Part 16

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Die Woche darauf ging ich wieder zur Schule. Es war fast alles beim alten. Meine Attacken ließen einigermaßen nach und da ich mich sehr um den verpassten Schulstoffkümmern musste, konnte ich mir auch so nicht so viele Gedanken machen. Ich hielt die ganze Zeit Ausschau nach Milan und wollte mich bei ihm bedanken. Auch wenn es mich schockierte, dass einfach nur genügend Geld reicht, um Leute hinter Gitter zu bringen war ich ihm unendlich dankbar. 

Allerdings sah ich ihn die ganze Woche nicht, also schickte ich ihm nur eine Nachricht auf Instagram, in der ich mich bedankte. Ansonsten hörte ich nichts von ihm. Das fand ich zwar Schade, wollte aber auch nicht zu aufdringlich sein. 

Im Laufe der Woche kam Thalia Tales auf mich zu, die alle Hände voll zu tun hat, weil in zwei Wochen am Wochenende der Frühlingsball anstand. „Hey. Ich will dich nicht stören oder so. Aber da die Freiwilligen beim Frühlingsball echt knapp sind, muss ich dich fragen. Könntest du nicht nur kellnern, sondern auch noch beim Aufbau mithelfen? Ich weiß das es ein langer Tag ist, aber ich kann niemanden anders fragen. Bei dir weiß ich, dass du ja sagst", sie schaute mich schüchtern an. 

Mir blieb ja auch gar keine andere Wahl, als ja zu sagen. Also sagte ich zu und sah Thalia dabei zu, wie sie sich freudig bedankte und dann auch schon wieder losstürmte. Irgendwie war das Mädchenseltsam. Die Schönheit musste wohl in der Familie liegen, denn auch Thalia war, wie Flora eins der schönsten Wesen, die die Welt je gesehen hatte. Dünn, aber mit den richtigen Proportionen. Ihre langen, honigblonden Haare, die in Wellen herabhingen sahen aus, als hätte sie ein Friseur stundenlang bearbeitet. Das Gesicht war komplett symmetrisch, die Augen groß und ihre Lippen voll. Sie war mit ihren 17 Jahren eine der jüngsten Schülersprecherinnen und auch noch zwei Jahre von ihrem Abschluss entfernt. 

Was sie danach machen wollte wusste ich nicht, aber es war bestimmt etwas mit Menschen. Ichbewunderte sie, da sie sich trotz ihrer Rolle als Schülersprecherin nie vor Aufgaben drückte die sie eigentlich auch jemand anderen aufs Auge drücken konnte, wie den Schülern, die ein Stipendium hatten. Obwohl ihre Eltern Geld und einen guten Ruf pflegten, arbeitete sie hart. Das empfand ich als sehr sympathisch. Außerdem war sie immer gut drauf und hat noch nie ein schlechtes Wort über andere verloren, was sehr selten an der Elite High war. Hier lästert normalerweise jeder über jeden.


Der Frühlingsball rückte immer näher, Milan hatte ich in der Zeit nur einmal kurz gesehen, als wir uns im Flur der Schule begegnet waren. Ich hatte überlegt, ob ich mich noch einmal persönlich bedanken sollte, fand das aber irgendwie komisch, vor allem da er wohl im Moment nicht viel Zeit hatte und die, die erübrig hatte wollte ich ihm nicht noch rauben. Ich war noch ein paar Mal bei Freya gewesen und hatte so große Fortschritte gemacht, das sich den Tag ohne Panikattacken überstand, zumindest die meiste Zeit. 

Zweimal musste ich mich in eine der Toilettenkabinenverstecken. Erst Abends, nach der Schule wenn ich alleine zuhause war, ging es mit ihnen los. Und manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich mich minutenlang im Spiegel anstarrte und mein ausdrucksloses Ich betrachtete, das nur kurz auflächelte wenn es an Milans schöne Augen, oder an sein Lächeln dachte. 


Solange ich zwei Pfefferspraydosendabei hatte, fühlte ich mich eigentlich auch sicher. Zumal Fred immer noch in U- Haft sitzt. Einen Tag vor dem Frühlingstag, ein Donnerstag an dem ich durch den Ball eher Schluss hatte, um noch beiden Vorbereitungen zu helfen, schmückten wir die Partyhalle der Schule, die dafür extra ausgelegt war. In ihr gibt es eine große Tanzfläche, genügend Sitzmöglichkeiten zum Essen und Trinken, einen extra Rückzugsbereich, der meist zum vögeln genutzt wurde und eine Bar. 

Wir gestalteten die Halle nach Anweisungen von Thalia in Pastelltönen, die, wie Thalia es ausdrückt, „den Frühlingwiderspiegeln sollen". Als wir fertig waren und uns umschauten stellten wir fest, dass Thalia Recht hatte. Es sah wirklich ein bisschen nach Frühling aus. Da es sogar ein paar mehr Helfer waren, als Thalia gedacht hatte, waren wir eher fertig und begaben uns frühauf den Weg nach Hause. So war ich um die gleiche Uhrzeit daheim wie jeden Donnerstag.

line of fireTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang