten...

Mit einem schnellen Augenaufschlag verdrängte ich die Gedanken. Fast schon meinte ich, dass Jj wusste, an was ich gerade dachte. Deshalb stimmte ich schnell ein und so war es beschlossene Sache. Heute Abend wird gefeiert.

LOSE YOU TO LOVE MEWhere stories live. Discover now