1. türchen - please notice

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Der Geruch von gebrannten Mandeln, Glühwein und Kakao drang in Harrys Nase sobald er die Türen zur Aula aufgezogen hatte und sofort pflanzte sich ein Lächeln auf sein Gesicht.

Er liebte Weihnachten. Mit allem drum und dran.

Er fand auch einfach, dass die Stimmung der ganzen Menschheit sich irgendwie veränderte. Alle wurden ruhiger, gelassener, freundlicher und offener. Wärmer irgendwie. Vielleicht um der eisigen Kälte, die draußen herrschte entgegen zu wirken.

Für ihn war die Weihnachtszeit ohne Frage die schönste Zeit im Jahr. Vor allem wenn das Wetter auch noch mitspielte und das tat es dieses Jahr. Es war erst Anfang Dezember, die Zeit vor den Weihnachtsferien und als hätte Mutter Natur gewusst, dass Harrys Schule heute den jährlichen Weihnachtsbazar veranstaltete, hatte es pünktlich heute morgen in der ersten Stunde angefangen zu schneien und auch nicht aufgehört, sodass Harry eben durch weiße Straßen zur Schule gelaufen war.

„Harry!" Harrys bester Freund Niall sprang auf ihn zu und Harry grinste ihm zu und erwiderte die etwas stürmische Umarmung. Er roch nach Zimt und trug ein dämliches Elfenkostüm. Niall hatte mit seinem Englischkurs einen Stand, an dem sie Weihnachtsplätzchen verkauften und irgendwer hatte den Witz gemacht, dass Niall, weil er Ire war, ja als Weihnachtskobold kommen könnte.

Und Niall wäre nicht Niall, wenn er den Witz nicht ernst genommen hätte. Es gab aber wenig Weihnachtskoboldkostüme, zumindest hier in ihrem Städtchen, deshalb war er einfach Elf geworden. Und Harry musste zugeben, irgendwie schaffte Niall es nicht dumm auszusehen, sondern niedlich, egal wie trashig sein Kostüm war. Seine blondgefärbten Haarspitzen lugten unter der Mütze hervor (die sogar eine Glocke am Ende hatte) und Harry hatte das Gefühl, dass Niall sich vielleicht auch schon ein bisschen am Glühweinstand bei Zayn und Liam und ihrem Biokurs bedient hatte.

„Hi Niall", grinste er und schnipste gegen die Glocke.

„Okay, Harrybear, lass mich dir alles zeigen." Niall legte ihm einen Arm um die Schultern und machte eine ausladende Handbewegung. „Weihnachten."

Harry prustete leise los und zog Niall mit zum Stand, wo er Liam winken sah. „Wie viele hatte er schon?"

„Zu viele", antwortete Zayn grinsend, der gerade irgendeiner Mutter einen Becher dampfenden Glühwein reichte.

„Aber man kann nicht bestreiten, dass er für gute Stimmung sorgt", fügte Liam hinzu.

„Nein, das kann man nicht. Vielen Dank." Das letzte war an die Mutter gerichtet, die gerade eine großzügige Spende in das Glas vor Zayn geworfen hatte und mit ihrem Glühwein verschwand.

„Also", begann Niall und zeigte in eine Richtung. „Da vorne sind die Fünftklässler mit den hässlich gebastelten Sachen-"

„Hey, sei nicht so fies."

„Okay, die Badebomben von der d sind nicht schlecht, das muss ich zugeben."

Zayn schüttelte lachend den Kopf, Niall sprach schon weiter.

„Daneben die Siebten und Achten mit ihrer Tombola und jetzt kommen wir zu den geilen Sachen. Plätzchen von Yours Truly, du erkennst die, die ich gemacht habe, daran, dass-"

„Sie verbrannt sind?", unterbrach Harry ihn und Niall sah ihn empört an.

„Nein, an der Explosion von buntem Zuckerguss", warf Zayn ein und schlang eine Arm um Liams Taille als er nach der Kelle rechts von ihm griff.

Harry musterte das mit gerunzelter Stirn. Zayn war nämlich mit Gigi zusammen und er sollte nicht so mit Liam umgehen. Denn Harry war sich ziemlich sicher, dass Liam in Zayn verliebt war. Er hatte es nie gesagt, aber Liams Blicke wenn er die beiden zusammen sah, sprachen für sich.

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