Der Steinadler

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Steinadler

Klasse: Vogel(Aves)

Ordnung: Greifvögel

Familie: Habichtartige(Accipitridade)

Unterfamilie: Aquilinae

Gattung: Echte Adler(Aquila)

Art: Steinadler

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Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht. Das Weibchen kann eine Körperlänge von 90–100 cm erreichen; das Männchen ist im Mittel rund 10 cm kleiner. Die variiert zwischen 190 und 210 cm beim Männchen und zwischen 200 und 230 cm beim Weibchen. Weibchen wiegen 3,8 bis 6,7 kg, die leichteren Männchen 2,8 bis 4,6 kg. Steinadler haben 11 , die äußerste (11.) Handschwinge ist jedoch sehr klein. Die sechste Handschwinge ist mit knapp 60 cm die längste. Die 17 sind zwischen 35 und 40 cm lang. Der Schwanz wird aus 12 gebildet, die 34 bis 42 cm lang sind.

Grundfarbe des ist ein einheitliches dunkles Braun. Der Nacken ist goldgelb. Der der Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit einigen helleren Bändern durchsetzt. Der ist dunkelgrau, die der dunkelbraun. Wie bei allen Arten der Unterfamilie Aquilinae sind die Beine bis zu den sehr kräftigen gelben befiedert.

Steinadler im Jugendkleid. Die weißen Flügelfelder sind gut erkennbar.

Steinadler im ersten Lebensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende, weiße Federpartien auf den inneren und den äußeren . Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt.

Auf Grund der unterschiedlichen Färbung war bis ca. 1900 auch die Bezeichnung Goldadler für ausgewachsene Steinadler gebräuchlich. Jungtiere wurden für eine andere Art gehalten.

Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Größe meist sehr leicht und elegant. Auffallend ist neben der für Adler typischen starken Fingerung der Handschwingen der relativ lange, nur leicht gerundete Schwanz. Im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Gattung hebt der Steinadler seine Flügel im Segelflug leicht an, so dass ein leicht V-förmiges zustande kommt.

Der Steinadler besiedelt die , die gemäßigten sowie die Zonen der gesamten . Er ist damit der am weitesten verbreitete Vertreter der Gattung Aquila. In der erstreckt sich die Verbreitung im Westen von über in einem breiten Streifen durch Europa und Asien bis und . Außerdem ist der Norden und Westen Nordamerikas von der Art besiedelt. Durch jahrhundertelange massive Verfolgung ist die Verbreitung in Europa heute stark zersplittert. In sind die Vorkommen des Steinadlers im Wesentlichen auf den und die beschränkt, in lebt er nur in den . Abseits der Alpen liegen die Vorkommen in und im Osten Deutschland am nächsten.

Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften aller Art, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen. Sein Lebensraum reicht von über große mit kleinen Wäldern im bis zu Halbwüsten im Norden Afrikas. Große, geschlossene Wälder werden nur randlich besiedelt. Die heutige starke Konzentration auf gebirgige Landschaften ist zumindest in Europa eine Folge der intensiven Verfolgung.

Steinadler jagen meist in offenen oder halboffenen Landschaften im bodennahen Flug unter optimaler Ausnutzung jeglicher Deckung. Sie gleiten dabei dicht an Hängen entlang, über Kuppen und kleine Hügel und versuchen ihre Beute auf kurze Distanz zu überraschen. Häufig jagen sie auch von einem Ansitz aus. Die Beute greifen die Adler meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum und töten sie mit den außerordentlich kräftigen Zehen und Krallen. Sehr große Beutetiere wie Kitze des oder junge greifen sie am Kopf. Der Steinadler schlägt dabei seine Krallen durch die Schädeldecke in das Gehirn. In den wenigen beobachteten Fällen wurden diese großen Beutetiere innerhalb von Sekunden getötet.

Weniger häufig ist die Jagd im freien Luftraum; die Erbeutung von ziehenden ist jedoch zum Beispiel schon mehrfach beobachtet worden. In Anbetracht ihrer Größe bewegen sich Steinadler in der Luft außerordentlich wendig und schnell, so wurde mehrfach beobachtet, wie sich ein Steinadler im Flug auf den Rücken drehte und so zum Beispiel einen erbeutete. Steinadler können keine Kadaver im Flug tragen, deren Gewicht das eigene Körpergewicht übertrifft. Schwere Beutetiere zerteilen sie daher und deponieren portionsweise, oder sie fliegen den Kadaver über mehrere Tage an.

Steinadler sind außerordentlich kräftig und sehr geschickt. Sie erbeuten regelmäßig Tiere, die erheblich schwerer sind als sie selbst. Das maximale Beutegewicht liegt bei etwa 15 Kilogramm. Es gibt nur einen dokumentierten Fall, in dem ein noch schwererer erlegt wurde. Angriffsversuche auf annähernd ausgewachsene Gämsen sind dokumentiert. Die Verteidigungsstrategie der Gämsen besteht darin, hangabwärts zu springen und sich überschlagend zu rollen, was eine erhebliche Verletzungsgefahr für beide bedeutet.

Im Beutespektrum dominieren meist bodenbewohnende, kleine bis mittelgroße von - bis -Größe, Vögel spielen meist nur eine kleinere Rolle. Meist bilden wenige Säugerarten den Hauptteil der Nahrung. Daneben erbeutet der Steinadler jedoch fast alle kleinen und mittelgroßen Säuger und Vögel, die im jeweiligen Gebiet vorkommen. Insbesondere im Süden des Verbreitungsgebietes frisst er auch regelmäßig , dort lassen Steinadler ähnlich wie auch auf Felsen fallen, um so deren harten Panzer zu zerbrechen. Insbesondere im Winter, regional aber auch im Sommer, spielt Aas eine wichtige Rolle in der Ernährung.

Im Kanton dominierten zur Brutzeit im Beutespektrum mit 60,2 % aller Beutetiere, an zweiter Stelle folgten junge mit 8,0 %. Danach folgten , und mit jeweils 5,2 %. Im schweizerischen Alpenvorland bestand die Nestlings-Nahrung in 4 Revieren vor allem aus (36,2 % aller Beutetiere), danach folgten (27,5 %), (14,1 %) und (8,1 %). Populationen im jagen hauptsächlich Wildkaninchen. In wurden je nach Region in 10,7 % bis 46,9 % aller im Sommer gefundenen Gewölle nachgewiesen. Weitere wichtige Beutetiere waren dort Schafe und Ziegen (in 0,6 bis 26,8 % aller Gewölle), (5,4 bis 47,8 %) und Rothirsche (als Aas) (1,2 bis 22,3 %).

Steinadler erreichen ein Durchschnittsalter von bis zu 20 Jahre. Die durch nachgewiesenen Maximalwerte waren 26 Jahre (Schweiz) und 32 Jahre (Schweden). In Gefangenschaft soll eine Reihe von Steinadlern über 40 Jahre alt geworden sein, viele dieser Daten gelten jedoch als fraglich. Der älteste zurzeit in Deutschland gehaltene Steinadler ist am 21. Mai 1984 geschlüpft. Er lebt im Tierpark Sababurg in Nordhessen.

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⏰ Last updated: Jun 23, 2021 ⏰

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