Kapitel 5

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Mitten in der Nacht wurde ich irgendwann wach, da mich das Geräusch eines lauten Knackens weckte.
Ruckartig richtete ich mich auf und schaute mich um, als ich Clay erblickte.

,,Sorry'' kam es von ihm.
,,Was hast du gemacht?'' fragte ich ihn.
,,Neue Äste für das Feuer geholt'' sagte er und schmiss diese auch in das Feuer.
,,Hast du noch nicht geschlafen?''
,,Nein'' antwortete er.
,,Wieso nicht?''
,,Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn wir beide gleichzeitig schlafen, während wir in einem Wald, auf einer Insel, im nirgendwo sind'' entgegnete er.
,,Du kannst weiter schlafen'' sagte er und setzte sich auf den Boden und lehnte sich wieder gegen den Baum.
,,Passt schon'' schlafen konnte ich sowieso nicht mehr, da ich nun hell wach war.

Nach einer Weile stand ich auf, da ich pinkeln musste.
,,Komme gleich wieder'' gab ich Clay bescheid und lief etwas weiter weg.
Nach dem ich auf dem Weg zurück war, spürte ich ein ziehen an meiner Wade.
Ich schaute dorthin und sah irgendein Tier dort kleben.
Ruckartig klatschte ich es von meinem Bein und sah, wie dort etwas Blut hinunter lief.
Hatte das Vieh mich etwa gebissen?

Ich lief zurück zu Clay. 
Als er mich sah, bemerkte er mein Bein.
Er stand auf und kam auf mich zu.
,,Was ist passiert?'' fragte er.
,,Irgendein Tier hat mich gebissen'' erzählte ich ihm.
,,Ist aber halb so schlimm'' fügte ich hinzu.
,,Da sollte trotzdem etwas rum, setz dich'' sagte er.
Er lief zum Rucksack und holte die Erste Hilfe Sachen dort heraus, er fing an meine Wunde zu versorgen.

,,Wo hast du das gelernt?'' fragte ich ihn.
,,Mein Vater'' antwortete er.
Ich musterte ihn.
Als er seinen Vater erwähnte, kippte seine Stimmung ein wenig.
,,Du bist nicht gut auf ihn zu sprechen, oder?''
Er hob seinen Kopf und schaute mich einmal kurz an, bevor er sich der Wunde wieder widmete.
Nach dem er fertig war, ließ er sich nach hinten plumpsen und starrte in den Nachthimmel.

,,Er hatte einen Unfall'' sagte er nach einer Weile.
,,Geht es ihm gut?''
,,Er hat ihn nicht überlebt'' antwortete er.
,,Oh...das tut mir leid''
,,Muss es nicht. Früher oder später sterben wir doch eh alle.''

,,Du hast mich gefragt, warum ich mit dem Fahren aufgehört habe'' fing er an.
Ich schaute ihn an und nickte still.
,,Wegen ihm. Er war der Grund, weshalb ich mich dafür überhaupt interessiert habe'' fuhr er fort.
,,Verstehe...'' murmelte ich.

Wir saßen, bis es langsam heller wurde dort und sprachen miteinander.
,,Ich glaube, wir können langsam los'' kam es von ihm.
,,Kannst du laufen?'' fragte er und deutete auf meine Wunde.
,,Ja, alles gut. Tut auch nicht weh oder so'' versicherte ich ihm.
Es war schon ein wenig süß, dass er sich um mich sorgte.

Ich hob den Rucksack auf, dabei fiel etwas aus der Tasche.
Ich bückte mich und hob den Compass auf, der im Rucksack war.
,,Kennst du dich vielleicht mit dem Teil aus?'' fragte ich ihn.
Er nahm den Compass in die Hand und schaute ihn sich an.
,,Nicht wirklich aber ein wenig'' sagte er.

Wir machten das kleine Lagerfeuer aus und fingen an los zu laufen bzw. ich hinter Clay her.
Wir überquerten Flüsse, Hügel, kletterten, liefen und, dass eine gefühlte Ewigkeit.
Tagsüber war es auf der Insel deutlich wärmer, dass machte die Sache noch anstrengender.

,,Willst du eine Pause machen?'' fragte er.
,,Eine kurze wäre vielleicht nicht so schlecht'' antwortete ich ihm.
Wir setzten uns auf den Boden und atmeten einmal aus.

Er kam auf mich zu, kniete sich vor mir nieder und fing an, den Verband an meiner Wade zu entfernen.
,,Im Tageslicht kann man die Wunde besser erkennen und wechseln sollte man den Verband auch'' sagte er.
Nach dem die Wunde sichtbar war, weiteten sich seine Augen.
,,Tut das echt nicht weh?'' fragte er.
,,Nein'' entgegnete ich Schulterzuckend.

Nach der kleinen Pause liefen wir weiter.
Nach einer Weile hörten wir mehrere Stimmen.
,,Hörst du das?'' fragte ich ihn.
,,Ja, klingt nach den anderen'' sagte er.

Wir fingen an in die Richtung, aus der die Stimmen kamen, zu laufen und machten auf uns aufmerksam.
,,Hier sind sie!'' ertönte eine Stimme plötzlich seitlich von uns.
Es war ein Typ aus dem Camp.

Wir liefen ihm hinterher, als wir auf ein paar der anderen und Peter stießen.
,,Gott sei dank'' rief er.
Er schaute auf George's Bein.
,,Das werde ich mir, wenn wir im Camp sind einmal anschauen'' fing er an.
,,Lasst uns aber nun erstmal zurück'' fuhr er fort.

Im Camp endlich wieder angekommen, wurden wir von allen herzlich empfangen.
Sie schienen die ganze Zeit nach uns gesucht zu haben.
Wir versammelten uns um das Lagerfeuer herum.
,,Wir sind froh darüber, sagen zu können, dass die zwei jungen Herren wieder aufgetaucht sind'' fing Peter an.
,,Diese zwei haben Teamfähigkeit und Zusammenhalt erwiesen, dass ist genau das, was wir hier sehen wollen!'' fuhr er fort.
,,Ich denke wir sind uns alle einig, wenn wir sagen, dass diese zwei gewonnen haben'' rief Lilly.

Ich kam gerade aus dem Gebäude, da Peter sich meine Wunde ja ansehen wollte.
,,Und, noch alles dran?'' ertönte Clay's Stimme.
,,Ja, danke nochmal'' entgegnete ich ihm.
,,Kein Ding''
Wir schauten uns eine Weile einfach nur an.
Ich hatte das Gefühl, dass uns dieser Vorfall näher gebracht und wir uns dadurch besser kennengelert hatten.

,,Wir sollten eure Rückkehr feiern!'' rief Zayn, der aus dem nichts mit James auftauchte und einen Arm um Clay legte.
,,Schon wieder eine Party?'' kam es von Clay.
,,Willst du sagen, dass die Party's schlecht sind?'' hörte man James sagen.
,,Nein'' lachte er.
,,Na dann''
,,Kommst du auch?'' fragte Clay mich.
,,Mal schauen'' antwortete ich ihm, obwohl ich wusste, dass ich nicht hingehen würde.

Ich wollte mich eigentlich nur noch ausruhen und war nicht unbedingt in Party Stimmung.
Außerdem hasste ich immer noch Orte, an denen zu viele Menschen auf einmal waren, daher wäre es sowieso nichts für mich gewesen.

Summertime SadnessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt